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In den Armen des Schotten

In den Armen des Schotten

Titel: In den Armen des Schotten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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New York herumgetrieben und ist dann in irgendeine Sekte geraten.«
    Megan war fasziniert. »Es ist kaum zu glauben, dass Billy ein Ausreißer ist. Er wirkte neben allen anderen nicht irgendwie auffällig.«
    »Ich nehme nicht an, dass er sich nach vier Jahren noch als Ausreißer betrachtet.«
    »Und doch hat er eine Möglichkeit gefunden, eine Schule zu besuchen, und seine Arbeit hat er so gut gemacht, dass er Gruppenleiter wurde.«
    Jack kam in die Küche und fing an, Schubladen zu öffnen. »Er hat eine gute Ausbildung genossen, weil die Sekte, der er angehörte, dafür bezahlt hat. Wo sind deine Messer? Ich will den Vogel tranchieren.«
    »Camry hat sie versteckt, bevor sie gegangen ist.«
    Jack erstarrte. »Deine Schwester hält mich für gefährlich?«
    »Nein, mich.« Megan tat die Kartoffeln in eine Schüssel und trug sie zum Tisch. »Was für eine Sekte ist das denn, die einem die Schule bezahlt?«
    »Eine offensichtlich relativ anspruchsvolle Organisation, die sich dem Umweltgedanken verschrieben hat«, meinte Jack, der das Hähnchen auf den Tisch stellte und sich ihr gegenüber hinsetzte. »Aber ich mische mich nicht in die internen Angelegenheiten solcher Organisationen ein«, erklärte er, während er seine Gabel in den Vogel stieß und ein großes Stück Brustfleisch herausriss. »Ich versuche, mich meinem Zielobjekt zu nähern, wenn es allein ist, um mit ihm zu reden.«
    Zielobjekt? Verflucht … Jack Stone war ein verdammter Krieger.
    »Und konntest du Billy dazu überreden, sich mit seinen Eltern in Verbindung zu setzen?«
    Er legte die Arme auf den Tisch und sah ihr direkt in die Augen. »Nein, ich habe ihn in ein kleines Flugzeug gesteckt und ihn über die Grenze zurück zu seinen Eltern nach Kansas geschmuggelt.«
    »Du hast ihm gar keine Wahl gelassen?«
    »Doch, natürlich. Aber ihm gefielen meine Alternativen nicht.«
    »Und welche waren das?«
    »Dass ich ihn entweder nach Hause zu seinen Eltern bringen oder ihn der kanadischen Polizei übergeben würde.«
    »Der Polizei? Warum?«
    »Erinnerst du dich noch an den Regierungsbeamten, der gestorben ist?«
    Sie nickte.
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass Billy etwas über die Umstände, die zu seinem Tod geführt haben, weiß.«
    »Vielleicht haben sie zusammen getrunken, der Mann fiel in den Teich, und Billy war zu betrunken, um ihm zu helfen?«
    Jack schüttelte den Kopf. »Nein, der Typ, der gestorben ist, war nicht betrunken, und es war auch kein Unfall, Megan. Er wurde umgebracht … und das ist auch der Grund, warum ich wollte, dass du verschwindest.«
    Megan stockte der Atem, und sie lehnte sich zurück. »Und du glaubst, dass Billy es getan hat?«
    »Nein. Aber ich glaube, dass er vielleicht weiß, wer es getan hat.« Unruhig rutschte er auf seinem Stuhl hin und her. »Ich habe den Verdacht, dass die Organisation, die Billys Ausbildung bezahlt hat, ihn aus ganz bestimmten Gründen dort haben wollte.«
    »Was ging da vor?«
    »Das habe ich nicht herausfinden können, und Billy schweigt. Der Tod des Mannes hat ihn eindeutig erschüttert, aber offensichtlich hat er mehr Angst vor seinem Wohltäter als vor der Aussicht, plötzlich unter Mordverdacht zu stehen. Also schleifte ich ihn zu seinen Eltern zurück und empfahl denen, ihrem Sohn zu helfen, für eine Weile unterzutauchen.«
    Megan legte die Arme über ihren Bauch und sah schweigend den Mann an, der ihr gegenübersaß. Es hörte sich alles plausibel an – sogar seine Andeutung, dass er ihr den Laufpass gegeben hatte, um sie zu schützen. Andererseits aber verdiente er schließlich seinen Lebensunterhalt damit, dass er Leute dazu überredete, das zu tun, was er wollte!
    »Ich glaube dir nicht«, erklärte sie mit tonloser Stimme. »Ich war zwei Monate lang dort oben, und ich habe keine seltsamen Vorkommnisse bemerkt. Ich glaube, du hast erkannt, dass du dich vor vier Monaten wie ein Dummkopf verhalten hast und sich das nicht mit einer Entschuldigung wiedergutmachen lässt. Deshalb hast du dir diese haarsträubende Geschichte über einen Mord ausgedacht, damit es so aussieht, als hättest du mir zu meinem eigenen Besten den Laufpass gegeben.« Sie stieß ihren Stuhl zurück, stand auf und deutete mit dem Finger auf ihn. »Ich weiß genau, wie du denkst, denn ich bin mit genau solchen Männern, wie du es bist, aufgewachsen.«
    Er sah wütend und verwirrt aus. »Dein Vater, deine Cousins und deine Onkel sind nichtsnutzige Lügner, die sich Geschichten ausdenken, um … um was? Ihre

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