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In den Armen des Schotten

In den Armen des Schotten

Titel: In den Armen des Schotten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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und Camry wirkten beunruhigt, als sie das über meinen Urgroßvater hörten.«
    Grace schaute in ihren Becher. »Sie waren schon immer fasziniert von Magie … schon als kleine Mädchen.« Sie schaute auf. »So, Jack. Können Sie mir jetzt bitte mal erklären, warum Sie nicht für den Schutz meiner Tochter sorgen konnten, ohne sie dabei derart zu verletzen?«
    »Als Megan mir sagte, dass sie schwanger sei, bin ich einfach in Panik geraten. Ich wusste nicht, was zum Teufel eigentlich los war … nur dass man einen Mann ermordet hatte. Ich wollte sie einfach aus der Tundra weghaben, damit ich mich darauf konzentrieren konnte, dass Billy nichts passierte.«
    »Haben Sie überhaupt eine Ahnung, was das für eine Frau bedeutet, wenn sie sich einem Mann völlig hingibt und dieser sie ohne Erklärung fortschickt?«
    »Nein, Ma’am. Ich weiß nur, was es für mich bedeutet hat.«
    »Lieben Sie sie?«
    »Mehr als ich je für möglich gehalten hätte.«
    »Und haben Sie ihr das gesagt?«
    Jack schwieg erstaunt. »In letzter Zeit nicht«, gestand er.
    Grace seufzte. »Meinen Sie nicht, dass Sie das tun sollten?«
    »Sie würde mir nicht glauben.«
    »Ich glaube Ihnen, Jack.«
    »Wirklich? Warum?«
    »Weil Sie sich die ganze letzte Woche haben verprügeln lassen.«
    »Glauben Sie etwa, das hätte ich mit Absicht geschehen lassen?«
    »Ach, dann können Sie sich also nicht verteidigen?«
    Verdammt, sie war schlau. »Aber was würde ich Megan damit beweisen, wenn ich mich zusammenschlagen lasse?«
    »Vielleicht, dass Sie Megan genauso sehr brauchen wie Megan Sie?«
    »Fahren wir heute noch los, oder was?«, rief Megan. »Du hältst mich auf, Jack.«
    Sie hatte ihn Jack genannt! Endlich! »Ich bin so weit, wenn du es auch bist«, rief er zurück. Schnell verstaute er seine Thermosflasche und griff nach seinem Helm. Er sah Grace noch einmal an. »Sie meinen, dass es so einfach ist? Ich soll ihr nur sagen, dass ich sie liebe?«
    »Nein – ich glaube, dass es so kompliziert ist.«
    Megan kam auf ihrem Schlitten angefahren und blieb neben den beiden stehen. »Worüber unterhaltet ihr beiden euch?«, fragte sie durch das offene Visier ihres Helms.
    »Vor allem über dich.« Jack setzte seinen Helm auf, dann ließ er seinen Schlitten an. Megan brauste davon und die Bucht hoch. Jack sah Grace noch einmal an. »Danke für den Ratschlag.« Er klappte sein Visier herunter, gab Gas und fuhr der Schneewolke hinterher, die bereits eine halbe Meile entfernt war.
     
    Megan sauste ausgelassen über den See, und euphorische Freude erfüllte ihren ganzen Körper. Endlich tat sie wieder das, was sie kannte und liebte. Wie hatte sie sich selbst so untreu werden können? Sie gehörte einfach nicht hinter einen Ladentisch, wo sie die Gemälde ihrer Schwester verkaufte. Sie gehörte nach draußen, wo der kalte Wind ihr um die Nase wehte und die glasklare Luft ihre Sinne schärfte.
    Sie fühlte sich so gut, dass es ihr noch nicht einmal etwas ausmachte, Jack am Rockzipfel zu haben. Es nagte zwar an ihr, dass ihr Vater so schnell entschieden hatte, ihn auf dieser Mann-zu-Mann-Ebene zu mögen, aber das hinderte sie nicht daran, den heutigen Ausflug zu genießen – und sich vielleicht auch auf Jacks Kosten einen kleinen Spaß zu erlauben.
    Megan sah in ihren Rückspiegel und stellte fest, dass Jack aufgeholt hatte und nun in gleichbleibendem Abstand hinter ihr herfuhr. Sie unterdrückte ein Schnauben. Dachte er etwa, dass sie darauf hereinfiel? Sie war jetzt über ihn im Bilde … hinter seinem wehrlos scheinenden Äußeren war Jack Stone so hart wie sein Nachname verhieß.
    Megan fuhr weiter so schnell über den See, wie sie sich traute  – denn jeder kleine Höcker auf dem Eis ließ ihr Baby auf ihrer Blase hüpfen. Verdammt. Sie hatte nicht daran gedacht, dass sie, auch wenn Jack dabei war, Pausen würde einlegen müssen. Sie hatte sich Elizabeths Schneeanzug ausgeliehen, den diese getragen hatte, als sie schwanger war. Aber sie müsste das ganze Ding vollständig ausziehen, wenn sie im Wald ihre Blase erleichtern wollte … und das wäre sowohl kalt als auch zeitaufwändig.
    Sie konnte nur hoffen, dass Jack ein geduldiger Mann war.
    Megan runzelte die Stirn. Warum nur hatte sie gestern so schnell nachgegeben und erlaubt, dass er mitkam?
    Megan brauste an einem einsamen Eisfischer vorbei, der seine Fallen überprüfte, und winkte ihm zu. Dann lenkte sie ihren Schlitten auf einen viel befahrenen Weg, der zum Ufer führte. Sie verlangsamte das

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