Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In den Armen des Schotten

In den Armen des Schotten

Titel: In den Armen des Schotten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
Vom Netzwerk:
Schlitten und klappte sein Visier hoch. »Ich bin dafür, dass wir nach rechts fahren«, erklärte er mit lauter Stimme, um die Motoren zu übertönen.
    »Warum? Da ist Osten. Wir wollen aber nach Westen, um wieder zum See zu kommen.«
    »Nur ein Gefühl.«
    Megan schaute sich um. Direkt vor ihnen erhob sich ein kleiner Berg, aber sie war sich nicht sicher, welcher das war. Sie sah nach links und nach rechts, aber in beiden Richtungen sah man nur ein kurzes Stück des Weges, weil er sich durch dichten Wald wand. Sie sah wieder Jack an. »Und wenn ich nun meine, wir sollten nach links fahren?«
    »Dann fahren wir nach links.« Er zuckte die Achseln. »Egal welche Richtung wir nehmen … wir kommen schon irgendwo wieder raus.«
    Er drehte sich um und ging weg. In ihrem Rückspiegel beobachtete Megan, wie er wieder auf seinen Schlitten stieg und wartete. Wieder schaute sie in beide Richtungen des neuen Weges, dann gab sie Gas und bog nach rechts ab. Denn schon vor langer Zeit hatte sie gelernt, dass man einer Ahnung folgen sollte. Und da sie selbst im Moment keine hatte…
    Nach vier Meilen begann sich der Knoten in ihrem Magen allmählich zu lösen, als der Weg langsam in Richtung Westen schwenkte. Sie überquerten den Berg und fuhren wieder auf den See zu. Sie lächelte. Jack wollte es vielleicht nicht wahrhaben, aber ein bisschen von der Magie seines Urgroßvaters musste auf ihn abgefärbt haben.
    Vielleicht hatte er aber auch einfach nur Glück gehabt.
    Sie fuhren noch einmal an die zehn Meilen, ehe das Gebiet wieder bekannt aussah. Der Gebirgskamm zur Rechten war der nördliche Ausläufer von Scapegoat Mountain, und sie war sicher, dass das Torfmoor, auf das sie durch eine Schneise im Wald einen Blick erhascht hatte, Beaver Bog war. Das wiederum bedeutete, dass der Berg vor ihnen der Springy war und somit der Winterweideplatz der Hirsche, nach dem sie gesucht hatte.
    Sie hob die linke Hand, um Jack anzuzeigen, dass sie gleich anhalten würde und brachte ihren Schlitten zum Stehen. Sie zog die Bremse an, stieg ab und schob das Visier hoch, als sie zu ihm ging. »Ich glaube, der Winterweideplatz, nach dem ich suche, ist gleich da drüben«, sagte sie und deutete auf den Gebirgskamm. »Lass uns abseits vom Weg einen Platz suchen, wo wir unser Lager aufschlagen können. Wenn der Weideplatz hier ist, will ich die Herde nicht verscheuchen, indem wir noch näher mit den Schneemobilen heranfahren.«
    »Das ist gut. Ich bin am Verhungern.«
    »Es ist halb elf.«
    »Ich habe verschlafen und hatte keine Zeit mehr zu frühstücken. Hast du an die Soße gedacht?«
    »Hast du einen Topf mitgebracht, um sie warm zu machen?«, fragte sie und musterte seine kleinen Satteltaschen.
    Er nickte zu ihrem Schlitten hin, der vor ihnen immer noch im Leerlauf lief. »Ich bin sicher, dein Vater hat einen Topf in den Transportkorb getan.«
    »Für einen Mann, der in der Wildnis aufgewachsen ist, hast du wirklich wenig Ausrüstung dabei.«
    Er grinste sie an. »Gib mir ein gutes Messer und ein Seil, dann kann ich wie ein König leben.«
    »Dann kannst du ja das Lager aufbauen und das Abendessen kochen, während ich mir mal den Winterweideplatz der Hirsche anschaue.«
    »Dafür brauchst du höchstens ein paar Stunden.«
    »Dann halt so lange ein Nickerchen.«
    »Das klingt nach einem vernünftigen Plan. Such dir einen sonnigen Platz, an dem es windstill ist«, trug er ihr noch auf, ehe er sie zu ihrem Schlitten scheuchte und sein Visier herunterklappte.
    Wieder einmal ertappte Megan sich dabei, dass sie wütend zu ihrem Schneemobil zurückstapfte. Sie musste damit aufhören, sich ständig von ihm ärgern zu lassen. Was war eigentlich aus Wayne, dem Schüchternen, geworden? Irgendwie vermisste sie ihn. Trotzdem war Jack, der Besserwisser, viel … aufregender.
    Und dabei hatte sie vor vier Monaten sämtlichen Männern abgeschworen!
    Wirklich dumm, dass sich ihre Hormone nicht an die Vereinbarung hielten.

13
    J ack tat noch mehr Zweige aufs Feuer, rührte die Soße um und leckte den Löffel ab. Dann machte er es sich auf seiner Lederjacke und der Skihose bequem, die er ausgezogen und über ein paar Kiefernzweige gelegt hatte, um sich ein Lager zu machen. Seufzend schloss er die Augen und machte sich Gedanken darüber, dass er vor sich selber Angst bekommen würde, wenn er noch schlauer wurde. Hier draußen allein mit Megan zu sein, war wie damals in der Tundra … nur besser. Dieses Mal waren keine sich kabbelnden Studenten dabei, auf die sie

Weitere Kostenlose Bücher