In den Armen des Schotten
Jack. »Und ich werde ihn lehren, Probleme mit dem Kopf und nicht mit der Faust zu lösen.«
Forest gab einen gequälten Seufzer von sich. »Dem Mond sei Dank, dass Greylen da sein wird, um ihn zu lehren, was ein Krieger wissen muss.« Er bedachte Jack mit einem finsteren Blick. »Wirst du dir jetzt anhören, was ich zu sagen habe, oder nicht?«
»Ich höre«, sagte Jack, senkte aber gleich darauf den Blick wieder auf seinen Sohn, um mit dem Daumen über dessen weiche Wange zu streichen.
»Deine Frau hat etwas, das Mark Collins haben will.«
»Was ist das?«, fragte Jack und schaute auf.
»Ich bin nicht allwissend. Aber ich kann dir sagen, dass es etwas ist, dessen Megan sich gar nicht bewusst ist.«
»Weißt du wenigstens, was Collins vorhat? Was will er da in der Tundra?«
»Es hat mit Energien zu tun«, sagte Forest. »Öl oder irgendein anderer Brennstoff spielt eine wichtige Rolle.«
Jack legte den Kopf nachdenklich zur Seite. »Vielleicht hat sie Proben oder Informationen mitgenommen, die beweisen würden, dass es Schieferöl in diesem Teil von Kanada gibt. Collins versucht vielleicht, dies vor der Regierung zu verheimlichen, und das ist auch der Grund, warum der Mann umgebracht wurde.«
»Vielleicht. Aber Collins ist im Moment noch deine geringste Sorge. Diesen Kenzie Gregor musst du scharf im Auge behalten.«
Jack schaute abrupt auf. »Also hat er Interesse an Megan.«
»Nein«, erwiderte Forest und schüttelte den Kopf. »Es ist nicht ihr Herz, das ihn so brennend interessiert.«
»Was dann?«
»Ihr Wissen. Aber das ist nichts, worüber du dir Sorgen machen solltest. Es ist die Verbindung zwischen Gregor und deinen Einbrüchen, der du sorgfältige Beachtung schenken solltest.«
»Was für eine Verbindung ist das?«
Forest rückte näher. »Magie«, flüsterte er. »Alte keltische Magie, Coyote. Und noch dazu sehr mächtige.«
Jack sah seinen Urgroßvater mit großen Augen an. »Es gibt mehr als eine Art von Magie?«
Der alte Schamane nickte. »Den Druiden wurde die Aufgabe übertragen, die Lebensbäume zu beschützen, während ich für Menschen und Tiere da bin. Meine Aufgabe dreht sich eher um das unmittelbare Wohlergeben von Menschen, und so wurde mir die Gabe verliehen, Einzelnen zu helfen, ihr Tagewerk zu vollbringen.«
»Ist Kenzie Gregor ein Druide?«
»Nein, aber sein Bruder Matt ist einer. Und Megans Schwester Winter besitzt ebenfalls die Macht.«
Jack lehnte sich zurück und breitete seine Hand schützend über seinem Sohn aus. »Winter ist eine Druidin? Und Megan weiß das?«
Forest nickte. »Aber du darfst sie nicht wissen lassen, dass du es weißt. Das ist etwas, das Megan dir selbst erzählen muss.« Er lächelte. »Wenn sie es tut, weißt du, dass sie dir endlich vertraut und vollständig verziehen hat, was du vor vier Monaten zu ihr gesagt hast.«
»Ich habe auf deinen Ratschlag hin gehandelt«, fuhr Jack ihn an.
Forest wirkte gekränkt. »Ich sagte dir, du solltest sie wegschicken. Wie du es dann gemacht hast, war deine eigene jämmerliche Entscheidung.«
»Das war die einzige Möglichkeit, wie ich sie dazu bringen konnte zu gehen. Ich habe es ganz gewiss nicht so gemeint.«
»Ich weiß das, und du weißt das, aber was ist mit Megan? Was du zu ihr gesagt hast, Coyote, ist nichts, worüber eine Frau leicht hinwegkommen würde – egal wie häufig du dich dafür bei ihr entschuldigst.« Forest streckte die Arme aus, um das Kind zu nehmen.
Jack wich zurück. »Warte. Was ist nun mit dieser Magie? Wie soll ich mit Kenzie verfahren, wenn sein Bruder ein Zauberer ist?«
»Indem du dich von Matt und Winter Gregor fernhältst. Ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, könnte sich als gefährlich erweisen. Stattdessen musst du …« Forest richtete den Blick nach unten, während er in Gedanken versank.
Jack wusste, dass es jetzt eine Weile dauern konnte, und so wandte er sich wieder seinem Sohn zu. Er beugte sich nach vorn, nahm den Jungen in beide Hände und hob ihn hoch, um ihm einen Kuss auf die Stirn zu drücken. »Und schau mich ja nicht so böse an«, sagte er lachend. »Ich habe das Gefühl, seit Urzeiten auf dich gewartet zu haben.«
Das kleine Bündel Sonnenschein, das er hielt, sah Jack an, und die Weisheit des gesamten Universums strahlte in seinen dunklen, unergründlichen Augen. »Sollen wir deiner Mama sagen, dass sie einen Sohn bekommt?«, fragte Jack. »Oder sollen wir unser kleines Geheimnis noch eine Weile für uns behalten?«
»Du darfst es ihr nicht
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