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In den Armen des Schotten

In den Armen des Schotten

Titel: In den Armen des Schotten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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eines Kriegers, wenn er schreit. Das nährt in mir die Hoffnung, dass er den Geist der Highlands von seiner Mutter erben wird.«
    »Es spricht auch nichts dagegen, friedlich durchs Leben zu schreiten.« Wieder streckte Jack die Hände aus. »Lass mich ihn mal halten.«
    »Wenn ich das tue, wirst du mir dann auch zuhören?«
    Jack schwieg zunächst. »Du würdest ein unschuldiges Kind benutzen, um damit zu handeln?«
    »Wenn du mich zu solch extremen Maßnahmen zwingst.«
    Er spürte den unbändigen Wunsch, seinen Sohn für einen Moment zu halten. »Okay.«
    Der alte Mann zögerte. »Versprich mir, ihn nicht aufzuwecken.«
    »Ich will ihn nur halten«, erwiderte Jack und streckte die Hände wieder aus. Er nahm sein Kind und war überrascht, wie leicht es war. »Er ist nicht sehr groß«, meinte er und legte sich seinen Sohn auf den Schoß, um ihn gründlich zu mustern.
    »Er wird groß genug sein, wenn er geboren wird«, versicherte Forest ihm kichernd. »Nein, wickel ihn nicht aus«, warnte er und streckte eine Hand aus, mit der er die Decke wieder feststeckte. »Er fühlt sich geborgen, wenn er so fest gewickelt ist.«
    Aber dann begann das Kind – sein Sohn! – sich zu rühren, es gähnte und streckte seine kleinen Beinchen, wobei es seine Füße mit erstaunlicher Kraft gegen Jacks Bauch drückte. Seine winzigen Arme fingen an, sich gegen die Decke zu wehren, und plötzlich machte es die Augen auf.
    »Jetzt hast du es doch geschafft«, knurrte Forest.
    Jack lockerte die Decke und schlug sie zurück. Das Baby wurde ganz ruhig und sah Jack aus dunkelblauen Augen an. Dann verzog sich das kleine Engelsgesicht, das Baby begann mit Armen und Beinen zu strampeln und stieß ein Brüllen aus, das Jack bis in die Tiefen seiner Seele erschütterte.
    »Beruhige ihn«, wies Forest ihn atemlos an. Etwas wie Panik schwang in seiner Stimme mit. »Nimm ihn hoch an deine Brust, sodass er deinen Herzschlag hören kann.«
    Jack zog sein Hemd aus der Hose und schob es hoch, bis seine Brust entblößt war. Dann nahm er seinen Sohn vorsichtig hoch und schmiegte das Gesicht des Kindes an seine nackte Haut. Die Berührung ließ ihn schaudern, und er schloss seufzend die Augen, als der Junge sich an seine Haut drückte.
    Er hielt seinen Sohn in den Armen!
    Forest Dreamwalker setzte sich neben Jack und schüttelte den Kopf. »Sogar wenn sie so jung sind, wissen sie, was sie wollen. Gib ihm deinen kleinen Finger, damit er daran saugen kann.«
    Jack folgte der Anweisung und sah seinen Urgroßvater misstrauisch an. »Wann hast du denn gelernt, was Babys wollen? Du hattest nur einen Sohn, und ich bezweifle, dass du viel Zeit mit ihm verbracht hast, bis er fünf oder sechs war.«
    »Aber ich habe viel Zeit mit Sarah verbracht, nachdem sie geboren war. Deine Mutter wollte immer herumgetragen werden, und mein Sohn hatte keine Geduld, im Kreis herumzulaufen, damit sie sich beruhigte. Diese Aufgabe habe ich übernommen.«
    Jack kannte seine gesamte Familiengeschichte auswendig, denn er hatte fünf Jahre lang allein mit Forest Dreamwalker in den Wäldern verbracht. Forests Sohn war plötzlich der allein erziehende Vater einer drei Monate alten Tochter gewesen, als seine Frau beschlossen hatte, nach Vancouver zu ziehen … ohne Ehemann und Baby, die sie in ihrem neuen Leben eingeengt hätten. Sarah war von ihrem Vater und ihrem Großvater aufgezogen worden, und bis heute fragte Jack sich, wie die beiden Männer es geschafft hatten, sich um das Baby zu kümmern und dafür zu sorgen, dass eine so erstaunliche Frau aus ihm geworden war.
    »Hör zu, Coyote«, forderte Forest ihn auf. »Dieses Rätsel, mit dem du da zu tun hast, ist weit gefährlicher, als du denkst.«
    »Was meinst du?«, fragte Jack, ohne den Blick von seinem Sohn abzuwenden.
    »Aye, du hast Recht. Wir haben es hier mit zwei unterschiedlichen Problemen zu tun, von denen zwei sehr reale Gefahren ausgehen. Du musst vorsichtig vorgehen, Coyote, wenn du willst, dass deine Familie in Sicherheit ist.«
    »Aye?«, wiederholte Jack und sah Forest überrascht an.
    Der alte Schamane lächelte stolz. »Ich habe meinem Wortschatz zu Ehren des schottischen Erbes deines Sohnes ein neues Wort hinzugefügt. Das Kind wird mit der ihm vertrauten Stimme von Laird MacKeage aufwachsen und gut darauf ansprechen, wenn auch ich aye zu ihm sage.«
    Guter Gott! Sein Kind würde ein paar interessante Träume haben, in denen Schamanen und Highlandkrieger als Vorfahren auftauchten. »Er ist mein Sohn«, erklärte

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