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In den Armen des Sizilianers

In den Armen des Sizilianers

Titel: In den Armen des Sizilianers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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zurückhalten.
    Konnte es denn falsch sein, dass sie sich von dem Vater ihres Kindes umarmen und küssen ließ? Nachdem er Gino gesehen und akzeptiert hatte, gehörten sie in gewisser Weise zusammen. Durch ihren Sohn waren sie und Vincenzo untrennbar miteinander verbunden.
    Oh nein, ich belüge mich ja selbst und versuche, mich mit unhaltbaren Argumenten zu rechtfertigen, gestand sie sich schließlich ein, ohne sich jedoch von ihrem Mann zu lösen.
    „Vincenzo“, stöhnte sie stattdessen auf und schmiegte sich an seinen muskulösen Körper. Als er anfing, ihren Mantel aufzuknöpfen und ihren Rücken und ihre Hüften zu streicheln, protestierte sie nicht, sondern genoss die herrlichen Gefühle, die er in ihr weckte. Sie legte die Hände auf seine breiten Schultern und wollte ihm den Mantel ausziehen. „Vincenzo“, wisperte sie noch einmal und wünschte sich nichts sehnlicher, als seinen nackten Körper zu spüren.
    Sein Verlangen war so stark, so heftig, dass es ihm schwerfiel, sich zu beherrschen. Sein Herz klopfte wie wild, während er mit der Zunge ihren Mund erforschte und Emma an sich presste. Er konnte mir ihr machen, was er wollte, sie würde alles zulassen, dessen war er sich sicher.
    Doch plötzlich löste er sich von ihr und zog die Hände zurück. Als sie leicht taumelte und sich an der Sofalehne festhalten musste, um nicht hinzufallen, rührte er sich nicht und sah ihr nur tatenlos zu.
    „Was habe ich mir dabei gedacht?“, sagte er mehr zu sich selbst. Dabei klang seine Stimme so, als verachtete er sich. Die Versuchung war groß, ein letztes Mal mit ihr zu schlafen, auch wenn sie ihm verheimlicht hatte, dass er einen Sohn hatte. Sollte er den Chauffeur wegschicken, die Nacht mit ihr verbringen und am nächsten Morgen in der Nähe seines Kindes aufwachen?
    Das könnte sich vielleicht als Fehler herausstellen und seine Position Emma gegenüber schwächen. Wenn er sie jetzt verließ, sehnte sie sich nach ihm und wäre verunsichert. Er wusste genau, wie sehr es auf den Überraschungseffekt ankam, wenn er in harten Verhandlungen eigene Vorstellungen durchsetzen wollte.
    „Ehrlich gesagt, Emma“, begann er entschlossen, „was dich betrifft, habe ich schon viel zu oft meinem Verlangen nachgegeben. Immer wieder hast du deinen verführerischen Körper eingesetzt, um mich zu verzaubern und mein Begehren bis ins Unerträgliche zu steigern, sodass ich nicht mehr klar denken konnte. Doch heute funktioniert es nicht, denn es geht um etwas viel Wichtigeres. Ich brauche einen klaren Kopf und will mich von solchen Regungen nicht ablenken lassen.“
    Als Emma errötete, fragte er sich, wie sie es schaffte, die Unschuldige zu spielen, obwohl sie sich gerade wie eine heißblütige Geliebte an ihn geschmiegt hatte. Entschlossen trat er einige Schritte zurück, um nicht wieder in Versuchung zu geraten. „Morgen früh um neun Uhr bin ich wieder hier“, verkündete er.
    Es klang wie eine Drohung, und Emma war alarmiert. Es würde Probleme geben, dessen war sie sich sicher. „Und warum willst du zurückkommen?“ Sie bemühte sich, sich ihre Besorgnis nicht anmerken zu lassen.
    Er fuhr sich mit der Hand durch das zerzauste Haar. Natürlich wollte sie wissen, was er vorhatte, aber es machte ihm Spaß, sie auf die Folter zu spannen. „Da musst du schon bis morgen warten, dann wirst du es sehen“, erklärte er betont sanft.

8. KAPITEL
    Emma verbrachte eine schlaflose Nacht. Immer wieder fragte sie sich, warum sie sich von Vincenzo hatte verführen lassen. Wie hatte sie nur so dumm sein können? Dass es zu jeder Menge Missverständnissen führte, hätte ihr klar sein müssen. Sie kannte seine seltsame Einstellung gegenüber Frauen und seine Vorurteile. Offenbar war er davon überzeugt, sie hätte sich ihm an den Hals geworfen und sei leicht zu haben, sonst hätte er sie nicht so kalt und abweisend angesehen und auch nicht die Hände so unvermittelt zurückgezogen, als hätte er sich beschmutzt oder verbrannt.
    Offensichtlich empfand er für sie nur noch Verachtung. Und wenn sie sich weiterhin so unmöglich benahm wie seit dem Wiedersehen, hatte sie seine Verachtung sogar verdient und schwächte ihre eigene Position.
    Niemals durfte sie vergessen, mit wem sie es zu tun hatte. Vincenzo stammte aus einer der reichsten Familien Siziliens, und er war einer der mächtigsten und einflussreichsten Männer. Sein Kampfgeist war geweckt, denn sie hatte etwas, das er sich schon lange wünschte: einen Sohn und Erben. Da sie nicht

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