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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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entlang auf dem kürzesten Weg aus dem Hafen. Sie alle hielten die Augen offen.
    Es war Jimmy, dessen Kopf noch verbunden war, der den Feind erspähte. Er kam zu Gareth und berichtete:
    »Da drüben ist einer, bei dem blauen Warenhaus vor uns. Aber es sieht nicht so aus, als hätte er uns bemerkt.«
    Gareth schaute hin, entdeckte den Mann und nickte.
    »Gut.« Er schaute wieder zu den anderen. »Biegt nach diesem Abschnitt rechts ab.«
    Sie gingen ein paar Schritte, bevor Emily anmerkte:
    »Hast du den Eindruck, dass er gar nicht speziell nach uns Ausschau hält?«
    Gareth nickte. Wenigstens eines seiner Gebete schien erhört worden zu sein.
    »Ich hatte gehofft, dass die Nachricht unserer bevorstehenden Ankunft und eine Beschreibung von uns nicht bis hierher gedrungen sein würde, bevor wir eingetroffen sind. Aus Sicht der Wachen sucht er einfach die Passagiere ganz allgemein ab, in der Hoffnung, mich oder einen meiner Kameraden zu erspähen.«
    »Also weiß er nicht, dass wir hier erwartet werden, ganz zu schweigen davon, wie wir aussehen?«
    »Nein. Aber das wird sich ändern. Vermutlich schon später am heutigen Tag.«
    Gareth führte sie weiter in dem flotten, aber nicht eiligen Tempo - das eines Haushaltes, der den Hafen hinter sich ließ, um die Reise ohne Verzögerung fortsetzen zu können -, bis sie nach rechts abbogen, aus dem Sichtfeld des Gefolgsmanns der Schwarzen Kobra, der in den Schatten unter der offenen Tür des blauen Warenhauses stand.
    »Wir müssen davon ausgehen, dass sie später, vermutlich heute Nachmittag, nach uns direkt suchen werden. Bis dahin müssen wir einen Unterschlupf gefunden haben - ein sicheres Versteck.«
    »Also sollten wir keineswegs irgendwo in die Nähe des Konsulats gehen.«
    »Nein.« Vor ihnen zweigte eine schmale Straße ab. Er ging darauf zu, als sei das von Beginn an sein Ziel gewesen. Er bog in die gepflasterte Gasse ein und spürte, wie die Schatten sich um sie zusammenzogen, sie die Gefahren der freien Hafenanlage hinter sich ließen. »Ein kleiner Gasthof irgendwo in einem ärmeren Stadtteil, ein gutes Stück vom Hafen entfernt, nicht zu dicht bei, aber auch nicht zu weit entfernt von den größeren Poststationen und dem Markt -für den Augenblick brauchen wir so etwas«, erklärte er.
    Watson fand genau das. Ein kleiner familiengeführter Gasthof in einer Seitengasse. Das Gebäude war aus Steinen erbaut, die Eingangstür ging auf den gepflasterten Hof hinaus. In der Gasse befand sich eine zufällige Ansammlung verschiedener Geschäfte - eine Bäckerei, eine Apotheke, zwei kleine Kneipen, eine Konditorei und mehr - alle zwischen verschiedensten Wohnhäusern angesiedelt.
    Die Stelle war weit genug von den Hafenanlagen entfernt und auch von der Stadtmitte, um fast ausschließlich französisch zu sein. Aber dies war Marseille, sodass Mooktus Turban und Arnias bunte Schals keine sonderliche Aufmerksamkeit erregten.
    Es war Vormittag, als Emily Watson in den vorderen Salon des Gasthofes folgte. Während Watson vorausging, um mit dem Wirt zu sprechen und Erfrischungen zu bestellen, blickte sich Emily um. Alles - wirklich alles und jedes Ding, auf das ihr Blick fiel - war gepflegt und ordentlich, blitzblank geputzt.
    Hier war alles wesentlich sauberer als an den meisten anderen Orten, an denen sie gewesen war, seit sie England verlassen hatte. Der Wirt - oder wahrscheinlicher seine Frau -legte eindeutig Wert auf Reinlichkeit und war stolz auf die Herberge. Als sie sich auf einer Polsterbank an der Wand niederließ, fiel Emily auf, wie sehr sie sich daran gewöhnt hatte, mit weniger Komfort auszukommen.
    Gareth kam zu ihr. Die anderen folgten ihm nicht, sondern nahmen an anderen Tischen ein Stück entfernt Platz, womit sie unwillkürlich die Trennung zwischen Dienerschaft und Herrschaft wieder aufnahmen - aber Gareth bemerkte es und winkte ihnen, sich zu ihnen an den großen Tisch zu setzen.
    Er wählte den Platz neben ihr, zwischen ihr und der Tür, und prüfte ihre Position. Er schaute auf, als Mullins sich näherte.
    »Sie können dort Stellung beziehen.« Mit seinem Kopf deutete Gareth zu dem Stuhl neben dem Fenster auf die Straße. »Ich bezweifle zwar, dass wir jetzt schon Wache halten müssen, aber falls jemand hineinschaut, sind Sie derjenige, der am wahrscheinlichsten nicht erkannt wird.«
    Mullins nickte und setzte sich. Die anderen verteilten sich um den Tisch.
    »Wir müssen an solche Sachen denken, nicht wahr?«, fragte Watson. »Wir sind noch nicht aus dem

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