Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
Abend
    In einem gemütlichen Gästezimmer in einem kleinen Gasthof in Marseille
    Liebes Tagebuch,
    für die nächste Zeit also haben wir uns in Marseille niedergelassen, und während ich mich frage, welche Möglichkeiten sich ergeben, wenn wir an einem Ort bleiben -einem Ort, der nicht schwankt und schaukelt und zudem eine gewisse Ungestörtheit bietet - , haben die Sektenanhänger schon wieder unseren Frieden gestört.
    Bister ist mit Jimmy zu einem Spaziergang aufgebrochen - wir waren alle der Ansicht, dass er sich bewegen muss und frische Luft braucht, um sich zu erholen. Aber wie Bister nun einmal ist, hat er die Gelegenheit gleich genutzt, das Konsulatsviertel ein wenig auszuspähen. Dabei hat er mehrere Sektenanhänger gesehen. Während er und Jimmy unentdeckt entkommen konnten, hat Bister berichtet, die Männer hätten - anders als heute Morgen - direkt nach uns gesucht. Es hat ganz den Anschein, als habe die Nachricht von unserer Ankunft die hier stationierten Sektenanhänger erreicht.
    Gareth ist besorgt. Er fürchtet, dass die Männer der Schwarzen Kobra - und davon scheint es eine Menge zu  geben - eine methodische Suche, ausgestattet mit genauen Personenbeschreibungen, beginnen werden. Dass wir in einem Gasthof abgestiegen sind, der ein wenig abseits liegt, wird uns einen oder auch zwei Tage vor der Entdeckung bewahren, aber nicht viel länger. Und es ist bereits offenkundig geworden, dass es Zeit beanspruchen wird, geeignete Kutscher einzustellen und die richtigen Kutschen zu beschaffen. Die Sachen, die wir für unsere Reise besorgen müssen, sind auch nicht an einem einzigen Tag zu bekommen.
    Ich finde dies alles, wie leicht zu verstehen ist, ein wenig frustrierend. Ich muss auch - sehr zu meinem Ärger - eingestehen, dass es mir nicht gelungen ist, den bedeutenden Fortschritt, den ich in Tunis gemacht hatte, in der Beziehung zu Gareth zu festigen. So, wie ich Gareth kenne, wird er, je länger ich ihm Zeit lasse, über alles nachzudenken, eine Mauer zwischen uns errichten - und es wieder mir überlassen, sie mühsam einzureißen.
    Ich habe bereits zum Ausdruck gebracht, dass ich Blut und Kämpfe nicht sonderlich schätze, aber wenn es um diese ärgerlichen Fanatiker der Schwarzen Kobra geht, bezweifle ich, wenn mir einer begegnete und ich gerade eine geladene Pistole in der Hand hielte, dass ich zögern würde, ihn aus dem Weg zu räumen.
    Mein jüngstes persönliches Mantra lautet: Die Pest über alle Anhänger der Schwarzen Kobra.
    E.
    Am nächsten Morgen ging Emily, wie eine ganz gewöhnliche junge Französin gekleidet, den Umhang locker um die Schultern gelegt, die kurze Strecke zum Marktplatz.
    Gareth ging neben ihr, mit ausdrucksloser Miene, aber mit den Augen suchte er unablässig die Menge ab. Er traute niemand anderem hinsichtlich ihrer Sicherheit, eine überaus lästige Entwicklung, aber er war jetzt nicht in der Stimmung, dass sie sich dagegen hätte wehren können.
    Wenn er nicht an ihrer Seite war, wäre er die ganze Zeit abgelenkt, unfähig, vernünftige Entscheidungen zu treffen, sodass es witzlos war, den Drang zu bekämpfen.
    Dorcas folgte ein paar Schritte hinter ihnen, einen Korb über dem Arm und Mullins neben sich. Gareth erinnerte sich wieder an seine Beobachtung an Deck der Schebecke während des Kampfes und vermutete, dass hier eine Romanze knospte. Egal, er war einfach dankbar für Mullins’ Gegenwart, und Bister war auch in der Nähe, in seiner gewohnten Rolle als Kundschafter manchmal vor ihnen, manchmal hinter ihnen.
    Es bereitete ihnen keine Schwierigkeiten, den Markt zu finden - sie folgten den Geräuschen und den Gerüchen. Manche davon waren köstlich, andere weniger, aber sobald sie den Platz erreicht hatten und sich unter die laute, sich ständig in Bewegung befindliche Menge mischten, verschmolzen alle individuellen Aromen mit dem würzigen Potpourri des Marktes.
    Obwohl sie keinen Bedarf an Grundnahrungsmitteln hatten, hatten sie sich darauf verständigt, dass sie, einmal aufgebrochen, unterwegs nicht für eine Mahlzeit Rast einlegen würden, sondern auf der Fahrt etwas zu sich nehmen. Nachdem sie die Stände, an denen frisches Obst feilgeboten wurde, gefunden hatte, kaufte Emily einen Sack frische Äpfel und eine Auswahl Früchte und Gemüse, das sich halten würde, sowie mehrere Sorten ungeschälte Nüsse.
    Während Dorcas die Päckchen in ihren Korb lud, drehte sich Emily zu Gareth um.
    »Kannst du sehen, wo es hier Pökelfleisch und Käse gibt?«
    Er reckte den

Weitere Kostenlose Bücher