In den Armen des Spions
obwohl ich nicht genug weiß, um den Grund dafür zu erraten, so steht doch fest, dass wir darauf vertrauen können, dass Wolverstones Anweisungen Hand und Fuß haben.«
Er erwiderte Bisters Blick.
»Was auch der Grund ist, weswegen unsere bunt zusammengewürfelte Truppe Rekruten ein Geschenk des Himmels ist. Wir müssen alles tun, was wir können, um sie in Form zu bringen und sie darauf vorzubereiten, gegen die Sektenanhänger zu kämpfen.«
»Mir ist da eine Idee gekommen«, bemerkte Mooktu. »Die Sektenanhänger verwenden ausschließlich Messer und andere Klingen, immer nur im Nahkampf. Aber viele unserer Rekruten sind Seeleute und Bauern - viele sind durchaus geschickt mit Geräten, die aus größerer Entfernung arbeiten.«
Mullins nickte.
»Wie Stangen, Mistgabeln und so weiter - und auch Steinschleudern.« Er blickte Gareth an. »Vielleicht sollten wir sie ermuntern, damit zu arbeiten.«
»Von dem her, was ich gesehen habe, haben nicht viele von ihnen Erfahrung mit Schwertern.« Gareth überlegte, dann nickte er. »Morgen werden wir sehen, welche Fertigkeiten sie mitbringen und arbeiten damit.«
Noch einmal sah er in die Runde.
»Einer Sache können wir uns absolut sicher sein. Die Schwarze Kobra wird die Order gegeben haben, dass wir unter allen Umständen aufgehalten werden müssen. Hier, in Boulogne. Daher werden die Sektenanhänger uns hier angreifen und das mit nicht wenig Männern. Für sie und ihren Anführer ist das hier ihre letzte Gelegenheit, ihr letztes Gefecht.«
In seinen Umhang gehüllt drehte sich Onkel langsam einmal um sich selbst und betrachte das große Zimmer im Licht der Laternen, die zwei seiner Männer in die Höhe hielten. Dann lächelte er.
»Das hier ist perfekt.«
Er schaute den jungen Mann an, der zu ihm gekommen war und ihm von dem halb verfallenen Schloss erzählt hatte, das versteckt inmitten der überwucherten Gärten unweit der Stadt lag, und hob segnend seine Hand.
»Das hast du sehr gut gemacht, mein Sohn.«
Er blickte die anderen Sektenanhänger fragend an, die nach und nach in den Raum kamen.
Einer verneigte sich.
»Wir haben alles durchsucht, Exzellenz, aber hier ist niemand. Das Haus ist verlassen.«
»Und groß genug und stabil genug, um als unser Hauptquartier zu dienen?«
»Es scheint dafür geeignet zu sein.«
»Ausgezeichnet. Dann lasst all unser Gepäck herbringen, und ruft unsere Kämpfer hier zusammen. Von nun an ist dies unsere Ausgangsbasis.«
Die Männer verbeugten sich.
Auf dem Korridor draußen waren schnelle Schritte zu hören, und sie schauten alle rasch zur Tür.
Akbar erschien auf der Schwelle. Er blieb stehen und betrachtete den reich verzierten Raum - einen Empfangssalon würde man es hier nennen, glaubte Onkel -, dann kam er herein. Er zog sich seine Handschuhe aus, erwiderte Onkels Blick und verneigte sich knapp.
»Die Männer, die den Gasthof bewachen, berichten, der Major habe mit Männern aus der Gegend auf dem Hof Übungen abgehalten.«
Onkel runzelte die Stirn.
»Sind es Soldaten? Militär?«
»Nein. Seeleute, Bauern - zumeist junge Männer, nur ein paar ältere darunter.«
Onkels Miene wurde verächtlich.
»Einfaches Volk.« Er machte eine wegwerfende Handbewegung. »Sie stellen für uns keine Gefahr dar. Es liegt nicht in der Natur von Bauern, sich gegen über ihnen Stehende zu erheben.«
»Aber ...«
»Zweifellos hat der Major vor, uns abzulenken - so zu tun, als ob er eine größere Anzahl von Kämpfern habe. Dem ist jedoch nicht so.« Onkel erwiderte Akbars Blick und erklärte ruhig: »Er wird keinen Erfolg damit haben, uns von dem Pfad abzulenken, der uns vorgezeichnet ist. Dem zu folgen uns die Schwarze Kobra befohlen hat.«
Akbar blieb keine andere Wahl, als seinen Widerspruch hinunterzuschlucken. Steif neigte er den Kopf und wich einen Schritt zurück.
Onkel wandte sich an die anderen.
»Geht und holt alles, was wir brauchen, um diesen Ort in ein angemessenes Hauptquartier zu verwandeln. Ihr müsst auch all die Gegenstände beschaffen, die ich benötige, um die Frau des Majors angemessen zu bestrafen und später dann auch den Major selbst.« Ein langsames Lächeln boshafter Vorfreude glitt über Onkels Züge. Schadenfroh erkundigte er sich: »Wisst ihr, was ich brauche?«
Die Männer verneigten sich tief. Der Verantwortliche unter ihnen antwortete:
»Ja. Onkel. Wir werden alles Notwendige beschaffen.«
»Gut.« Das Lächeln immer noch fest im Gesicht, wandte Onkel sich ab.
Akbar wartete einen Moment,
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