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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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es um ihre Abwehrkünste bestellt war, wenn sie mit langen Messern angegriffen wurden. Jeder Bursche hatte eine Mistgabel, Schaufel oder eine Stange. Gareth unterdessen trainierte die beiden, die Geschick mit dem Schwert bewiesen hatten.

Nachdem er sie aufgefordert hatte, gegeneinander zu kämpfen, stand er daneben und schaute ihnen zu, rief ihnen zu, was sie besser machen sollten, oder zeigte es ihnen.
    Er beobachtete sie kritisch, als Emily neben ihm auftauchte.
    Sie sah sich auf dem Hof um.
    »Heute sind es nicht so viele.« Sie sah ihm in die Augen, als er sie kurz anblickte. »Vielleicht wird auch gar nichts geschehen. Sie haben vielleicht beschlossen, uns in Dover anzugreifen.«
    »Das ist möglich.« Er verzog das Gesicht. »Aber unwahrscheinlich. Sind Dorcas und Arnia schon zurückgekehrt?«
    »Ja. Sie haben gesagt, der Priester habe sich nur zu gerne bereit erklärt, die Glocke zu läuten, sollte das notwendig werden. Offenbar ist das das bekannte Signal, wenn es einen Notfall in der Stadt gibt.«
    Gareth nickte und machte dann einen Schritt vor, um einen unsicheren Ausfall zu korrigieren.
    Als er wieder zurücktrat, murmelte Emily:
    »Ich werde dich deinem Training überlassen.«
    Gareth nickte nur, ohne sie anzusehen.
    Emily wich lächelnd einen Schritt zurück. Sie stand einen Moment da und beobachtete die Männer, mit denen Mooktu und Mullins arbeiteten, dann musterte sie noch eine Weile die Zuschauer - zumeist alte Männer und junge Mädchen - die entlang der Straße standen. Es waren deutlich weniger als am ersten Tag, aber die Leute wussten unverkennbar, dass sie noch hier waren.
    Statt sich an den alten Männern vorbeizudrängen, um zur Eingangstür zu gelangen, drehte sie sich um und ging seitlich an dem Gebäude vorbei zur Hintertür in die Schankstube. Die befand sich gleich um die Ecke, sie führte auf den rückwärtigen Hof mit den Ställen.
    Hier waren die Pflastersteine alt und schlüpfrig. Sie musste aufpassen, wo sie hintrat, sodass sie sich vorsichtig ihren Weg suchte und überlegte dabei, wie wohl das Wetter in England sein würde ... und wäre fast mit einem Mann zusammengestoßen.
    Mit einem erstaunten »Oh!« schaute sie auf.
    Und schnappte nach Luft, als nicht einer, sondern zwei Männer sie an den Armen fassten, jeder auf einer Seite.
    Der Mann zu ihrer Linken - schwarze Haare, dunkle Augen und haselnussbraune Haut - grinste hässlich, während er sich gegen sie drückte und die Spitze eines Messers in ihre Seite presste.
    »Kein Laut.«
    Sie rührte sich nicht, blinzelte nicht einmal. Sie konnte die kalte Klinge spüren - allein bei der Berührung war sie bereits mühelos durch den Stoff ihres Kleides geglitten. Eine ungeschickte Bewegung, und sie würde in ihre Haut eindringen.
    Offenbar zufrieden, dass sie die Gefahr verstanden hatte, in der sie sich befand, schaute der Sektenanhänger zum Stall, wo der dritten Mann der Schwarzen Kobra wartete, denn sie waren zweifellos Anhänger der Sekte, auch wenn sie weder Turban noch einen schwarzen Seidenschal trugen, sondern stattdessen in einen Mantel mit Kapuze gehüllt waren und sich somit nicht von anderen Männern unterschieden.
    Der Dritte nickte, worauf der Mann zu ihrer Linken sie warnte:
    »Gehen Sie ganz ruhig. Machen Sie kein Geräusch, dann lassen wir Sie am Leben. Und beten Sie besser, dass keiner Ihrer Freunde Sie sieht - denn wenn, dann werden wir denjenigen töten müssen.«
    Ihr blieb keine andere Wahl. Selbst wenn sie ohnmächtig würde, würden sie sie einfach mit sich schleifen. Aber sobald sie die Straße erreicht hatten, würde jemand sie sehen, sie bemerken ...
    Ihre Hoffnung erlosch, als sie um die Ecke gingen und sie einen Wagen warten sah. Die Männer hievten sie auf die Vorderbank, der Mann mit dem Messer folgte ihr und setzte sich neben sie. Der dritte Mann nahm die Zügel und stieg auf den Platz neben ihr. Der Letzte stellte sich auf das Trittbrett hinten.
    Derart zwischen die Sektenanhänger eingeklemmt, die grässlich scharfen Messer weiterhin bedrohlich gegen sie gedrückt, musste sie still sitzen und sich auf die Straße und dann über den Platz fortbringen lassen.
    Gareth erwog gerade, eine Pause fürs Mittagessen einzulegen, als Dorcas auf den Hof trat. Sie schaute sich um und runzelte die Stirn.
    Als ihr Blick zu ihm zurückkehrte, hob er die Brauen.
    Sie kam zu ihm.
    »Haben Sie Miss Emily gesehen?«
    »Nicht kürzlich. Sie war vor etwa einer Stunde hier draußen, ist dann aber wieder

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