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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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dann verbeugte er sich knapp vor Onkels Rücken, machte auf dem Absatz kehrt und verließ den Raum.
    Auf dem Korridor vor der Tür wartete sein eigener zweiter Offizier. Während er über den Flur ging, lief der andere neben ihm.
    »Und - was hat er gesagt? Was sollen wir tun, um die Leute von hier davon abzubringen, sich mit dem Major einzulassen?«
    Mit versteinerter Miene schüttelte Akbar den Kopf.
    »Nichts.« Nach einem Augenblick fügte er hinzu: »Alte Männer und ihre Verblendung. Sie werden uns noch zum Verhängnis werden.«
    Die Nacht verging ohne Zwischenfälle, und der darauffolgende Tag blieb ebenfalls ruhig.
    Für Gareths Geschmack zu ruhig.
    Der Schneeregen hatte nachgelassen, aber der Wind blies immer noch so heftig wie ein Sturm. Glücklicherweise lag der Hof durch die umstehenden Gebäuden geschützt. Während des Morgens und in den Nachmittag hinein arbeiteten er, Mooktu, Mullins und Bister mit den Freiwilligen, improvisierten sowohl bei Waffen als auch bei deren Einsatz, und brachten ihnen die Grundlagen über die Befehlskette im Kampf bei.
    Am späten Nachmittag begannen viele zu fragen, wann denn endlich der Kampf sein würde. Als sie darauf keine genaue Antwort geben konnten, wurde es eindeutig schwieriger, die Aufmerksamkeit der Männer zu erhalten.
    Am Abend schließlich, als er durch den Schankraum ging, hörte Gareth zu viele Bemerkungen über die »verrückten Ideen der Engländer«, um noch länger daran zu zweifeln, dass die Aufregung, die durch den in Aussicht gestellten Kampf gegen die Heiden entstanden war, nachließ.
    Er nahm wieder neben Emily an ihrem Tisch Platz und blickte seine Mitstreiter an.
    »Wer auch immer dieses Mal die Aktionen der Sekte leitet, benutzt seinen Verstand. Seit unserer Ankunft hier ist kein einziger Anhänger gesichtet worden. Die Leute beginnen zu glauben, dass es sie am Ende gar nicht gibt. Dass sie weitergezogen sind oder überhaupt nur in unserer Vorstellung existiert haben.«
    Mullins nickte niedergeschlagen.
    »Ich wette, dass wir morgen weniger als die Hälfte der Leute von heute haben werden.«
    Bister schnitt eine Grimasse.
    »Aber wir können schließlich nichts tun, bis das Beil fällt.«
    Gareth schüttelte den Kopf.
    »Alles, was uns zu tun übrig bleibt, ist zu hoffen, dass wir genug Männer haben, wenn der Angriff kommt, um die erste Welle abzuwehren, damit die Zweifler Zeit haben, hinzuzukommen.«
    Watson schlug vor, dass sie eine Glocke oder Ähnliches in der Nähe suchen gingen, das sich zum Ruf zu den Waffen benutzen ließ.
    Während die anderen darüber diskutierten, lehnte sich Gareth zu Emily vor, legte eine Hand auf ihre und sah ihr fest in die Augen, als sie ihn anschaute.
    »Du darfst bitte nicht vergessen, dass du von Beginn an -in Aden - im Blickfeld der Sekte gewesen bist. Sie müssen über die Rolle Bescheid wissen, die du dabei gespielt hast, uns den Brief zu bringen. Sie sind an dir ebenso interessiert wie an mir.«
    Sie hob die Brauen.
    »Aber ich bin doch nicht derjenige, der das Schriftstück bei sich hat. Wenn es ihre letzte Gelegenheit ist zu verhindern, dass es nach England gelangt, dann werden sie sich doch ganz darauf konzentrieren, und nicht« - sie winkte mit der freien Hand - »auf irgendwelche Nebenschauplätze.«
    Er hielt ihren Blick fest.
    »Sie werden dich nicht als Nebenschauplatz ansehen. Geiseln zu nehmen ist etwas ganz Alltägliches für sie.« Er zögerte, dann sprach er weiter: »Und ich nehme an, sie wissen, dass ich alles geben würde, um dich zu retten.«
    Sie drehte ihre Hand um und fasste seine, sah ihm suchend in die Augen und nickte dann.
    »Ich werde aufpassen.«
    Sie sahen beide zu Dorcas, als sie sagte, es müsse doch eine Kirche mit einer Glocke in der Nähe geben.
    Während sich Dorcas und Arnia anerboten, den Priester aufzusuchen und wegen der Glocke mit ihm zu sprechen, versuchte Gareth sich zu entspannen, versuchte die Erkenntnis, wie viel Emily ihm bedeutete, beiseitezuschieben - das tückische Wissen, wie verwundbar er durch sie war.
    Angst um sich selbst zu haben war etwas, womit er zu leben gelernt hatte. Angst um sie ... das stand auf einem völlig anderen Blatt.
    In der Küche des verlassenen Schlosses, wo sich die vereinten Truppen zum Abendessen eingefunden hatten, erhob sich Onkel am Kopf des größten Tisches. Er wartete, bis alle Köpfe ihm zugewandt waren und es still geworden war. Dann hob er seine Arme und lächelte.
    »Meine Söhne - die Zeit ist reif. Morgen wird unser Tag

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