In den Armen des Spions
Zärtlichkeiten sich fest in ihren Verstand einbrennen konnten.
Sie war verloren in Gefühlen und Empfindungen.
Er aber auch. Gareth wurde überschwemmt mit herrlichsten Genüssen, schwelgte darin, sie zu berühren. Es war so lange her, seit er eine Frau in seinen Armen gehalten hatte, dass er sich Zeit ließ und ihr und sich ohne Eile körperliche Genüsse bereitete. Und so versunken er auch in dem Augenblick war, wusste er doch, dass es nicht irgendeine beliebige Frau war, die er in seinen Armen hielt. Sie war Emily - und das machte den Moment zu etwas Besonderem.
Machte ihn noch berauschender.
Drohte ihn süchtig danach zu machen.
Die Minuten verstrichen, Entzücken wallte auf, wuchs.
Sie sank näher, presste sich entschlossener an ihn.
Er holte tief Luft, gab dem drängenden Verlangen nach, schloss seine Hand um eine köstlich feste, herrlich geformte Brust - ihm wurde selbst der Brustkasten zu eng, als sie unter dem Kuss nach Luft schnappte. Sie bog sich ihm leicht entgegen, als er die Rundung nachfuhr, ihre Brustspitze fand und sie mit den Fingerspitzen umkreiste, dann die Finger um die geschwollene Knospe legte.
Sie hob sich der Berührung entgegen, und durch die Bewegung drückte sich ihre Brust fester gegen seine Hand. Er schloss die Finger darum, knetete und spürte, wie sie dahinschmolz.
Hörte sie leise stöhnen.
Hitze und Verlangen durchzuckten ihn, bohrten sich in seinen Schritt. Instinktiv drehte er sich um, um sich auf sie zu rollen ...
Und erkannte im letzten Moment, was er im Begriff stand zu tun.
Es gelang ihm, sich davon abzuhalten.
Er stand schwankend an dem unsichtbaren Abgrund.
Wenn er es tat - wenn er diesen nächsten Schritt nach vorne machte - was dann?
Er hatte den Raum betreten, weil er Fragen hatte. Sie hatte ein paar davon beantwortet, aber er war sich immer noch unsicher, was sie wirklich wollte, ganz zu schweigen davon, warum.
Er verstand sie immer noch nicht.
Er beendete den Kuss - und rang, so wie sie auch, um Atem.
Ein Blick in ihre versonnenen Augen verriet ihm, dass sie sich mit einem Mal so unsicher war wie er.
Dass sie auch begriff, wie weit sie gegangen waren.
Dass sie wie er erst nachdenken musste, bevor sie weitergingen.
Sie schauten einander an, in die Augen, forschend, suchend. Wonach, da war er sich nicht sicher, dass es einer von ihnen beiden wusste.
Ihre Position, die körperliche Nähe, wurde ihnen allmählich bewusst, als sie in das Hier und Jetzt zurückkehrten.
Ihre Muskeln - ihre und seine - spannten sich, dann richteten sie sich auf und setzten sich hin, wahrten aber mehr Abstand als zuvor.
»Ich denke, sie sind im Salon.«
Watson war auf dem Weg zu ihnen, mit anderen im Schlepptau.
Als der Reiseführer in dem Torbogen erschien, saß Emily züchtig auf dem Diwan, und Gareth stand am Fenster in der Nähe und blickte nach draußen.
Er drehte sich um, als Watson stehenblieb und eine Braue hob.
»Ich dachte, Sie würden es gerne wissen«, erklärte Watson, »dass Mullins und Jimmy eine Handvoll Sektenanhänger dabei entdeckt haben, wie sie in den Straßen nicht weit von hier patrouilliert haben.«
Der bärtige Anhänger des Kultes der Schwarzen Kobra, den alle nur als »Onkel« kannten, saß an dem Wasserbecken in dem kleinen Hinterhof. »Wir wissen, dass sie hier sind, irgendwo in dieser kleinen Stadt. Wo also stecken sie?«
In den leisen Worten schwang eine unausgesprochene Drohung mit.
Die drei Sektenanhänger, die vor dem Wasserbecken saßen, zitterten. Einer nahm seinen Mut zusammen und fragte mit gesenktem Kopf, sodass er praktisch Onkels Füße anredete:
»Die Beobachter am Konsulat haben niemanden gesehen. Wir durchkämmen die Straßen, aber da die Häuser alle von hohen Mauern umgeben sind ...«
Onkel betrachtete den Sprecher mit leicht gerunzelter Stirn. Die Stille dehnte sich, dann nickte er.
»Der Major erweist sich als würdiger Gegner. Du hast recht, Saleeb, es hat wenig Sinn, unsere Kräfte darauf zu verschwenden, das Wirrwarr dieser engen Straßen zu durchsuchen. Stattdessen müssen wir die Stadt mit Augen und Ohren umgeben und darauf warten, dass sie sich zeigen. Sie müssen entweder nach Norden oder Westen. Zieht hinaus, meine Söhne, und freundet euch mit den Hirten an, mit den Nomaden und den anderen, die außerhalb der Stadtmauern lagern. Beauftragt sie, für euch Augen und Ohren aufzuhalten - wir verfügen über genug Münzen, dank der Großzügigkeit unseres geschätzten Anführers.« Onkel hielt eine Hand hoch,
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