In den Armen des Spions
Mama ebenfalls.
Ich bin mir recht sicher, dass ich, wenn es um Gareth Hamilton geht, dringend auf Rat angewiesen bin.
E.
Roger Cathcart führte sie in den kühlen Stunden vor Tagesanbruch aus der Stadt, um die Berber zu treffen, einen kleinen Stamm, der von Scheich Ali-Jehan geführt wurde. Das Lager des Stammes befand sich in einer Senke zwischen den Sanddünen nordöstlich der Stadt.
Verhüllt von ihrer Burka stand Emily dicht mit den anderen der kleinen Reisegesellschaft zusammen, die ähnlich verkleidet waren und um einen Karren versammelt waren, der mit ihrem Gepäck beladen war, während Gareth und Ali-Jehan - der sich als gutaussehender Teufel etwa in Gareths und Cathcarts Alter herausstellte - eine leise geführte Unterhaltung begannen, der Cathcart zwar beiwohnte, an der er sich jedoch nicht beteiligte. Emily spähte durch den Schleiereinsatz ihrer Burka und benutzte die Zeit, um so viel wie möglich von dieser unbekannten Welt zu sehen.
Es gab mehrere Lager, die in der Gegend verstreut waren. Alle schienen von Nomaden bevölkert, aber nicht immer waren die Nomaden die hochnäsigen und gut aussehenden und daher leicht von ihnen zu unterscheidenden Berber. Von da aus, wo sie stand, konnte Emily drei andere Berberlager sehen, vermutlich drei andere Stämme. Von den anderen Lagern aus beobachteten Männer ihre Gruppe und verfolgten die Diskussion der drei Männer.
Um zu sehen, was vor sich ging, drehte Emily sich um und entdeckte, dass Gareth und Ali-Jehan zu ihr schauten -oder genauer, sie anschauten. Dann stellte Ali-Jehan Gareth eine Frage. Er nickte, und sie verhandelten weiter.
Schließlich lächelte Ali-Jehan breit, und als Gareth ihm die Hand hinhielt, umfasste Ali-Jehan sie. Mit einem Nicken ließ er Gareth los, dann winkte er die ganze Gruppe zu sich, während er sich schon umwandte und den verschiedenen Männern und Frauen Anweisungen zurief, die damit beschäftigt waren, das Lager abzubrechen.
Cathcart und Gareth kamen ihnen auf halbem Weg entgegen.
»Alle Mitglieder dieses Stammes sprechen Englisch, Französisch oder beides«, teilte Cathcart ihnen mit. »Sie werden in der Lage sein, sich verständlich zu machen, und bei ihnen sollten Sie zudem sicher sein.« Lächelnd blickte er zu Gareth. »So sicher, wie es unter den Umständen möglich ist.«
Emily konnte den Blick nicht deuten, den Gareth und Cathcart wechselten, aber dann sah Gareth sie an.
»Dorcas und Arnia werden mit den älteren Frauen reisen. Mooktu, Bister und ich werden mit den Männern reiten, die die Karawane bewachen. Mullins, Watson und Jimmy
werden mit den Wagen helfen, auf denen sich unser Gepäck befindet.«
Unter der Burka runzelte Emily die Stirn.
»Und ich?«
Gareth wandte den Kopf, sah über sie hinweg zu etwas, das sich hinter ihr befand.
»Sie haben ein eigenes Reittier.«
Sie drehte sich um - und sah Ali-Jehan mit einem weiteren Mann zurückkommen, der ein riesiges Kamel an einem Zügel aus Seilen führte.
Es gab noch mehr Kamele, die alle mit Seilen in einer Reihe hintereinandergebunden und mit Gepäck beladen waren, aber dieses Kamel war anders. Statt Gepäck trug es einen gepolsterten Apparat, der hinter dem Höcker befestigt war.
Als das Kamel näher kam, öffnete es sein Maul und entblößte die Zähne zu einem Brüllen, das Emily als Protest deutete.
»Oh nein.« Sie versuchte einen Schritt zurück zu machen.
Gareths Hand drückte sich in ihren Rücken.
»Leider ja. Unter den gegebenen Umständen ist der sicherste Platz für Sie der auf dem Rücken des Kamels - der sicherste Ort, um quer durch die Wüste zu reisen.«
»Wer behauptet das?« Emilys Augen wurden groß, als das Kamel mit viel Zähneblecken Von dem Wärter dazu gebracht wurde, sich neben ihr auf die Knie niederzulassen.
Ali-Jehan kam um das Tier herum, zog eine Mischung aus Leiter und Steigbügel aus Seilen herunter und verneigte sich dann mit blitzenden dunklen Augen.
»Ihr Reittier, Mylady.«
Er sprach perfektes Englisch, aber an der Art und Weise, wie er ihre Burka mit Blicken zu durchdringen suchte, war nichts Zivilisiertes.
Emily schenkte dem nicht weiter Beachtung, und schließlich wusste sie ja auch, dass er unmöglich hindurchsehen konnte - und zudem war sie unter der Burka vollständig bekleidet. Stattdessen betrachtete sie misstrauisch das zottelige Haupt des Kamels. Zögernd machte sie einen Schritt nach vorne. Der gewaltige Kopf schwang zu ihr, und das Vieh zog die Lippen zurück.
Gareth schob sie zu dem
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