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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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und hinterlistig. Nicht vertrauenswürdig.
    Roger hörte, was er ungesagt ließ, und lächelte begütigend.
    »Manche schon, aber ich kenne ein paar der Scheichs und ... mangels einer passenderen Bezeichnung würde ich sie >ehrenwert< nennen. Bei einem ihrer Stämme werden Sie sicher sein, aber ich muss erst noch überprüfen, ob einer von ihnen - einer von denen, denen ich vertraue - im Augenblick hier ist und wann seine Karawane nach Alexandria aufbrechen will.«
    »Wie oft unternehmen sie den Zug durch die Wüste?«, fragte Gareth.
    »Sie sind Nomaden und daher die meiste Zeit unterwegs. Nur in ein paar Oasen zwischen hier und Alexandria machen sie Halt. Aber die Stämme schlagen für etwa zwei Wochen ihr Lager vor der Stadt auf, wann immer sie hier sind.« Roger blickte zu Emily; er sprach an sie gewandt. »Wenn Sie denken, Sie können die Entbehrungen einer Reise mit ihnen auf sich nehmen, wäre es gewiss der sicherste Weg.«
    Gareth erwartete, dass sie nachfragte, welche Entbehrungen gemeint seien, aber stattdessen reckte sie ihr sanft gerundetes Kinn entschlossen vor. Sie bedachte ihn mit einem kurzen Blick, dann sah sie wieder Roger an.
    »Ist die Karawane die Möglichkeit, die am ehesten gewährleisten kann, dass wir Alexandria erreichen, ohne den Sektenanhängern zu begegnen?«
    Roger zögerte einen Moment, dann nickte er. Entschieden. Er schaute zu Gareth.
    »Auf jeder anderen Route werdet ihr damit rechnen müssen, ihnen geradewegs in die Arme zu laufen - und angesichts der Anzahl von ihnen, die ich hier in der Nähe gesehen habe, sind sie eine Macht, die man keinesfalls unterschätzen sollte.«
    »In diesem Fall werden wir die Karawane nehmen, sofern Sie das einrichten können.« Emily blickte Gareth an und hob die Augenbrauen.
    Er verkniff sich ein Blinzeln und nickte. Zwar war er derjenige, der die Entscheidung treffen musste, aber wenn sie bereit war, die Schwierigkeiten, die eine Reise mit der Karawane mit sich bringen würde, in Kauf zu nehmen, würde er nicht kleinlich sein.
    »Nun gut.« Roger schaute zu einer Uhr auf einem nahen Tisch. »Ich habe ein paar Dokumente durchzugehen. Am besten erwischt man sie ohnehin am frühen Nachmittag.« Er blickte zu Gareth. »Ich werde heute Nachmittag gehen und sehen, wer dort sein Lager hat und wer in den nächsten beiden Tagen vorhat aufzubrechen.«
    19. Oktober 1822 
    Vor dem Zubettgehen
    ln meinem Zimmer in Cathcarts Haus in Suez
    Liebes Tagebuch,
    nun, wenigstens kann ich berichten, dass ich tatsächlich eine Veränderung in Gareths Verhalten mir gegenüber erkennen kann, obwohl man sie schwerlich als entschieden bezeichnen kann. Während des Dinners hat er sich in einen Bären verwandelt, hat gebrummt und geknurrt und war ganz einsilbig, nur weil sein Freund Cathcart mir gegenüber aufmerksam war. Und beileibe nicht übertrieben aufmerksam oder aufdringlich, sondern schlicht die gewohnte Wertschätzung, die ein Gentleman einer Dame gegenüber zum Ausdruck bringt, die an seinem Tisch speist und eine anregende Unterhaltung zu schätzen weiß. Zu keinem Punkt hat Cathcart die Grenze überschritten. Gareth andererseits war regelrecht griesgrämig. Nicht, dass er unverhohlen Ärger gemacht hätte, aber da er gewöhnlich ausgeglichen ist, ist mir seine Verstimmung aufgefallen - und da er ein alter Freund von ihm ist, wird es, vermute ich wenigstens, auch Cathcart nicht entgangen sein.
    Ich frage mich, was er daraus gemacht hat.
    Aber egal, obwohl er heute nicht die Berberscheichs gefunden hat, die er gesucht hat, gibt Cathcart sein Bestes für uns, und daher verdient er es, dass ich ihn anlächle und freundlich zu ihm bin.
    Wenn Gareth keinen Anlass sieht, meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und mich zum Lächeln zu bringen, dann sollte er sich nicht beschweren, wenn ich es - und wir reden hier ja nur von meinem Lächeln - anderweitig verschenke.
    Ich bin nicht gewillt, ihm gegenüber in seiner gegenwärtigen Stimmung nachsichtig zu sein. Er kann in Cathcart wohl kaum einen Rivalen sehen. Schließlich habe ich ihn, Gareth, dreimal geküsst. Wenn er nichts unternimmt und nicht bald anfängt, mich zu umwerben, werde ich drastischere Maßnahmen ergreifen müssen.
    E.
    Am folgenden Nachmittag durchstreifte Gareth mangels anderer Aufgaben die Flure von Cathcarts Haus; er hatte nichts zu tun, nichts Wichtiges - und auch nichts Unwichtiges - harrte seiner Aufmerksamkeit. Es war so lange her, seit er nichts zu tun gehabt hatte, dass er sich ganz verloren

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