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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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die Handfläche nach oben und etwa auf Schulterhöhe. Sein eigener Sohn holte rasch einen Geldbeutel und legte ihn in die fordernde Hand.
    Onkel wog den Beutel kurz, dann reichte er ihn dem knienden Mann, der eben gesprochen hatte.
    »Hier - nimm das hier, und kauf damit die Information, die wir brauchen. Dann werden wir es erfahren, wenn der Major und seine Gesellschaft aufbrechen wollen.« Er lehnte sich zurück. »Geh.«
    Die drei Männer erhoben sich und gingen, dabei verneigten sie sich rückwärtsgehend, bis sie den Hof verlassen hatten.
    Onkel blieb es überlassen, über die Wechselhaftigkeit des Schicksals nachzugrübeln.
    Er hatte einen Überfall auf das Schiff des Majors befohlen und gehofft, wenigstens die Frau zu töten, aber sie hatte geschrien, und obwohl sie zahlenmäßig seinen Leuten unterlegen gewesen waren, hatten der Major und seine Männer triumphiert.
    Aber dann war ein Schiff mit einer großen Zahl Anhängern angekommen, von Aden geschickt, wie er es befohlen hatte. Er hatte sie gesandt, um das Schiff, auf dem der Major sich befand, anzugreifen, als es bei der Ausfahrt durch den Kanal von Suakin notwendigerweise langsamer fahren musste. Er war so sicher gewesen, dass ihnen diesmal Erfolg vergönnt sein würde, hatte sogar bereits schon geplant, auf welche Weise er den Geist des Majors brechen würde, nur um mitansehen zu müssen, wie seine Leute erneut geschlagen wurden und ihr Schiff im Kielwasser des schnelleren Schoners schaukelte. Er hatte die Niederlage vom Deck eines weiteren Schiffes beobachtet, das in der Nähe wartete, und geflucht.
    Wer hätte gedacht, dass der Kapitän und seine Mannschaft gegen seine Männer zu den Waffen greifen würden?
    In Indien wagte es niemand, sich den Anhängern der Schwarzen Kobra in den Weg zu stellen. Die anderen standen dabei und schauten zu, wenn sie an dem, den sie dazu erwählt hatten, Rache nahmen. So war es nun einmal ... aber das schien hier in diesem Teil der Welt nicht so zu sein.
    Er würde in Zukunft derart merkwürdiges Verhalten mit berücksichtigen müssen. Der Major schien es zu verstehen, andere für seine Sache zu gewinnen.
    »Wir werden sie finden, Vater.«
    Onkel schaute auf zu seinem Sohn und verzog die Lippen zu einem Lächeln.
    »Allerdings, mein Sohn, das werden wir.«
    Versagen war ausgeschlossen.

6
    20. Oktober 1822 
    Vor dem Dinner
    ln meinem Zimmer in Cathcarts Haus
    Liebes Tagebuch,
    ich schreibe nur rasch ein paar Zeilen, bevor ich zum Dinner muss. Obwohl ich mich schon vor einer Weile zum Schreiben hingesetzt habe, fürchte ich, habe ich so lange ins Leere gestarrt, dass ich nun bloß kurz Zeit habe. Ich habe weitere Entwicklungen zu berichten, nachdem ich einen erklecklichen Teil des Nachmittags in Gareths Armen verbracht habe, wo wir die Tiefe und die Entwicklungsmöglichkeiten unserer gegenseitigen Anziehung erkundet haben. Das Ergebnis ist noch nicht entschieden, denn als er im Einvernehmen mit mir aufhörte, musste ich für meinen Teil erst einmal innehalten und nachdenken - etwas, was ich nicht getan habe, solange seine Lippen meine bedeckten.
    Die Wahrheit ist, dass wir einen Punkt erreicht haben, den ich klugerweise nicht überschreiten kann, nicht bis ich nicht restlos sicher bin, dass Gareth Hamilton der Eine für mich ist - der eine Gentleman allein, auf den ich schon so lange gewartet habe.
    Was mir die Sicherheit geben wird, weiß ich nicht - so, wie ich auch nicht weiß, was der Morgen auf dieser gefährlichen Reise, die wir gemeinsam unternehmen, bringen mag. Unser weiterer Weg von hieraus ist noch unklar. Gleichgültig, was weiter geschieht, wir müssen nach England gelangen, den fanatischen Anhängern der Schwarzen Kobra aus dem Weg gehen und alle Gefahren bestehen, die unsere Gegner uns bereiten. Und ich werde jede Gelegenheit nutzen, um mich davon zu überzeugen, dass Gareth der Eine für mich ist. Aber ob mir das gelingt, bevor wir Dover erreichen, ist noch ungewiss.
    Ich bin jedoch entschlossen, die Sache mit allem Nachdruck weiterzuverfolgen.
    E.
    Am späteren folgenden Vormittag saß Emily im Salon und reparierte gerade den Saum ihres grünen Kleides, als eine Bewegung auf dem Hof sie veranlasste, durchs Fenster zu sehen. Gareth begrüßte einen lächelnden Cathcart.
    Cathcart war gegangen, mit einem Berberscheich zu sprechen, ob sie sich seiner Karawane anschließen könnten. Seiner Miene nach zu schließen brachte er gute Neuigkeiten.
    Beide Männer drehten sich um und kamen zum Haus. Emily legte

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