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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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ihre Näharbeit zur Seite und schaute erwartungsvoll auf, als Cathcart Gareth in den Raum führte.
    Cathcart verneigte sich tief vor ihr.
    »Ihre Kutsche ist bestellt, Mademoiselle. Sie werden morgen bei Tagesanbruch aufbrechen.« Er richtete sich auf und verzog das Gesicht. »Leider gibt es nicht wirklich eine Kutsche und ebenso bedauerlicherweise fürchte ich, wenn Ali-Jehan Tagesanbruch sagt, meint er tatsächlich den Moment, wenn die Sonne über dem Horizont auftaucht. Was« - Cathcart ließ sich auf den anderen Diwan fallen und lächelte Emily verschwörerisch an - »bedeutet, dass wir sogar noch früher dort sein müssen.«
    »Dieser Ali-Jehan weiß aber, dass wir möglicherweise verfolgt werden?« In seinen arabischen Kleidern, in denen er sich inzwischen wohl zu fühlen schien, stand Gareth vor dem Diwan und blickte auf seinen Freund hinab.
    Cathcart grinste.
    »Für Ali-Jehan war dieser Umstand ein bedeutender Anreiz.«
    Gareth schnaubte. Er wirkte in Emilys Augen nicht restlos zufrieden.
    »Nun«, erwiderte sie fröhlich, »das sind ausgezeichnete Nachrichten!« Als beide Männer sie ansahen, fuhr sie fort: »Wir müssen Weiterreisen - das mit einer Karawane zu tun wird auf jeden Fall ein Abenteuer.« Sie fing Gareths Blick auf. »Eines, das fast daran herankommt, die Pyramiden zu sehen.«
    Gareth schnaubte wiederum und ging ein paar Schritte, um sich auf das andere Ende des Diwans zu hocken, auf dem sie saß.
    Sie wandte sich an Cathcart und lächelte.
    »Wir müssen Ihnen danken, Sir, für Ihre Hilfe und Ihre Gastfreundschaft. Sie haben uns eine dringend benötigte Ruhepause verschafft.« Sie hob fragend die Brauen. »Gibt es irgendeine Nachricht, die wir für Sie mit nach England nehmen können? An Ihre Familie vielleicht?«
    Cathcart dankte Emily für das freundliche Angebot, lehnte aber ab. Gareth beobachtete, wie sein Freund sich in Emilys großzügig gespendetem Lob sonnte. Er versuchte, nicht zu grimmig zu blicken und auch nicht mit den Zähnen zu knirschen. Sie hatte kein echtes Interesse an Cathcart - schließlich war er selbst es gewesen, dem sie erlaubt hatte, sie zu küssen - aber Gareth war nicht ganz sicher, ob Cathcart, der ihre weibliche Bewunderung so bereitwillig entgegennahm, nicht doch selbst Interesse an ihr hatte.
    In dem Moment schaute sie zu ihm, ein verschwörerisches Funkeln in den Augen, dann sah sie wieder Cathcart an und fuhr fort, sich ihn um den kleinen Finger zu wickeln ...
    Gareth erkannte, dass er die Brauen zusammengezogen hatte, und verbannte den Ausdruck von seinen Zügen. Wenigstens nach außen. Innerlich runzelte er noch finsterer die Stirn. Sie wusste es. Das war es, worum es in dem kurzen Blick eben gegangen war. Sie wusste, dass sie ihn mit ihrem Geplänkel mit Cathcart reizte.
    Von allen Entwicklungen der letzten Stunde gefiel ihm diese Erkenntnis am allerwenigsten.
    21. Oktober 1822 
    Vor dem Dinner
    In meinem Zimmer in Cathcarts Haus
    Liebes Tagebuch,
    nach Cathcarts Bestätigung, dass wir morgen aufbrechen, hat unsere Gesellschaft den notwendigen Ausflug zum Basar unternommen. Die Spannung lag greifbar in der Luft, aber obwohl wir wachsam waren, haben wir keine Sektenanhänger entdecken können - was statt die Spannung bei uns zu senken, die Unsicherheit nur verstärkte. Keiner von uns kann glauben, dass die Schurken aufgegeben haben. Dass er seine Hunde zurückpfeift, weckt vielmehr die Frage, was er sonst noch plant, um uns Schwierigkeiten zu machen.
    Was die nächste Station unserer Reise angeht, so habe ich zwar von Beginn an keine Einwände erhoben, aber der Aussicht, mit einer Karawane zu reisen, blicke ich nicht unbesorgt entgegen. Da es allerdings keine infrage kommenden Alternativen zu geben scheint, werde ich mich bemühen, es hocherhobenen Hauptes zu ertragen.
    An der persönlichen Front habe ich an Gareth ein Verhalten bemerkt, das an Spielverderben erinnert. Da ist eine Art Besitzdenken mir gegenüber wahrnehmbar, bei dem ich nicht sicher weiß, wie ich darauf reagieren soll. Während ich von der Entwicklung nicht begeistert bin und entschiedene Probleme erkennen kann, die sich dadurch ergeben werden, vermute ich, dass bei einer bestimmten Sorte Mann Besitzdenken sozusagen angeboren und nicht leicht auszulöschen ist.
    Meine Schwestern, da bin ich mir sicher, könnten mir einen Rat geben, aber leider sind sie außer Reichweite, und es gibt niemand anderen, den ich zu diesem Thema befragen könnte, ln diesem Fall fehlen sie mir wirklich sehr, und

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