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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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besprechen.
    »Gut.« Anya tätschelte ihr die Hand und stellte ihr leeres Glas ab. »Und jetzt lassen Sie uns sehen, was wir für Sie zum Anziehen finden können.«
    Emily, Dorcas und Arnia verbrachten die nächste Stunde damit, eine Auswahl Kleidungsstücke anzuprobieren, die die älteren Frauen für sie aufgetrieben hatten. Die Frauen, die sich mit Anya das Zelt teilten, waren alle früher einmal verheiratet gewesen, und ihre Töchter und Schwiegertöchter gehörten zu den verheirateten Frauen im Lager. Nachdem geklärt war, was die Neuankömmlinge benötigten, riefen die älteren Frauen - die Witwen des Stammes, wie Emily sie im Geiste bezeichnete - ihre jüngeren weiblichen Verwandten zu sich und erklärten, was sie benötigten, dann sandten sie sie zu ihren Zelten zurück, um zu sehen, was sie finden konnten.
    Anyas Zelt war bald schon voller schüchtern kichernder Mädchen und junger Frauen, die ihnen verschiedene Gewänder, Röcke, Westen und Hemden anboten, und im Gegenzug dafür Emilys, Dorcas’ und Arnias Kleider genauer betrachten durften.
    Die Berberkleidung war wesentlich besser dafür geeignet, die Wüste zu durchqueren. Ein leichtes, locker getragenes Kleid über einem schlichten schlauchförmigen Hemd war ideal, um unter der Burka getragen zu werden. Sobald die Burka gegen einen Tschador eingetauscht worden war, einen Schal mit Schleier, der den Kopf verdeckte, wurden die Röcke und Westen über dem Kleid angezogen und spendeten Wärme und Farbe.
    Schließlich wurden die drei als passend gekleidet betrachtet, um als Berberinnen durchzugehen. Anya billigte das mit einem knappen Nicken.
    »Gut. Und jetzt lassen Sie uns zu den anderen nach draußen gehen.«
    Auf der anderen Seite des Lagers lehnte Gareth lässig in den Polstern vor dem Kohlebecken in Ali-Jehans Zelt, während er von seinem Gastgeber eine kurze Einführung in die Lebensweise der Berber erhielt. Der Scheich schloss mit einem philosophischen Achselzucken.
    »Ich herrsche über den Stamm und die Karawane, aber meine Mutter regiert im Lager. So ist es bei uns üblich. Daher werden Sie sich nicht ungestört mit Ihren Frauen treffen können, solange Sie bei uns sind.«
    Gareth nickte und leerte sein Glas mit dem erfrischenden Tee.
    »Ich sehe keine Schwierigkeiten dabei, Ihre Lebensweise zu achten.« Er verzichtete darauf zu erwähnen, dass keine der drei Frauen der kleinen Gruppe »seine« war. Wenn Ali-Jehan und seine unverheirateten Männer - von denen viele den Tag über einen Anlass gefunden hatten, bei Emilys Kamel zu verweilen und sich nach ihrem Befinden zu erkundigen - den vorschnellen Schluss gezogen hatten, dass Emily ihren Bräuchen nach »sein« war, dann sah er keinen Grund, ihre Fehlannahme zu korrigieren. So war es sicherer für sie - und auch sicherer für ihn. Letztlich befand sie sich ja unter seiner Obhut.
    »Jetzt kommen Sie.« Ali-Jehan klopfte ihm auf die Schulter und stand auf. »Wir sollten uns zu den anderen gesellen - es ist fast Zeit für das Abendmahl.«
    Gareth folgte ihm aus dem Zelt. In der Mitte des Lagers herrschte reges Treiben. Menschen standen hier und dort in Grüppchen beieinander und unterhielten sich und schauten zu, wie über der Feuerstelle das Essen zubereitet wurde. Frauen liefen geschäftig umher, sie waren nicht länger versteckt unter ihren Gewändern, sondern trugen nur die leichterten Tschadors um den Kopf und vor dem Gesicht.
    Es war ein bunter Anblick, auf gewisse Weise sogar vertraut, aber die Anwesenheit der Frauen verlieh dem Lager ein anderes Flair als die Feldlager, die er kannte.
    »Wir sitzen hier.« Ali-Jehan deutete auf einen Bereich am einen Ende der rechteckigen Feuerstelle. »Alle Männer sitzen auf dieser Seite.«
    Gareth ging mit ihm zu dem bunten Teppich, der auf dem Sand lag, und setzte sich, zog seine Beine an und überkreuzte sie, sodass er so wie die anderen dasaß. Er sah Bister und Mooktu, Jimmy, Watson und schließlich auch Mullins irgendwo in der Menge. Jeder unterhielt sich angeregt mit einem oder mehreren ihrer Gastgeber.
    »Dieser schwarze Schlangen-Anführer ...« Ali-Jehan brach ab, als eine Frau mit einem Tablett zu ihnen kam, um ihnen Fladenbrot und würziges Fleisch anzubieten. Nachdem er sich bedient hatte, wartete Ali-Jehan, dass Gareth es ihm nachtat, dann sprach er weiter: »Sie haben mir ein wenig über diese Person erzählt.« Er schaute Gareth in die Augen. »Berichten Sie mir mehr.«
    Während sie aßen, tat ihm Gareth den Gefallen. Andere von den

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