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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Kapitän noch mehr Segel gehisst haben, denn das Schiff machte praktisch einen Satz nach vorne.
    Als sie dann schließlich an den beiden Landzungen vorbeikamen, flog der Schiffsrumpf nahezu über die Wellen. Dann aber gelangten sie in das offene Mittelmeer, und der schwerere Seegang verlangsamte ihr Vorankommen.
    Durch das Bullauge im Heck hatte Emily eine hervorragende Sicht auf die beiden Landzungen, während die Schebecke sie passierte und dann den Hafen hinter sich ließ.
    Und sie hatte hervorragende Sicht auf die Späher der Schwarzen Kobra auf beiden Seiten.
    Eine unversperrte Sicht auf die Ferngläser, die auf das Deck der Schebecke gerichtet waren.
    Sie sah, wie der Mann sich umdrehte und etwas zu seinem Begleiter sagte. Der nahm das Fernglas, schaute hindurch und nickte dann aufgeregt. Nach einem weiteren Blick wandten sich beide ab und rannten fort ... wohin, das konnte sie nicht sehen.
    Aber sie hätte schwören können, dass sie grinsten.
    Sobald die Landzungen in dem Morgennebel verschwunden waren, verließ sie die Kabine und ging an Deck.
    Sie fand Gareth auf einer Seite an der Reling lehnend. Sie stellte sich neben ihn.
    »Haben Sie sie auf den Landzungen gesehen?«
    Er nickte, sah sie an und schaute ihr in die Augen.
    »Es war nicht möglich, dass wir alle unter Deck gehen. Wegen des zusätzlichen Gewichtes mussten ein paar von uns den Seeleuten helfen.«
    Sie schaute über die Wellen dorthin, wo, wie sie sich vorstellte, ein gutes Stück entfernt, Europa lag.
    »Ich bin mir nicht restlos sicher, aber ich glaube, sie haben uns gesehen.«
    Nach einem Moment hob er eine Hand, legte sie über ihre auf der Reling und drückte sie sanft.
    »Das haben sie - ich denke, wir müssen davon ausgehen. Aber sie haben nicht gesehen, in welche Richtung wir gesegelt sind. Der Kapitän hat einen Kurs eingeschlagen, der nichts verrät, bis wir außer Sichtweite waren.«
    Emily blieb, wo sie war, verarbeitete diese Information und das, was sie bedeutete. Genoss die Wärme seiner großen Hand über ihrer.
    »Also werden sie wissen, dass wir fort sind, und dass wir auf einer Schebecke sind, aber mit ein bisschen Glück werden sie uns ...«
    »In allen möglichen Richtungen suchen, nur nicht in der, in die wir fahren.«
    Sie nickte, beruhigt, blieb aber, wo sie war, zufrieden für den Augenblick.
    In dem Haus gegenüber dem britischen Konsulat lief Onkel unablässig auf und ab.
    »Das hier ist nicht hinnehmbar! Wir jagen diese Leute -wie kann es da sein, dass drei mehr von uns spurlos verschwunden sind?« Sein Tonfall verlangte eine Antwort, eine Antwort, die die demütig vor ihm kauernden Männer ihm nicht geben konnten. »Haben sie sich von unserer Sache abgewandt? Nein! Wie könnte es sein, wo sie doch genau wissen, welche Rache die Schwarze Kobra nehmen würde? Wie unser verehrter Meister zuschlagen würde, sie verstümmeln und foltern, bis sie schreien ...«
    Er brach ab, als seine neue rechte Hand Akbar hereinkam.
    Akbar verneigte sich tief, dann richtete er sich wieder auf und berichtete:
    »Sie sind gesichtet worden - der Major und seine Begleiter - auf einem schnellen Schiff, das vor einer Stunde den Hafen verlassen hat.«
    Onkel schwieg. Sein Schweigen dauerte so lange, dass die, die vor ihm auf dem Boden kauerten, noch heftiger zu zittern begannen als zuvor, als er sie beschimpft hatte. Die Stille dehnte sich aus, während Onkel seinen berüchtigten Jähzorn zügelte. Schließlich atmete er tief durch und bemühte sich, nicht mit den Zähnen zu knirschen, dann fragte er ruhig:
    »Und wohin ist dieses Schiff gesegelt?«
    Akbars Wimpern zuckten.
    »Das wissen die Männer nicht. Es war nicht möglich zu sagen, wohin sie unterwegs sind, bevor der Morgennebel auf dem Wasser sie verschluckt hat.«
    Onkel holte noch einmal tief Luft. Während er sie langsam wieder ausstieß, sagte er:
    »Ich schlage vor, du beginnst Nachforschungen anzustellen. Es gibt nur eine gewisse Anzahl Schiffe, die heute den Hafen verlassen haben. Fragt herum, bis ihr erfahren habt, wohin dieses wollte.«
    Akbar verneigte sich tief, drehte sich um und ging.
    Onkel schaute auf die zitternden Männer zu seinen Füßen.
    »Verschwindet!«
    In ihrer Eile, ihm zu gehorchen, stolperten sie übereinander.
    Als er wieder allein im Zimmer war, wanderte Onkel langsam umher. Akbar war ehrgeizig. Er würde tun, was auch immer erforderlich war, um die notwendige Information zu erhalten.
    »Nicht, dass es wirklich wichtig ist«, murmelte Onkel vor sich hin.

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