In den Armen des Spions
Weg nach vorne erforschen und planen, im übertragenen Sinn eine weitere Reise machen, eine, die parallel und überlagert verläuft zu unserer momentanen tatsächlichen Reise nach England.
Den morgigen Tag erwarte ich in Vorfreude und voller Hoffnung.
E.
Obwohl von dem Ritterordern der Malteser vor vielen Jahrhunderten gegründet, stand Valletta derzeit unter britischer Herrschaft, ein Umstand, den Gareth nicht vergessen hatte und den er den anderen Mitgliedern seiner kleinen Reisegesellschaft einschärfte.
Er stand an der Reling, als die Schebecke durch die Wasser des großen Hafens glitt und die frühe Morgensonne auf den Wellen glitzerte. Als das Schiff sich den Kais näherte, die das Wasser unterhalb der untersten Basteien der beeindruckend befestigten Stadt säumten, schaute er die anderen an, die neben ihm standen. Wie angeordnet trugen sie alle arabische Kleidung.
»Wir sollten die Gegend um den Gouverneurspalast unter allen Umständen meiden. Höchstwahrscheinlich werden wir jede Menge Soldaten auf den Straßen sehen, aber sie bedeuten keine große Gefahr für uns - Ferrars Einfluss liegt auf dem Gebiet der Diplomatie, nicht im Militär.«
»Aber wir werden unsere Augen aufhalten müssen für die Schwarze Kobra«, erklärte Mullins.
Gareth nickte.
»Es wird zweifellos auch auf Malta Sektenanhänger geben, die hier postiert sind, aber es ist unwahrscheinlich, dass sie aufgefordert worden sind, eigens nach uns Ausschau zu halten - nach einer Gruppe unserer Größe und Zusammensetzung - oder dass wir verkleidet sein können. Solange wir nichts unternehmen, um ihre Aufmerksamkeit auf uns zu lenken, sollte es uns gelingen, unbemerkt zu bleiben.«
Dorcas zog ihre Burka zurecht.
»Wenigstens muss man sich hier keine Sorgen machen aufzufallen, weil man Englisch spricht.«
»Vielleicht nicht«, antwortete Emily, »aber es wird wahrscheinlich am klügsten sein, sich so weit wie irgend möglich als Araber auszugeben.«
Gareth war dankbar, dass sie darauf hingewiesen hatte. Dann stieß die Schebecke sachte gegen den steinernen Kai, und sie gingen zu der Stelle, wo die Gangway hinabgelassen wurde.
Sobald das geschehen war, stiegen sie sie hinab und gingen dann als Gruppe an der Basteimauer entlang zu der Straße, die Kapitän Laboule ihnen beschrieben hatte und über die sie auf direktem Weg zu dem Teil der Stadt mit den Einkaufsmöglichkeiten gelangen würden. Als sie die steilen gepflasterten Gassen erklommen, blickte Gareth empor zu den Kuppeln und Turmspitzen der Kirchen und Kathedralen, die sich über ihnen erhoben. Selbst für einen Soldaten, der eine Menge von der Welt gesehen hatte, waren die Verteidigungswälle und Wehranlagen beeindruckend, die Befestigung und das Fort im Hafen Ehrfurcht einflößend.
Er könnte hier Tage glücklich und zufrieden durch die Stadt wandern, die Architektur und die Wehrhaftigkeit der Gebäude bewundern, aber solange die Männer der Schwarzen Kobra auf der Lauer liegen konnten, war seine vordringlichste Aufgabe, für Emilys Sicherheit zu sorgen.
Er war selbst ein wenig überrascht, wie wenig inneren Widerstand diese Erkenntnis in ihm hervorrief.
Zum ersten Mal mussten sie nicht Vorräte besorgen, sondern konnten tun, was sie wollten. Als sie an eine Straßenkreuzung kamen, an der es stark nach Kräutern roch und faszinierende Geschäfte lockten, erklärte Arnia, sie wollte sehen, welche Kräuter und Gewürze es hier gab. Mit einem Nicken zu Gareth gingen Mooktu und Mullins mit ihr. Sie vereinbarten, sich um drei Uhr nachmittags wieder an der Schebecke zu treffen, rechtzeitig, um mit der Flut am späten Nachmittag wieder auszulaufen.
»Ich möchte gerne zuerst die Kathedrale besichtigen.« Emily sah zu Gareth, während sie neben ihm ging. »Laboule hat gesagt, es gäbe jede Menge herrlicher Gebäude hier, die wir uns ansehen könnten, und eine Reihe Museen.«
Gareth nickte. Viel von der Geschichte Vallettas lag in den historischen Palästen, die die Ritter des Malteser-Ordens hinterlassen hatten, und von Kindheit an interessierte er sich für den militärischen Kreuzfahrerorden.
Dorcas und Watson schlenderten hinter ihnen. Bister, der lebhaftere Unterhaltung suchte, nahm Jimmy unter seine Fittiche und machte sich auf die Suche danach.
Sie verbrachten den Tag in Kirchen und Palästen. Letztere waren interessant genug, auch Gareths Interesse zu fesseln. Architektur, Ausführung, Verzierungen und Möblierung waren so fabelhaft prachtvoll, dass sie ebenso Ehrfurcht
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