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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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ja sogar nicht ganz aufrichtig beteuert hatten, wie schade es sei, dass es nicht zum Kampf gekommen sei, hatte Gareth die anderen von Bord geführt. Wieder einmal in arabischer Verkleidung befolgten sie Laboules Rat und mieteten einen der vielen Eselskarren, die im Hafen warteten, um Passagiere, Gepäck oder Waren das kurze Stück vom Seeufer zum Stadttor zu bringen. Die drei Frauen thronten hoch oben auf dem Gepäck auf dem Karren, während Gareth auf dem sandigen Weg nebenherlief; die anderen Männer gingen ebenfalls neben oder hinter dem Gefährt.
    Er achtete darauf, Emily nicht anzusehen. Seit ihrer »Besprechung« in Valletta hatte sie keinen weiteren Vorstoß unternommen, ihm keine weiteren Einladungen geboten, sie zu küssen.
    Ihm sollte es recht sein. Wenn sie es getan hätte, war er sich nicht sicher, ob er die Willenskraft besessen hätte, ihr zu widerstehen.
    Aber er hatte das Richtige getan. Nicht das, was er wollte - er wollte sie küssen und mehr -, aber sein Ehrgefühl hatte entschieden, dass er die Lage nicht ausnutzen durfte, dass er ihr die Chance bieten musste, einen Rückzieher zu machen.
    Und das hatte sie getan.
    Sie hatte sich von ihm zurückgezogen, hatte überdacht, was er gesagt hatte, und die Wahrheit in seinen Worten, in seiner Einschätzung der Lage erkannt. Sie hatte den Ausweg, den er ihr geboten hatte, genutzt, um eine weitere Entwicklung dessen, was zwischen ihnen war, zu verhindern. Denn das hätte, berücksichtigte man, was bislang zwischen ihnen geschehen war, nur zu einem führen können, an einem Ort enden können.
    Er hatte recht gehabt, und sie hatte es schließlich eingesehen.
    In den Tagen seit Valletta war er sich bewusst gewesen, dass sie ihn eindringlich beobachtete, als studierte sie ihn.
    Vielleicht hatte sie sich über die verrückte Leidenschaft gewundert, mit der sie sich angesteckt hatte, und war froh, dass er es ihr erklärt hatte und sie erkennen konnte, was es in Wahrheit war.
    Er ging weiter und versuchte, nicht an sie zu denken.
    Versuchte, sich auf die Aufgabe zu konzentrieren, die er bewältigen musste. Er beschäftigte sich damit, die Gefahr einzuschätzen, die in dieser abgelegenen Stadt von möglicherweise auch hier stationierten Sektenanhängern ausgehen konnte. Er lenkte seine Gedanken auf Laboules hilfreiche Wegbeschreibung und führte die Gruppe durch das Stadttor in Richtung Medina.
    Medina war ein anderer Name für den Basar hier, und man konnte schon von Weitem laute Stimmen hören; würzige Gerüche schwängerten zunehmend die Luft, noch bevor sie die engen Gassen und die überdachten Gänge vor sich sahen.
    Kurz bevor sie die Medina erreichten, wandte sich Gareth nach links und fand ungefähr hundert Schritt weiter das Gasthaus, das Laboule ihm empfohlen hatte. Ein rascher prüfender Blick von der Straße aus war ermutigend. Er ließ die anderen mit dem Gepäck draußen warten, klopfte an die Tür und wurde eingelassen.
    Die Unterkunft war auf ihre Bedürfnisse gut zugeschnitten, sauber und groß genug, aber nicht zu weitläufig, mit ausreichend Zimmern und - was am wichtigsten war -einem einzigen bewachten Zugang zur Straße. Er machte sich dran, mit den Besitzern einen Preis auszuhandeln. Laboules Name fallen zu lassen half dabei. Binnen kürzester
    Zeit hatte er das Haus gemietet, und es war ihm zudem gelungen, es ihnen exklusiv zu sichern.
    Er ging mit dem Besitzer und seiner Frau, um die Reisegruppe einzulassen.
    Emily war unaussprechlich dankbar, dass sie ihre Burka ablegen konnte, sich das Gesicht waschen und das Haar bürsten - und dabei die ganze Zeit auf einem Boden stehen, der nicht unter ihren Füßen schwankte. In einem Zimmer, in dem genug Platz war, dass sie beide Arme ausstrecken konnte, ohne dass ihre Finger irgendetwas berührten.
    Die Erleichterung war herrlich.
    »Ich würde liebend gerne nie wieder einen Fuß auf eine Schebecke setzen«, teilte sie Dorcas mit, die damit beschäftigt war, ihre Reisekleider auszuschütteln und sie in den Schrank zu hängen.
    Dorcas schnaubte.
    »Nach dem, was ich mitangehört habe, scheint es wahrscheinlich, dass wir die Weiterfahrt nach Marseille wieder auf einer zurücklegen werden.«
    Emily verzog das Gesicht.
    »Ich habe das auch schon gehört.« Laboule hatte Gareth den Namen eines Kapitäns einer anderen Schebecke genannt, der vermutlich einverstanden wäre, sie nach Marseille zu bringen. »Aber es scheint, als blieben uns wenigstens ein paar Tage hier, an Land.«
    »Wir werden wieder

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