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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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sie sprach er leise. Nach einem Moment sagte er: »Dieses Thema wird vermutlich warten müssen, bis wir wieder auf englischem Boden sind, bevor wir uns ihm angemessen widmen können.«
    »Englischer Boden?« Sie starrte ihn an und rechnete im Geiste.
    »Es kann noch einen Monat dauern, bis wir dort eintreffen.«
    Er nickte, wandte sich aber ab, bevor sie antworten konnte. Er trat zur Seite und ließ Dorcas ihm voraus in die Galerie gehen.
    Damit nötigte er Emily, sich umzudrehen und mit gespielter Fröhlichkeit vorausgehen.
    Noch einen ganzen Monat?
    Noch einen ganzen Monat ohne Fortschritte, keine festeren Entschlüsse, keine weitere Erforschung dessen, was zwischen ihnen lag?
    »Nein«, stieß sie tonlos aus. »Nein, nein und nochmals nein.« In diesem Punkt würde er noch einmal nachdenken müssen.
    Natürlich würde er, da er ihren Plan kannte, versuchen, Ausweichmanöver zu machen. Nichts, das sie tun konnte -keine Stelle, die sie in diesem Palast finden konnte - wäre dazu geeignet, ihn in die Ecke zu drängen, nicht, solange Dorcas und Watson ihm auf den Fersen folgten, ihm die perfekte Ausrede boten, kein Tete-ä-Tete zuzulassen.
    Sie ließ ihn in dem Glauben, sie habe sich geschlagen gegeben, habe seine Entscheidung akzeptiert, und ging ruhig vor ihnen aus dem Palast. Auf dem Gehweg davor blieb sie stehen und schaute zum Hafen hinab und erspähte das Grün von Bäumen und Rasenflächen an einer Stelle unterhalb von ihnen, aber oberhalb der Kaianlagen über dem Wasser.
    Sie blickte sich suchend um und entdeckte unter den Gebäuden vor ihnen, was sie brauchte. Ein weiterer Palast von einer anderen Gruppe Ritter. Ausgezeichnet.
    Sie sah Dorcas an.
    »Sieh nur, Gärten!« Sie deutete zu dem Grün unten. Die anderen schauten alle hin. Da sie Dorcas’ Schwäche für Spaziergänge durch Parks und Landschaftsgärten kannte, die sie lieber besichtigte als Häuser und Museen, lächelte Emily sie an: »Warum gehst du nicht schon mit Watson dorthin voraus? Ich möchte mir nur noch einen weiteren Palast anschauen.« Sie blieb neben dem Schild für die nächste »Auberge« stehen und sah Gareth an. »Diesen hier.«
    Watson und Dorcas gingen gerne voraus.
    »Wir werden dort auf Sie warten.« Nach einem Nicken in ihre Richtung schlenderte Watson mit Dorcas am Arm davon; sie trug die zusammengefaltete Burka als Schal um ihre Schultern und hielt sie vorne mit einer Hand zusammen.
    Sobald sie außer Hörweite waren, schaute Emily Gareth an.
    »Kommen Sie mit.« Damit drehte sie sich um und stieg die Stufen zum Palast hoch.
    Gareth sah ihr nach, sah ihre unter den englischen Röcken einladend schwingenden Hüften, seufzte innerlich und folgte ihr.
    Er wusste, was sie »besprechen« wollte, aber das war ein Thema, das er unbedingt meiden wollte - etwas, über das er in der letzten Zeit viel zu viel nachgedacht hatte, von dem er fast besessen war. Doch seine Schlussfolgerung - die wahre und ungenießbare, aber unausweichliche Schlussfolgerung - war keine, die er oder irgendein anderer Mann, der noch lebte, diskutieren wollte. Der Gedanke allein, seine Überlegungen in Worte fassen zu müssen, ließ ihn innerlich schaudern.
    Was hieß, dass er ihr um ihrer beider willen erlauben musste, ihr Spielchen zu spielen, aber er musste gewinnen -er musste sicherstellen, dass sie keine Zeit fand, irgendetwas »anzusprechen«.
    Was eine Art Schachspiel nach sich zog, bei dem sie einen Zug machte und er mit einem konterte, der ihren Fortschritt zunichtemachte. Sie starrte ihn finster an; er behielt eine ausdruckslose Miene bei, sein Blick so leer, wie es ihm nur möglich war.
    Und er versuchte zu verhindern, dass er darüber nachzusinnen begann, wie erregend dieses neckende, frustrierende Spiel im Grunde genommen war.
    Er wusste, was er wusste. Es hatte keine Zukunft, sich von ihr erregen zu lassen.
    Emily kniff die Lippen zusammen, reckte das Kinn - und schwor sich im Geiste, dass sie sich nicht abwimmeln lassen würde. Sie wusste nicht, warum er so stur dagegen war, den Augenblick gerade zu nutzen - ohne dass jemand von ihren Mitreisenden oder von den Sektenanhängern etwas bemerkte - aber sie würde ihn nicht gewinnen lassen. Das, sagte sie sich fest, war eine Sache des Prinzips.
    Es ging um das, was nötig war, um Verlangen und Sehnsucht.
    Und nicht nur ihres.
    Sie ging ihm voraus wieder ins Erdgeschoss und bog in einen Flügel ein, der zu weiteren Empfangsräumen führte. Der erste Salon war wenig verheißungsvoll, daher begab sie sich

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