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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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erfahren, dass er für diesen Stadtteil zuständig war, wo nur selten Würdenträger weilten oder andere Besucher, die palastwürdig waren. Er war daher, hatte er ihnen versichert, dankbar für die zusätzliche Pflicht, die ihr Aufenthalt hier für ihn bedeutete.
    Er lächelte, als er Gareth durch den Torbogen im Salon entdeckte.
    Der erhob sich und ging in den Hof, erwiderte das Lächeln, aber verspürte auch ein wenig Argwohn.
    »Major Hamilton.« Der Hauptmann verneigte sich. »Ich überbringe Ihnen eine weitere Einladung für Sie und Ihre Dame zu einem Essen heute Abend im Palast.«
    »Danke.« Gareth wandte sich um und sah, dass Emily ihm zur Tür gefolgt war.
    Der Hauptmann hatte laut genug gesprochen, dass sie ihn gehört hatte. Sie trat in den Sonnenschein hinaus und kam zu ihnen. Während sie sich näherte, las er die Frage in ihren Augen, dann das leichte Achselzucken, als sie erkannte, dass es nur eine Antwort darauf geben konnte.
    Er lenkte seine Aufmerksamkeit zurück auf den Hauptmann, nickte und sagte:
    »Wir fühlen uns geehrt.«
    Der Hauptmann strahlte.
    »Ich werde zur gleichen Zeit wie gestern kommen, um Sie abzuholen und zum Palast zu geleiten.«
    »Danke, Hauptmann.« Emily lächelte freundlich. »Wir werden fertig sein.«
    Der Hauptmann verneigte sich tief und zog sich zurück. Sobald sich das Tor hinter ihm wieder geschlossen hatte, nahm Gareth Emilys Arm und wandte sich mit ihr zurück zum Haus.
    »Hast du irgendeine Idee?«
    Sie verzog das Gesicht.
    »Alles, was mir einfällt, ist, dass der Bey unsere Anwesenheit hier ausnutzen möchte, um seinen Hofstaat und die Begum noch besser für den Besuch in Europa vorzubereiten.«
    Als sie den Salon betrat, schaute sie zu Dorcas.
    »Wir werden noch einmal im Palast speisen - wir müssen meine Reisetruhen nach einem weiteren Abendkleid durchsuchen.«
    Der Hauptmann brachte sie dieses Mal zu einem anderen Eingang. Kleiner, weniger prachtvoll und seitlich am Palast gelegen, war er durch einen abgeschirmten Hof erreichbar. Der Mann, der sie an diesem Abend in Empfang nahm, war noch größer, seltsam fett und schwabbelig, und seine Kleidung war weniger bunt und aufdringlich als die des Butlers vom Vortag.
    Der Mann sprach kein Wort, sondern verbeugte sich nur tief und, nachdem er Emilys Umhang genommen und einem Untergebenen gegeben hatte, bedeutete ihnen, ihm zu folgen. Während sie über eine Reihe Korridore geführt wurden, fiel Gareth auf, dass es weniger Verzierungen gab und alles weniger prachtvoll war. Vielleicht sollten sie heute mit dem Bey en famille speisen?
    Dieser Eindruck verstärkte sich, als ihr Führer stehen blieb und sie in einen kleinen, aber luxuriös eingerichteten Salon winkte, der auf einen privaten Innenhof hinausging. Gareth folgte Emily hinein und sah die Begum in den Kissen lehnen, die um einen niedrigen Tisch verteilt waren, der gerade groß genug für vier Personen war.
    Als sie ihn sah, lächelte die Begum. Sie neigte den Kopf als Erwiderung auf Emilys Knicks, aber ihr Blick glitt zu ihrem Begleiter und blieb auf ihn gerichtet.
    »Major und Majorin Hamilton, ich freue mich sehr, dass Sie mich mit Ihrer Gegenwart beehren.«
    Der schnurrende Tonfall, kombiniert mit der Art und Weise, wie der Blick der Begum auf ihm ruhte, schwül und beinahe hungrig, war Gareth in höchstem Maße unangenehm. Die Haare in seinem Nacken sträubten sich.
    Emily trat kühn vor und stellte sich vor Gareth, sodass die Begum ihn nicht länger mit den Augen verschlingen konnte.
    »Ich nehme an, der Bey wird sich zu uns gesellen?«
    Sie hatte natürlich bereits gesehen, dass der Tisch für drei gedeckt war.
    Die Begum spielte mit ihren Ringen.
    »Mein Gatte wurde unerwartet abgerufen - irgendein Problem im Süden. Ich hatte eigentlich vor, ihn zu überraschen, indem ich mehr über Ihre Sitten und Bräuche lerne.« Sie reckte den Hals, um um Emily herumzuschauen, lächelte und deutete zu den Plätzen links und rechts von ihr. »Major, Majorin - bitte nehmen Sie Platz.«
    Das Dinner am Vortag war an einem in europäischem Stil gedeckten Tisch mit richtigen Stühlen serviert worden. Emily betrachtete die aufgehäuften Kissen. Sie vermutete stark, die Begum hatte keinerlei Interesse daran, mehr über Tischsitten zu lernen. Als Gareth sie mit der Hand am Rücken berührte, eine leise Aufforderung, trat sie vor und setzte sich links neben die Begum.
    Auf den Kissen in einer Weise zu sitzen, die Anmut mit Schicklichkeit vereinte, war nicht leicht. Es dauerte

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