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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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als Butler fungierte, in der Tür. Sie schaute ihn an und drehte sich dann lächelnd zu Gareth um. »Unser Essen ist fertig, daher werden wir nun speisen.« Sie blickte den Butler an und gab ihm auf Arabisch einen Befehl. Mit einer tiefen Verneigung zog er sich zurück.
    Ein Lächeln spielte um die Lippen der Begum. Sie sprach zu Gareth gewandt:
    »Und dann können Sie mich in dem unterweisen, was ich am dringendsten wissen möchte.«
    Gareth wechselte einen raschen Blick mit Emily und hoffte verzweifelt, dass Kleider, Hüte und Manieren alles waren, was die Begum beschäftigte - und dass sein Eindruck, den er aus den Blicken und dem Lächeln der Frau gewonnen hatte, falsch war.
    Unglücklicherweise glaubte er nicht wirklich, dass das der Fall war, aber da die Begum weiter glaubte, dass er und Emily - seine Majorin - verheiratet waren, müsste er sicher sein.
    Das Mahl, das ihnen auf kostbar gestanztem Messinggeschirr vorgesetzt wurde, nahm keine Rücksicht auf europäische Gewohnheiten. Es war nur gut, dass Emily und er sich schon einige Zeit arabisch ernährten. Sie bedienten sich ohne Zögern von den verschiedenen Gerichten und den zahllosen Beilagen. Anders als die meisten anderen jungen Engländerinnen, denen er bislang begegnet war, aß Emily nicht wie ein Vögelchen, sondern hatte einen gesunden Appetit, und sie war durchaus abenteuerlich gestimmt, wenn es darum ging, Unbekanntes zu kosten.
    Bald nachdem das Mahl begonnen hatte, gratulierte Emily der Begum zu den Bemühungen ihres Koches und lenkte die Unterhaltung von da an zu den Bemerkungen, die man bei Tisch der Gastgeberin gegenüber machte und die als guter Ton galten.
    Die Themen trug sie durch die vielen Gänge, bis der Eunuch der Begum - Gareth war schließlich darauf gekommen, was an dem Individuum so seltsam war - Süßigkeiten und kandierte Früchte auf den Tisch stellte, jedem einen Fingerhut voll dickflüssigem Kaffee einschenkte und die reichverzierte Kaffeekanne auf dem Tisch stehenließ, sich verbeugte und sich dann auf ein Wort der Begum zurückzog.
    Sogleich wandte sich die Begum Gareth zu, ein Glitzern in den Augen.
    »Und nun, Major, werden Sie mir bitte alles über Affären beibringen. Ich habe gehört, dass das an Europas Höfen ein beliebter Zeitvertreib sein soll.«
    Sie lehnte sich näher zu ihm. Gareth musste sich sehr beherrschen, nicht zurückzuweichen.
    Ihre Augen ruhten auf seinen, ihre Stimme senkte sich wiederum zu einem dekadent sinnlichen Schnurren, während sie erklärte:
    »Sie werden mich darin unterweisen, wie man das macht.« Ihr Blick fiel auf seine Lippen. Ihre Zungenspitze erschien und glitt langsam und sinnlich über ihre Unterlippe. »Sie werden es mir in allen Einzelheiten zeigen.«
    Sie hatte bereits eine gute Vorstellung von den Grundlagen. Gareth verkniff es sich, diesen Gedanken laut auszusprechen, aber wie sollte er sich weigern, ohne die Begum zu beleidigen - ohne dass er und, schlimmer noch, Emily in Teufels Küche kamen.
    Und er konnte es sich nicht leisten, irgendwelche Vertreter der britischen Regierung um Hilfe zu bitten.
    Ohne den Blick von der Begum abzuwenden, als sie ihm immer näher kam, zerbrach er sich den Kopf auf der Suche nach einem Ausweg. Er wagte es nicht, Emily anzusehen, wagte nicht, die Augen von der Gefahr abzuwenden.
    Die Begum begann sich zu recken und wandte ihm einladend ihr Gesicht zu.
    Am liebsten wäre er aufgesprungen und gegangen, aber das tat er nicht. Das konnte er nicht tun. Es wäre eine schreckliche Beleidigung gewesen. Verzweifelt rang er seinen Fluchtinstinkt nieder; er fühlte sich, als sei er in Stein verwandelt worden.
    »Nein!« Der empörte Ausruf stammte von Emily.
    Sie hatte benommen zugesehen, hatte es kaum glauben können, dass die Frau tatsächlich versuchen könnte, Gareth in ihrer Gegenwart - der seiner Majorin - zu küssen. Sobald der Bann gebrochen war, fiel es ihr nicht schwer, weiterzusprechen.
    »Nein, nein, nein!«
    Sie streckte die Hand aus und fasste die Begum am Arm, zog die Frau zurück - weg von Gareth, weg von seinem Mund.
    Wenigstens hatte er seinen Kopf zurückgezogen, fort von den sich nähernden Lippen der Begum, aber was, zum Teufel, hatte er sich dabei gedacht, sie so nahe kommen zu lassen?
    Emily starrte der entsetzten Begum in die Augen.
    »So doch nicht! So macht man es nicht - nirgends in Europa.«
    Die Begum zog die Brauen zusammen - ein Stirnrunzeln, das rasch finsterer wurde.
    »Ich habe gehört, dass es völlig üblich ist, dass

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