In den Armen des Spions
schamlos hob Emily die Arme, reckte sich auf die Zehenspitzen, um seine Lippen besser zu erreichen, um den immer heftiger werdenden Kuss zu vertiefen. Sie schlang ihm die Arme um den Hals, und mit einer Hingabe, die aus absoluter Sicherheit geboren war, schmiegte sie sich an ihn.
Sie - ihre Sinne - jubelten, als seine Arme sich fester um sie schlossen, stählerne Bande, die sie an seinen harten Körper fesselten. Sie gehorchte dem Befehl ihres rasenden Herzens und sank gegen ihn.
Überließ sich der berauschenden Hitze, dem Wirbel ihrer Sinne, dem schwindelig machenden Pochen ihres Pulses.
Verlangen - sie verlangte nach ihm.
Während sie so auf den Zehenspitzen stand und an ihm lehnte, ihm ihren Mund überließ und ihn wissentlich verlockte, sie zu nehmen, verspürte sie verzweifeltes Verlangen.
Nach mehr.
Nach allem.
Jetzt.
Hier in diesem Zimmer, in Mondschein gebadet, verlangte sie nach ihm mit einer Gewissheit, die wie Feuer durch ihre Adern rann.
Ein bedingungsloses Verlangen, wie sie es nie zuvor in ihrem Leben verspürt hatte, viel zu lebendig und viel zu scharf, um infrage gestellt zu werden.
Ihr Verlangen war einfach da, so wie sie einfach Sein war.
Und wie er zu ihr gehörte.
Nichts anderes zählte. Nichts anderes verfügte über die Macht, den Drang zu brechen - einen, den sie aus vollem Herzen willkommen hieß und umarmte.
Er ließ seine heißen Hände über ihre empfindsame Haut auf ihrem Rücken wandern, und die Seide war eine aufreizende, sinnenverwirrende Barriere. Sie flüsterte von schwülen Nächten, versprach hitzige Genüsse, während sie über ihre Haut glitt, sie auch dort streichelte, wo seine Hände nicht waren, an anderen Stellen, und ein Prickeln über sie sandte.
Hitze stieg in ihr auf. Er wandte den Kopf ein wenig und plünderte ihren Mund aufs Neue, forderte ihre Aufmerksamkeit zurück, und seine Zunge strich in einem betörenden Rhythmus über ihre, während er sich mit einer Nachdrücklichkeit an ihr labte, die sie unendlich erregend fand.
Seine Hände fuhren über ihre Hüften, glitten abwärts und um sie herum, packten zu.
Er hob sie an sich, presste ihre Hüften an sich. Die hauchfeine Seide tat nichts, um die Härte seines Körpers zu mildern, sein hartes Glied zu verbergen, das sich gegen ihren Bauch drückte.
Mit erlesener Besonnenheit rieb er sich an ihr, ein unverhohlenes Drängen, bei dem ihre Finger sich unwillkürlich krümmten.
Hitze durchzuckte sie, ein Ausbruch von süßer Wärme, die sich unter ihrer Haut ausbreitete und sich dann in ihrem Unterleib sammelte.
Anschwoll und zu pochen begann.
Mit einem Keuchen unterbrach sie den Kuss, musste Luft holen und erhaschte einen Blick auf sein Gesicht, auf das dunkle Feuer in seinen Augen.
Ihre Hände hatten sein Haar gefunden, sie hatte ihre Finger in seine weichen Locken geschoben. Sie zwang sich, ihre vor Leidenschaft schweren Lider zu heben und schaute ihn an, war sich überdeutlich bewusst, dass ihre Lippen heiß und geschwollen waren, feucht von dem Kuss, dass sie beide schwer atmeten und dass ihr in der Brust ganz eng war.
Sie spürte die ausgelassene Freude in ihren Sinnen, das Sehnen in ihrem Blut.
Das Verlangen, das einen unwiderstehlichen Trommelwirbel in ihren Adern schlug.
Sie schaute ihm suchend in die Augen und sah in den dunklen Tiefen die Hitze ein wenig zurückweichen. Sah die Vernunft und ein hartnäckiges, tief sitzendes Ehrgefühl darum ringen, an die Oberfläche zu gelangen, wieder die Gewalt über ihn zu gewinnen.
Aber sie standen am Rande der Klippe. Und wankten.
Sie spürte überdeutlich die Hitze unter ihrer Haut, das Pochen ihrer Lippen und das Pochen zwischen ihren Beinen.
Zum ersten Mal lernte sie das verräterische gierige Feuer kennen, das sie überflutete und das Sehnen in ihr verstärkte. Das ihren Körper weich werden ließ und schmelzen. Sie nach Erfüllung streben ließ, danach verlangte, so heftig, dass es fast schmerzte.
Sie fing seinen Blick auf und erwiderte ihn.
»Nicht. Lass es.« Ihr Tonfall hätte die Begum stolz gemacht - Befehl und Forderung, in schwül-lüsterne Begierde gehüllt.
Die Hitze in seinen Augen flammte erneut auf. Seine Brust weitete sich, während er mit sich rang - der verdammte Mann rang mit sich - sie zu zügeln, sich zu beherrschen. Sie zu unterdrücken.
Aber ihm war kein Erfolg beschieden.
Jeder Muskel in seinem großen harten Körper wurde heißer, spannte sich stärker an. Geschmiedeter Stahl, gehärtet, aber sengend heiß, machtvoll
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