In den Armen des Spions
und unnachgiebig.
Aber wenn sie ihn heute Nacht haben wollte, würde sie auch kämpfen müssen.
Gegen ihn, gegen sein zu stark ausgeprägtes Ehrgefühl.
Ihm fest in die Augen sehend holte sie Luft, spürte, wie ihre Macht sie ausfüllte. Sie spürte, wie das Feuer ihr gehorchte, fühlte es aufwallen und um sie herum ansteigen.
Sie musste nicht nachdenken, nicht hinschauen und sich wundern. Verlangen und Leidenschaft, Lust und Begehren -sie alle schwangen in der Hitze mit, die sie umgab.
»Ich will das hier.«
Er hielt sie immer noch an sich gedrückt. In voller Absicht presste sie sich kühn fester gegen ihn.
Spürte seine Reaktion. Er war hilflos, ihr zu widerstehen.
Spürte das Feuer zwischen ihnen auflodern.
Sie reckte sich noch höher, hob ihm ihr Gesicht entgegen und hauchte auf seine Lippen: »Ich will dich.« Sie erwiderte seinen Blick voller Entschlossenheit. »Ich brauche dich in mir.«
Mit schmerzlicher Klarheit wusste sie das, und dass das allein den immer schärfer werdenden Schmerz in ihr zu lindern vermochte und ihren Hunger zu stillen.
Dass es das war, was sie brauchte, um ihre Träume wahr werden zu lassen.
Und dass es das war, was er - dieser sture Mann - ebenfalls brauchte.
Seine Hände hatten ihren Griff nicht gelockert. Seine Arme hielten sie immer noch so fest an sich gedrückt.
Sie konnte spüren, wie der Kampf in ihm wogte. Er rang immer noch mit sich - aber er würde nicht gewinnen.
Innerlich lächelnd zog sie ihre Finger aus seinem Haar und nahm sein Gesicht zwischen ihre Hände, als sie sich den letzten fehlenden Zoll reckte und ihn küsste.
Hungrig, leidenschaftlich, fordernd.
Sie ließ alles, jedes bisschen Verführungskunst, über das sie verfügte, jedes Versprechen und jedes bisschen Betörung in sich in diesen Kuss hineinfließen.
Sie hielt nichts zurück. Sie wollte, dass er aufhörte zu denken, wollte verzweifelt, dass er aufhörte, edelmütig zu sein und sie stattdessen in sein Bett holte.
Sie wollte ihn, sie wollte dies.
Alles, jetzt und hier.
Gareth vernahm ihre Botschaft klar und deutlich. Er wusste, was er da tat, aber er war sich nicht sicher, ob sie das auch tat. Aber was konnte er schon machen?
Widerstand war zwecklos, sie loszulassen unmöglich. Seine Arme, seine Hände, sein ganzer Körper weigerten sich schlicht, sie gehen zu lassen. Nicht jetzt, nicht nachdem sie ihre Wünsche so deutlich ausgesprochen hatte.
Ich will dich. Ich brauche dich in mir.
Welcher Mann konnte so einer Bitte schon widerstehen?
Jedenfalls nicht er. Nicht, wenn es sie war.
Er war sich nicht sicher, wann sein Entschluss gefallen war - wann genau er sich ergeben hatte.
Er wusste nur, dass er dort sein musste, wo sie ihn haben wollte, dass er tief in sie sinken wollte, so sehr, wie sie ihn dort brauchte.
Dieser unwiderstehliche Drang war so einzigartig klar und so echt wie der Dämon, der ihn von innen auffraß.
Daher unterbrach er den außer Kontrolle geratenen Kuss, hob sie auf die Arme und ging mit ihr zum Bett.
Ihre Augen glitzerten im Mondlicht, ihre Lippen teilten sich zu einem flüchtigen befriedigten Lächeln, als er sie aufs Bett legte.
Er widerstand dem Verlangen, sich einfach gleich zu ihr zu legen, sie zu bedecken und die dünne Seide zu zerreißen und sich in sie zu versenken, widerstand dem Drängen, das in ihm pochte, zwang sich, sich aufzurichten und einen Schritt zurückzutreten. Er zog sich den Rock aus.
Sie beobachtete ihn, lächelte - ein weiteres von ihren leisen, geheimnisvollen Lächeln voll weiblichen Triumphes. Dann setzte sie sich auf und fasste hinter sich nach den Knöpfen der spinnwebfeinen Bluse - man konnte nicht wirklich von einem Kleidungsstück reden -, die auf ihrer Haut schimmerte.
»Nein.«
Erstaunt über seinen heiseren Befehl blickte sie auf.
»Lass sie an, bitte - ich möchte sie dir ausziehen.« Er nahm sein Halstuch ab und deutete mit seinem Kinn auf sie. »Leg dich zurück, und lass dich ansehen.«
Lass mich planen.
Emily erwiderte seinen Blick, zögerte, als sich etwas in ihr zusammenzog, eine primitive Reaktion auf das unmissverständliche Versprechen, das in den Worten mitschwang. Aber ... mit leicht gekräuselten Lippen ließ sie sich langsam und sinnlich in die Kissen zurücksinken und bemerkte seinen Blick, der hungrig von ihrer Schulter zu ihrer Brust und weiter zur Hüfte und dann zu ihren Beinen glitt.
Ihr Herz klopfte fest und gleichmäßig. Es bestand keine Gefahr, dass ihr kalt wurde - nicht, solange seine
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