In den Armen eines Playboys
Der Fahrer sprang hinaus und öffnete die Tür.
„Monsieur Lombardi erwartet Sie“, erklärte der Mann und wies zu einem kleinen Platz mit Kopfsteinpflaster, der von mehreren Restaurants gesäumt war.
Isobel kam sich ein bisschen wie ein Teenager bei der ersten Verabredung vor. Sie hob den Kopf und warf die Schultern zurück. Es ist nur ein Geschäftsessen, sagte sie sich. Dann versuchte sie die malerische Schönheit der Stadt aufzunehmen: die herrlichen alten Gebäude, die in Gelb- und Rottönen gehalten waren, die unzähligen Blumen an den Marktständen, die sich auf dem Platz ausbreiteten, und den Duft der Nelken, Lilien und Rosen, der sich mit der warmen Mittelmeerluft vermengte.
Dann entdeckte sie Marco. Er saß an einem Tisch vor einem der Straßencafés und studierte die Speisekarte. In dem dunklen Anzug und dem weißen Hemd sah er so elegant aus, dass sie alles andere vergaß.
Wartet dieser umwerfende Mann tatsächlich auf mich? fragte sie sich. Hatte es die letzte Nacht wirklich gegeben oder hatte sie sich alles nur eingebildet? Sie fühlte sich wie in einem Traum.
Er blickte hoch und musterte sie erstaunt. „Izzy, du siehst wundervoll aus“, sagte er und stand auf.
„Vielen Dank.“ Mit einem Mal fühlte sie sich unsicher. Sie wünschte, sie würde Make-up tragen und so gut aussehen wie die Frauen, mit denen er sich sonst verabredete.
Das ist keine Verabredung, ermahnte sie sich. Außerdem wusste sie genau, was für ein Mann er war: Selbst wenn sie die schönste Frau der Welt gewesen wäre, hätte ihn nur der Sex interessiert. Wahrscheinlich dachte er schon nicht mehr an die letzte Nacht.
„Das Kleid steht dir sehr gut.“ Er setzte sich erst, nachdem sie Platz genommen hatte.
„Ja … vielen Dank. Hat deine Sekretärin es in der Kaffeepause ausgesucht?“, fragte Isobel leicht spitz.
Er lachte. „Nein, ich habe es in einem Schaufenster gesehen, als ich zum Büro ging. Aber du hast recht, meine Sekretärin hat es in der Kaffeepause für mich besorgt.“
Wahrscheinlich gehört es zu ihren täglichen Aufgaben, Kleider für Marcos Geliebte zu besorgen, dachte Isobel. „Vielen Dank. Ich wollte es erst nicht annehmen, aber dann dachte ich, dass ich wohl einen kleinen Skandal verursachen würde, wenn ich nur mit einem Morgenmantel bekleidet zum Essen käme.“
„Das glaube ich auch – denn du hast darin sehr sexy ausgesehen“, erwiderte er und sah ihr in die Augen.
Vielleicht hatte er die letzte Nacht doch noch im Gedächtnis?
Isobel tat so, als hätte sie die Bemerkung überhört, doch in Gedanken erlebte sie noch einmal die letzte Nacht, als seine Hände den Knoten des Morgenmantels gelöst hatten …
„Wie fühlst du dich?“, fragte er lässig und winkte dem Kellner.
„Sehr gut.“ Isobel zwang sich, ihm fest in die Augen zu sehen.
„Gut.“ Er musterte sie von Kopf bis Fuß. Er hatte gedacht, dass sie mit offenem Haar und einem schönen Kleid gut aussehen würde, aber er hatte nicht damit gerechnet, dass sie so umwerfend aussehen würde. Ihr langes Haar lag in Locken um ihre Schultern. Obwohl sie kein Make-up trug, war ihre Haut ebenmäßig und ihre Lippen glänzten in einem natürlichen Pfirsichton.
Aber am interessantesten waren ihre Augen – sie blickten entschlossen und dennoch … schutzlos. Er musste daran denken, wie unschuldig sie gestern Nacht auf seine Liebkosungen reagiert hatte.
„Mir hat die letzte Nacht gefallen“, sagte er wie nebenbei.
Fasziniert beobachtete er, wie Farbe, die an wilde Rosen denken ließ, sich auf ihren Wangen ausbreitete. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann eine Frau in seiner Gegenwart jemals rot geworden war.
„Ja … es war … ganz gut.“ Isobel musste sich stark zusammenreißen, um so beiläufig zu antworten. Dabei wäre sie am liebsten aufgestanden und so weit gelaufen, wie ihre Füße sie trugen.
Er lachte auf. „Ja, das kann man wohl sagen“, meinte er mit dunkler Stimme.
Unter ihren langen Wimpern sah sie ihn verschämt an. Gestern hatte er sich noch gefragt, ob dieser schüchterne Blick echt war. Jetzt wusste er es.
„Wie war dein Geschäftstermin heute Morgen?“, versuchte sie das Thema zu wechseln.
„Um ehrlich zu sein, es war ein eher überflüssiger Termin“, erklärte er.
„Ach ja?“
„Ja!“ Sein Mund verzog sich zu einem aufreizenden Lächeln. „Ein paar Stunden im Bett wären mir lieber gewesen.“
„Marco, ich habe gestern nicht nachgedacht“, entgegnete sie schnell. „Wenn es dir nichts
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