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In den Armen meines Feindes

In den Armen meines Feindes

Titel: In den Armen meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MELANIE MILBURNE
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Mal, wenn sie sich die Worte zurechtgelegt hatte, dachte sie irgendwann an Jayden. Und das darauf folgende Schuldgefühl beraubte sie all ihrer Worte. So unberechenbar und gewalttätig ihr Vater auch gewesen war, nie hätte sie gedacht, dass der Tag, an dem sie sich ihm entgegenstellte, so enden würde. Die Bilder jenes Nachmittags würden ihr nie mehr aus dem Kopf gehen. Sie waren auf ewig in ihre Erinnerung eingebrannt. Wie ein Schwarm schwarzer Fledermäuse umschwirrte sie die Vergangenheit, und mit jedem Schlag der dunklen Schwingen schrie es laut in ihrem Kopf: „Es ist deine Schuld, deine Schuld, deine Schuld …“
    Es gab keinen Weg, dieser Folter zu entfliehen. Wenn sie sich wieder an die Details erinnern musste, würden auch die Albträume zurückkommen, die sie jahrelang verfolgt hatten …
    „Du siehst so nachdenklich aus, cara“, bemerkte Massimo, als die Teller ihres Mahls abgeräumt wurden. „Freust du dich nicht darauf, morgen wieder nach Hause zu fliegen?“
    „Entschuldige“, meinte sie mit einem bedrückten Lächeln. „Ich bin heute Abend wohl keine gute Gesellschaft.“
    „Woran denkst du? Ich beobachte dich jetzt schon seit mehreren Minuten. Beunruhigt dich etwas?“
    Sie spielte mit ihrem Glas, ihre Finger fahrig und nervös. Würde sie es schaffen? Konnte sie ihm ihre Qualen anvertrauen? Was, wenn er nichts als Entsetzen zeigte, weil er eine intime Beziehung zu der Tochter eines gewalttätigen Kriminellen hatte?
    „Massimo.“ Sie zwang sich, ihn anzusehen, und befeuchtete ihre Lippen. „Es gibt da etwas, das ich dir sagen muss.“
    Sein Blick funkelte kurz auf. „Bist du schwanger?“
    Sie blinzelte. Die Frage kam unerwartet und verwirrte sie. „Nein, natürlich nicht.“ Röte zog auf ihre Wangen.
    „Wir haben uns geliebt, ohne jede Vorsicht, ohne jeden Schutz“, erinnerte er sie.
    „Und?“
    „Und deshalb ist es durchaus normal zu fragen, ob du die Anzeichen einer Schwangerschaft verspürst.“
    Oh Himmel, wann war nur ihre Periode fällig? Nikki hatte nicht darüber nachgedacht. Und nach den anstrengenden letzten Monaten mit Joseph und dem daraus resultierenden Unwohlsein konnte sie nicht einmal sagen, welchen Rhythmus ihr Körper noch hatte.
    „Nikki?“
    „Äh … ich glaube, es ist alles okay. Aber durch die Reise und die Aufregung bin ich auch körperlich etwas durcheinander.“
    „Es ist wohl am besten, wenn du nach unserer Rückkehr einen Arzt aufsuchst. Wir sollten schließlich keine unliebsamen Folgen riskieren, oder?“
    Nikkis Hoffnungen setzten zu einem Sturzflug an. Würde Massimo etwas Tieferes für sie empfinden, dann würde er auch ihre Beziehung auf unbefristete Zeit fortsetzen wollen. Dann wäre ein Kind ein Segen, keine Belastung, ein Band, so stark wie kein anderes.
    Sie wollte gar nicht daran denken, dass sie kurz davor gestanden hatte, ihm die Wahrheit zu sagen!
    Also setzte sie eine bewusst ausdruckslose Miene auf. „Es wird keine ‚unliebsamen Folgen‘ geben“, versicherte sie ihm. „Heutzutage ist es nicht mehr nötig, dass eine Frau eine ungewollte Schwangerschaft erträgt.“
    Ihre Bemerkung rief eine tiefe Falte auf seiner Stirn hervor. „Du würdest dich für einen Abbruch entscheiden?“
    Nikki wurde plötzlich klar, dass sie sich selbst in die Ecke gedrängt hatte. „Ich habe kein Problem mit Frauen, die allein über ihren Körper entscheiden wollen. Aber ich persönlich würde nach einer anderen Lösung suchen, sollte ich in diese Lage kommen.“
    „Du meinst, du würdest das Kind zur Adoption freigeben?“ Die Falte wurde noch tiefer.
    „Bei dir hört sich das schlimmer an als eine Abtreibung.“ Sie verzog den Mund. „Meine Mutter hat den Fehler ihres Lebens gemacht, als sie meinen Vater heiratete, nur weil sie schwanger mit mir war. Bis sie sich durchgerungen hatte, ihn zu verlassen, war sie schwanger mit meinem Bruder. Sich allein mit zwei kleinen Kindern durchzuschlagen, wenn man keine qualifizierte Ausbildung hat, ist schwer, selbst mit der staatlichen Unterstützung. Und unter den Attacken meines Vaters verlor sie jegliches Selbstbewusstsein, er machte sie ständig klein. In ihrer Verzweiflung waren Jayden und ich dann nur noch eine Belastung für sie. Sie gab uns die Schuld für ihr Elend, nicht unserem Vater.“
    „Sie hat also ihre Frustration an dir und deinem Bruder ausgelassen.“
    Nikki zuckte mit einer Schulter. Eine Geste, die Gleichgültigkeit ausdrücken sollte, doch es gelang ihr nicht. „Manchmal.“
    „Aber

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