In den Faengen der Nacht
wo Belle getötet worden war, als wüsste er genau, was vor seiner Ankunft geschehen war. Mit gequälter Miene ließ er sich auf ein Knie nieder und hob ein schmales Halsband aus Silber auf, das Belle getragen hatte. Er umfasste es mit der Faust, dann senkte er den Kopf, als ob er betete, und hielt es an die Stirn.
Susan war fasziniert von der Qual, die er erkennen ließ. Es war offensichtlich, dass er den Verlust von Belle betrauerte.
Er führte das Halsband an die Lippen und küsste es, bevor er langsam aufstand und Belle anschaute. Dann schob er den Schmuck in die Tasche.
Susan vermutete, dass das hier der geheimnisvolle Acheron war, der die Dark-Hunter anführte. Aber verdammt, wer wusste schon, dass der große Boss ein Kind war und nicht ein alter, weiser Mann? Obwohl er völlig abgerissen war, konnte er nicht älter sein als Anfang oder Mitte zwanzig.
Und doch lag etwas Kraftvolles, Mächtiges um ihn. Etwas Zwingendes und Furchterregendes. Wie bei Savitar war es klar, dass er kein Mensch war und dass er über Kräfte herrschte, die niemand besitzen sollte.
Und als er um sich schaute, sah sie seine Augen. Susan fiel bei ihrem Anblick wortwörtlich auf den Hintern, mitten auf der Straße. Sie waren anders als alles, was sie jemals gesehen hatte, und in ihnen lagen Macht, Weisheit und Schmerz.
Es waren nicht die Augen eines Menschen. Sie wirbelten wie Quecksilber, als er sich umschaute. Und als diese Augen jeden einzelnen Dark-Hunter anschauten, heilten deren Wunden auf der Stelle.
»Danke, Acheron«, sagte Dragon gereizt und wischte sich die blutigen Hände an seinem Mantel ab. »Aber hättest du nicht ein bisschen früher hier sein können?«
Ärger drang aus jeder Pore von Acherons Körper, als er die Hand ausstreckte und Dragon auf die Füße half. »Glaub mir, ich bin hergekommen, so schnell ich konnte.«
Ravyn rappelte sich hoch, drehte sich um und half Susan auf. »Ich habe gehört, du wärst gefesselt gewesen. Mit einem Doppelknoten an einen Bettpfosten, wenn ich mich richtig erinnere.«
»Wie bitte?«, fragte Ash beleidigt. »Wer hat dir denn das erzählt?«
»Ein großer wütender Kerl auf einem Surfboard.«
Ash verzog das Gesicht zu einer schmerzhaften Grimasse. »Das weiß er? Na großartig. Das hat mir gerade noch gefehlt.«
Zoe verzog den Mund, als sie das hörte. »Wir sterben hier, weil du mit deiner Freundin im Bett warst?«
Ash warf Zoe einen bösen Blick zu. »Kümmere dich um deinen eigenen Kram, Amazone. Ich bin wirklich nicht in der Stimmung.« Er schaute die anderen an. »Wie geht es euch anderen?«
»Abgesehen davon, dass wir stinksauer sind und schwer angeschlagene Egos haben, geht es uns gut«, sagte Cael. »Warum bist du nicht ans Telefon gegangen?«
»Ich konnte nicht.«
»Aha.« Diese Antwort stellte Cael nicht zufrieden. »Na dann, willkommen in Seattle. Wir haben eine schwierige Lage mit den Daimons. Sie sind mit den Polizeikräften im Bunde und jagen uns durch die Stadt. Wir haben Troy und Aloysius verloren, und jetzt auch noch Belle.«
»Danke, dass du mich auf den neuesten Stand bringen willst, Cael, aber ich bin schon im Bilde.«
»Gut, dann kann ich ja nach Hause gehen, und du kannst dich ja zur Abwechslung mal jagen lassen.«
Menkaura ging zu Ash hinüber. »Ich bin froh, dass du es geschafft hast, aber ich wünschte wirklich, du wärst eher hier gewesen.«
Als Menkaura ging, hörte Susan, dass Ash flüsterte: »Nicht halb so sehr wie ich.«
Er schaute zu den anderen. »Möchte sich noch irgendjemand beschweren?«
Zoe öffnete den Mund.
»Fang gar nicht erst an«, fuhr Ash sie an, »ich höre schon die Tirade in deinem Kopf, Zoe. Ich hab getan, was ich konnte, kapiert?«
»Tja, was du tun konntest, war aber eine schlappe Leistung.« Und damit drehte sie sich auf dem Absatz um, verschwand und murmelte etwas über verschütteten Kaffee und wertlose Männer vor sich hin.
Ravyn tätschelte Susan den Arm, bevor er zu Ash hinüberging. »Alles in Ordnung bei dir?«
»Nein. Ich habe Leute, die gestorben sind, und nur sehr wenig Zeit, bevor ich wieder wegmuss. Wie Zoe sagt, eine schlappe Leistung.«
»Du weißt doch, wie Zoe ist.« Als Ravyn Ash auf den Rücken schlug, zischte der und erstarrte, als ob er große Schmerzen hätte.
»Geht es Ihnen gut?«, fragte Susan.
Ash erholte sich augenblicklich. »Alles klar. Wir haben jetzt größere Probleme.«
Sie folgte seinem Blick und schaute über ihre Schulter … da stand ein Polizeiauto.
Sie hielt den Atem
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