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In den Faengen der Nacht

In den Faengen der Nacht

Titel: In den Faengen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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darin, ein Geheimnis zu wahren, als Ash. Wie gern hätte er in Nicks Zukunft geschaut. Aber Ash war es nicht gestattet, seine eigene Zukunft vorherzusehen und auch nicht die Zukunft von Leuten, an denen ihm etwas lag.
    »Es hat keinen Sinn, das Unvermeidbare aufzuschieben«, sagte er flüsternd. Er war kein Feigling.
    Ash wappnete sich für das, was kommen würde, und betrat den Club durch die Hintertür.
    Er traf als Erstes auf Dorian. Der Were-Hunter trug gerade einen Karton mit Flaschen aus dem Vorratskeller herauf.
    »Ash«, sagte er erstaunt, »du bist in der Stadt.«
    »Hallo, Dori. Wie geht’s deiner Gefährtin?«
    »Gut. Und wie geht’s Simi?«
    Er konnte seinen Charonte-Dämon spüren. Er krabbelte als Tätowierung über seinen Bizeps hinauf auf seine Schulter, wo er gern schlief. »Danke, auch gut.«
    »Hast du sie dabei?«
    Simi war fast immer bei ihm. »Sie kommt vielleicht später vorbei.«
    »Warne uns vor, dann sage ich Terra, sie soll die Vorräte an Grillsoße auffüllen.«
    »Alles klar.« Ash ging an ihm vorbei in die Küche. Er rief Terra und den Köchen einen Gruß zu und lief durch die Schwingtür in den Club, wo laute Hip-Hop-Musik lief, »Grillz« von Nelly.
    Ash war überrascht, dass Nick bei dieser Musik abhängen konnte. Ash persönlich gefiel jede Art von Musik, aber Nick machte sich weder aus Hip-Hop noch aus Rap etwas. Er hörte nur Metal und cajun-französische Zydeco-Musik.
    Ash wusste sofort, dass Nick ihn gesehen hatte. Der Hass schoss durch seinen Rücken wie ein Elektroschock.
    Ash scheute sich ein wenig vor der Begegnung, drehte sich um und sah Nick direkt hinter sich stehen. Der gute Freund, der mit ihm gescherzt und gelacht hatte, war verschwunden, und an seiner Stelle stand ein Feind, von dem Ash wusste, dass er seinen Tod plante, selbst jetzt, wo er ihm gegenüberstand.
    Nicks Gesicht war völlig unbewegt. »Da schau her, wen die Leoparden an Land gezogen haben. Ich bin überrascht, dass du dich überhaupt herbemühst.«
    »Hallo, Nick.«
    »Leck mich.« Nick kippte seinen Whisky hinunter, dann starrte er in sein Glas. »Weißt du, was ich am Dark-Hunter-Dasein am meisten verabscheue?«
    »Dass du nicht betrunken wirst?«
    Nick stellte das Glas aufs Tablett einer Kellnerin, die vorbeiging. »Dass ich mit dir zu tun habe.«
    Ash schüttelte den Kopf. Es war noch immer zu früh, Nick brauchte mehr Zeit. »Ich komme später wieder.«
    Nick packte Ash am Arm und riss ihn herum, sodass sie einander gegenüberstanden. »Du bleibst, du Dreckskerl.«
    Bevor Ash sich rühren konnte, bekam er von Nick einen Kinnhaken verpasst und taumelte unter der Wucht des Schlages zurück. Und wenn Nick aufgepasst hätte, wäre ihm etwas Bedeutendes aufgefallen. Ash hatte den Schlag nicht gespürt, den er gerade bekommen hatte. Dark-Hunter konnten einander nicht schlagen. Andererseits war Ash nicht wie die anderen.
    Ashs erster Gedanke war, Nick ebenfalls zu verprügeln, aber er hielt sich zurück, ehe er dem Cajun noch mehr Schaden zufügen würde. Die Leute um sie herum machten ihnen Platz und schauten, dass sie ihnen aus dem Weg gingen, während die Were-Hunter sich nervös umsahen und überlegten, ob sie sich zwischen zwei Dark-Hunter stellen sollten oder nicht, oder, noch wichtiger, ob sie sich mit Ash anlegen sollten.
    Nicks Gesicht war verzerrt vor Wut. »Wie konntest du New Orleans zerstören?«
    Ash runzelte die Stirn. »Was?«
    »Du hast mich genau verstanden. Reicht es dir nicht, dass du mich getötet hast? Musstest du auch noch alle meine Freunde und meine Familie bestrafen?«
    »Nick, jetzt reiß dich mal zusammen.«
    Nick schubste Ash an einen Tisch. »Ich habe mir die ganzen letzten Stunden Bilder angeschaut … und Leute. Du hättest es verhindern können, und du hast es nicht getan.«
    Ash spürte, wie die Wut in ihm hochschoss. Sie erregten hier in der Bar viel zu viel Aufmerksamkeit. »Du weißt doch gar nicht, was du da sagst.«
    Nick attackierte ihn unerbittlich. »Doch, das weiß ich. Ich weiß, was du bist. Du hast Kyrian und Amanda von den Toten zurückgeholt. Du hast ihr Baby vor den Daimons gerettet, und du hast nichts getan, um meiner Mutter zu helfen. Du behauptest, dass du New Orleans geliebt hast, und doch hast du nichts unternommen, um der Stadt zu helfen, als sie dich am meisten gebraucht hat.«
    »Das stimmt nicht, Nick. Ich war da, und ich habe getan, was ich konnte. Aber auch ich habe meine Grenzen und unterliege Regeln über das, was ich tun kann und was nicht.

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