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In den Faengen der Nacht

In den Faengen der Nacht

Titel: In den Faengen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Mein Gott, du warst für mich wie ein Bruder. Wie kannst du glauben, dass ich jemals etwas getan hätte, was dich verletzt?«
    »Du hast mich umgebracht, erinnerst du dich?«
    »Nein. Ich habe dich und deine Mutter geliebt, wie ich in meinem ganzen Leben noch keine Menschen geliebt habe. Ich wollte nie, dass euch beiden etwas geschieht.«
    »Schwachsinn! Ein Fingerschnippen, und du hättest den Sturm umlenken können. Talon hätte ihn umlenken können. Du hast es nicht zugelassen, dass er es tat, oder?«
    Ash schüttelte den Kopf. So einfach konnte man das Schicksal nicht kontrollieren. »So leicht ist es nicht.«
    »Es ist so leicht.« Nick schubste Ash erneut.
    Die Leute in der Bar wurden unruhig, besonders die Were-Hunter. Nick lenkte die Aufmerksamkeit viel zu sehr auf sie, und er sprach von Dingen, über die niemand reden sollte.
    »Lass mich in Ruhe, Nick. Ich meine es ernst.«
    Nick packte Ash vorn an seiner Jacke und zog ihn so nahe heran, dass er ihm ins Ohr flüstern konnte. »Sonst passiert was? Wirst du mich noch einmal töten?« Er lachte, als ob er das sehr lustig fände.
    Nick ließ Ash los, trat zurück und strich ihm die Aufschläge seiner Jacke glatt. »Weißt du, es tut mir leid. Ich vergesse alles, was mir meine Mutter so mühevoll an Manieren beizubringen versucht hat.« Er kniff bedeutungsvoll die Augen zusammen. »Wie geht es Simi? Hat sie in der letzten Zeit ein paar neue Kerle aufgegabelt?«
    Damit gelang es ihm, Ashs Beherrschung zu durchbrechen. Ash brüllte vor Zorn auf und merkte, wie er die Kontrolle über sich verlor. Er warf den Kopf in den Nacken und fror alle in der Bar ein, jeden Einzelnen. Sie erstarrten an ihrem Platz, während die Musik weiterspielte und er und Nick sich Auge in Auge gegenüberstanden. Nicht als Freunde, sondern als Gegner.
    Nick wurde blass, als er Ash in seiner wahren Gestalt sah.
    »Du hast noch nie gewusst, wann du besser den Mund halten solltest, Cajun.« Ashs Stimme war ein kehliges, dämonisches Knurren.
    »Was bist du?«
    Ash sah auf seine blauen Hände hinunter, die von Silber marmoriert waren. Sein Blick war wegen des Feuers, das in seiner Iris und in seinen Pupillen loderte, verschwommen.
    Er schloss die Augen, schob alle Emotionen beiseite und kehrte in seine Menschengestalt zurück. Er wünschte sich, er könnte Nicks Erinnerung auslöschen, aber Nick war einer unter einer Trillion Menschen, die gegen Ashs geistige Manipulationen immun waren. Das hatte sie ursprünglich zu Freunden gemacht.
    Unglücklicherweise war Nick nicht immun gegen Ashs göttliche Kräfte, und das hatte sie dann zu Feinden gemacht.
    »Zu deinem eigenen Besten, Nick: Bleib mir vom Leib, und sprich in meiner Gegenwart nie wieder Simis Namen aus.«
    Nick lachte dreckig. »Eines Tages, Ash, werde ich einen Weg finden, dich zu töten für das, was du den Leuten angetan hast, die ich liebe.«
    »Bedrohe mich nicht, Junge. Du hast keine adäquaten Kräfte.«
    »Das ist keine Drohung«, sagte Nick mit brennenden Augen. »Es ist ein Versprechen.«
    Ash knurrte tief in seiner Kehle und bahnte sich einen Weg zwischen den Leuten hindurch, die unbeweglich dastanden.
    »Geh nur weiter, Ash. Aber wenn du meine Hand spürst, die dir den Todesstoß versetzt, dann wirst du dich daran erinnern, dass ich nur wegen dir hier bin.«
    Ash hielt inne und drehte sich zu ihm um. »Nein, Nick, du bist einfach nur ein weiterer Fehler, den Artemis gemacht hat und der mir nichts als Kummer bereiten wird.«
    Nick ergriff eine Flasche vom Nebentisch und warf sie nach Ash.
    Ash ließ die Glasflasche zersplittern, ehe sie ihn erreichte. Die Scherben hingen volle zehn Sekunden in der Luft, bevor sie als harmloser Staub zu Boden fielen.
    Ash drehte sich auf dem Absatz um und ging zur Tür, denn er wollte eine möglichst große Distanz zwischen sie bringen.
    Er war so verärgert, dass er die eine Person in der Ecke völlig übersah, die nicht gefroren war. Die eine Person, die Zeuge der ganzen Szene wurde.
    Als der Raum zur Normalität zurückkehrte und Nick zur Bar zurückging, lächelte die Frau, die eine dunkle Perücke trug, böse.
    Das war doch mal etwas, woraus sie ganz sicher Nutzen ziehen könnte …

15
    Satara beamte sich sofort nach Kalosis. Diesmal war Stryker nicht in der Halle oder dem »Kriegssaal«, wie sie einst passenderweise genannt worden war. Der große Saal war merkwürdig leer, nur der Thron stand auf seinem Podest.
    Die unerwartete Stille war gespenstisch.
    Alle Daimons, die sich

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