Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In den Faengen der Nacht

In den Faengen der Nacht

Titel: In den Faengen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
Vom Netzwerk:
würde wesentlich besser spielen als alle andern zusammengenommen.
    Sie war entsetzt über sich, dass sie einen Moment lang fast auf die Sache hereingefallen wäre, fischte ihr Handy aus der Tasche und rief Angie an.
    Es ging niemand dran.
    »Komm, nimm schon ab.« Sie rief noch einmal an, diesmal sprang die Mailbox an. Sie entschied sich, das Spiel mitzuspielen, und legte ein leicht panisches Zittern in ihre Stimme. »Hallo, Angie, ich bin’s. Rufst du mich bitte an? Ich muss dringend mit dir über die Katze reden, die du mir gegeben hast. Es ist etwas sehr Merkwürdiges passiert. Ruf mich gleich an, wenn du das hier hörst. Bis später.«
    Susan schob das Handy in die Tasche zurück und betrachtete den nackten Mann, als ihr ein weiterer Gedanke kam …
    Ich bin sicher, der idiotische Katzenmann hat ein Betthäschen gefunden, mit dem er’s treiben kann und das er den ganzen Tag poppen wird. Verdammt, hätte er nicht kurz anrufen und mir Bescheid sagen können?
    Das wäre eine weitere Mitspielerin: Das Mädchen, Dark Angel, und ihr Blog. Leo hatte sie wahrscheinlich auch für sich eingespannt. Aber auch Leo hätte nach allem, was sie wusste, sehr gut selbst Dark Angel sein können. Jeder mit einer Internetverbindung konnte einen Blog einrichten.
    Schließlich konnte es nicht mehr als einen Katzenmenschen in Seattle geben. Ich meine, wie stehen denn die Chancen, dass es auch nur einen einzigen gibt, geschweige denn einen ganzen Stamm davon. Oder?
    Es war an der Zeit, mit dem Streich Schluss zu machen. Sie schnappte die pinkfarbene Decke von ihrem Sofa und warf sie über ihren ungebetenen Gast, dann nahm sie ihren Laptop vom Tisch und klappte ihn auf. Sie brauchte nicht lang, ihn hochzufahren und den Blog wiederzufinden. Sie fand den Link zur E-Mail von Dark Angel, klickte darauf und saß dann da und starrte auf den leeren Bildschirm.
    Wie sollte sie bloß anfangen?
    Liebe Dark Angel,
ich habe den Katzenmann, den Du vermisst, im Tierheim gefunden. Im Moment ist er bewusstlos und liegt bei mir auf dem Fußboden. Bitte antworte mir rasch und sag mir, was ich mit ihm tun soll, denn ich reagiere sehr allergisch auf Katzen und habe keine Zeit, ihn stubenrein zu machen.
Danke!
Susan
    Die E-Mail las sich so, als stehe ihre Verfasserin unter dem Einfluss starker Medikamente. Aber egal – wenn das hier die Wirklichkeit war, dann würde sie wahrscheinlich bald ohnehin Medikamente brauchen.
    Sie las noch einmal den Eintrag von Dark Angel über ihren Chef, den sie letzte Nacht verpasst hatte. Sie sah hinüber zu dem Mann auf dem Boden und grinste boshaft. »Tja, wenn ich einen wie dich verloren hätte, würde ich ihn auf alle Fälle zurückhaben wollen.«
    Also los, dachte sie und schickte die E-Mail ab. Jetzt musste sie den Katzenmenschen von Seattle in Sicherheit bringen, bis sie entweder von Dark Angel oder von Angie hörte. Hm … jetzt wäre es günstig gewesen, wenn sie Bergsteigerin oder Serienmörderin gewesen wäre. Irgendeine Art von Hobby, bei der man ein Seil zur Hand hatte. Aber sie hatte keines.
    Als sie sich im Zimmer nach etwas Brauchbarem umsah, fiel ihr Blick auf das Halsband, das sie der Katze abgerissen hatte. Sie runzelte die Stirn, ging hinüber und hob es auf. Es war das Seltsamste, was sie je gesehen hatte. Das Material fühlte sich an wie Metall und gleichzeitig wie Stoff. Es war wirklich sehr merkwürdig. Leider war es viel zu klein, als dass sie den Mann damit hätte fesseln können.
    Du hast doch noch ein paar Bungeeseile im Wandschrank …
    Wären die das Richtige?
    Sie konnte es immerhin ausprobieren.
    Als sie zum Schrank ging, hörte sie das Geräusch von ihrem Computer, das ihr den Eingang einer E-Mail anzeigte. Sie vergaß die Seile, ging hinüber und sah, dass Dark Angel ihr gemailt hatte.
    Sie klickte die Nachricht an und konnte kaum erwarten zu lesen, was das Mädchen ihr geschrieben hatte.
    Liebe bekloppte Susan,
Du brauchst Hilfe. Wirklich. Das hier ist kein Spiel. Aber nehmen wir mal an, du würdest nicht lügen und hättest ihn wirklich gefunden. Wenn ich Du wäre, würde ich mich auf die Knie werfen und beten. Denn wenn er aufwacht, wird er Dir das Herz herausreißen und lachen, dann wird er Dein Blut trinken und Deine Leiche auf den Müll schmeißen. Gestaltwandler haben keinerlei Humor und können es nicht ertragen, wenn sie irgendwo gefangen werden. Deswegen mache ich mir auch keine Gedanken, wie ich ihn von Dir zurückbekomme. Er wird nach Hause kommen, sobald er will.
DA
    Susan

Weitere Kostenlose Bücher