In den Faengen der Nacht
blitzte, ihn tatsächlich an … jetzt kam er aber vom Thema ab.
Ehe er auf ihre bissige Bemerkung antworten konnte, ging die Tür auf, und Cael erschien. Er trug einen schwarz-rot karierten Kilt, den er um seine schmalen Hüften geschlungen hatte. Er fuhr sich mit den Händen durch das gewellte schwarze Haar, um es in Ordnung zu bringen, und starrte sie an, dann verschränkte er die Arme vor der nackten Brust, über die sich einige rote Kratzer zogen.
»Wie komme ich zu diesem großen Missvergnügen und dieser Unterbrechung? Die Antwort lautet besser: Weltuntergang, wenn ihr überleben wollt.«
Susan versuchte, ihn nicht anzustarren, aber das war schwierig. Genau wie Ravyn war der Mann gebaut wie ein straffer Turner … er hatte eine perfekte Bauchmuskulatur. Auch er hatte eine Tätowierung mit Pfeil und Bogen, aber auf der linken Hüfte, und eine andere, ein Herz, das von einem Dolch durchbohrt wurde, auf einem Arm. Darüber erhoben sich Reben und rankten über eine Schulter herunter auf seinen rechten Brustmuskel. Sein dichtes schwarzes Haar fiel ihm in Wellen, die für einen Mann perfekt waren, bis auf die Schultern. Ein Stoppelbart bedeckte sein schönes Gesicht, und er hatte dunkle Augen, die von Wimpern beschattet wurden, die so lang waren, dass es verboten gehörte.
In Ravyns Gesicht zuckte ein Muskel, als er seinen Freund ansah. »Fast. Ich bin hier, um dir zu sagen, dass die Apolliten versuchen, dich umzubringen.«
Cael setzte ein böses Grinsen auf. »Da bist du zu spät dran. Amaranda hat es schon den ganzen Tag versucht, aber so leicht bin ich nicht umzubringen.« Er hob die Augenbrauen.
Susan zuckte bei dieser Doppeldeutigkeit zusammen.
Ravyns Nasenflügel bebten, als er einen Blick auf die geschlossene Tür warf. »Das ist kein Scherz, Cael, es ist bitterer Ernst. Ich kann es nicht glauben, dass du hier in wilder Ehe lebst und mit einem Feind vögelst. Was, zum Teufel, hast du dir dabei gedacht?«
Cael sah ihn ernst an und umfasste seine Arme fester. »Vorsicht, Bruder. Ein bisschen mehr Respekt bitte, wenn du von ihr sprichst, kapiert?«
Die Tür ging auf, und Amaranda kam heraus. Sie war groß und auf ätherische Weise schön, genau die Art von Frau, die Susan schon ihr ganzes Leben beneidete. Sie hatte kein Gramm Fett am Körper, das sah man genau, denn sie trug hautenge Jeans, die kaum ihren Schambereich bedeckten, und ein aufreizendes rotes Top, das den größten Teil ihres Oberkörpers freiließ. An ihrem schlanken linken Oberarm trug sie ein Armband in Form einer goldenen Schlange, das zu den goldenen Ohrringen passte, und ein rubinroter Mond hing an ihrem Bauchnabelpiercing. Als sie sich Susan zuwandte, sah sie, dass Amaranda auch in ihrem rechten Nasenflügel als Piercing einen kleinen roten Knopf trug.
Susan wollte schon sagen, dass es draußen ein bisschen frisch für dieses Outfit war, aber sie hielt den Mund. Vielleicht würde die Frau sich ja erkälten … zumindest würde sie ihren perfekten Körper besser umhüllen, sodass Susan sich nicht ganz so unzureichend fühlen würde.
Merke: Morgen neue Diät anfangen.
Amaranda warf sich ihr hüftlanges, perfekt weißblondes Haar über die Schulter, sah die drei flüchtig an und blickte dann zu Cael hinauf. Die tiefe, bewundernde Liebe in diesem Blick konnte man nicht missverstehen. Cael erwiderte den Blick auf die gleiche Weise und lächelte sie an. Er sagte etwas in einer Sprache, die Susan nicht kannte.
Amaranda antwortete in der gleichen Sprache. Genau wie bei Cael blitzten ihre Fangzähne ein bisschen auf, wenn sie sprach.
Ravyn verzog den Mund, als Amaranda sie verließ. »Du sprichst sogar ihre Sprache?«
Cael senkte den Kopf und rieb sich mit dem Mittelfinger über die Augenbrauen.
»Schön«, knurrte Ravyn. »Jetzt kann ich dir endlich erzählen, was alles passiert ist, während du dir mit deiner kleinen Freundin ein paar schöne Stunden gemacht hast.«
Cael sah ihn verärgert an.
»In der Dämmerung haben mich die Apolliten geschnappt und in ein Tierheim gebracht, wo sie mich fast getötet hätten. Nachdem ich um Haaresbreite davongekommen war, haben sie mir eine Gruppe von Menschen und Halb-Apolliten hinterhergeschickt, um mich am Tag umzubringen. Sie haben schon einen Dark-Hunter getötet, von dem wir noch nicht wissen, wer es ist, und heute Abend haben sie die Addams-Familie in ihrem Stammsitz angegriffen. Patricia wird die Nacht möglicherweise nicht überleben.«
Mit jedem Wort, das Ravyn sprach, wurde Caels
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