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In den Faengen der Nacht

In den Faengen der Nacht

Titel: In den Faengen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Schauplatz eines Verbrechens gesperrt war. Sie konnte auch nicht zum Haus der Addams. Leo wohnte zu weit weg … »Wo wohnst du, Otto?«
    »New Orleans.«
    Das war das Letzte, was sie als Antwort von ihm erwartet hatte. »Das hilft uns jetzt nicht weiter.«
    »Ich weiß.«
    »Und wo wohnst du hier?«
    »Ich habe bei den Addams gewohnt.«
    Das war noch weniger hilfreich. Sie kannte nur einen einzigen Platz, an dem sie in Sicherheit sein würden.
    Sie warf einen Blick auf die Männer auf dem Rücksitz. Otto sah sich den Verkehr noch genauer an als sie, und er kratzte sich an seiner Achselhöhe. »Hast du einen Ausschlag da, Otto?«
    Er runzelte die Stirn. »Wie bitte?«
    »Du kratzt dir die ganze Zeit den Arm, und die Leute werden denken, du hast einen Tick.«
    Er schnaubte. »Ich möchte die Hand nah an meiner Waffe haben … nur für alle Fälle.«
    Sie hätte sich zu Tode fürchten sollen, aber stattdessen beruhigte es sie. Sie warf einen Blick auf Ravyn, der am anderen Fenster zusammengesunken war. Sein langes schwarzes Haar verdeckte sein Gesicht, aber sie konnte noch immer die Quetschungen auf seinem Hals sehen, dort, wo das Halsband ihn fast erwürgt hätte. Wenn hier jemand einen Tag gehabt hatte, der noch schlimmer verlaufen war als ihrer, dann war es Ravyn. Und doch hatte er sich nicht ein einziges Mal beschwert. Das verblüffte sie. Er war stärker und mutiger als jeder andere, dem sie zuvor jemals begegnet war, und sie fragte sich, wie seine Familie ihm den Rücken hatte kehren können.
    Vielleicht konnte sie den Wert von Familie nicht ermessen, weil sie selbst keine eigene Familie hatte, aber eines war jedenfalls klar: Wenn sie je jemanden wie ihn in ihrem Leben hätte, würde sie mit allen Mitteln darum kämpfen, ihn zu halten.
    »Wie geht es dem gestiefelten Kater?«, fragte sie Otto.
    »Er ist bewusstlos.«
    Susan seufzte müde. Die Ereignisse des Tages holten sie allmählich ein, und sie hätte gern einen Moment Ruhe gehabt; einen Moment Atem geholt, bevor die nächste Sache passierte. Seit dem Mittagessen war in ihrem Leben das Oberste nach unten gekehrt worden und alles außer Kontrolle geraten.
    Musste sie sich als Squire auf so etwas freuen? Wenn ja, dann konnte Leo sie sonstwo. Es war richtig, als Reporterin liebte sie die Aufregung der Jagd, aber das war etwas völlig anderes. Sie bevorzugte einen normalen menschlichen Mörder gegenüber einem, der ohne Vorwarnung zuschlug und dann im Nichts verschwand.
    Wenn das normal war, dann ließ sich auch erklären, warum Leo an den meisten Tagen bei der Zeitung so eine widerliche Kröte war.
    »So lebt ihr also euer Leben? Eine Katastrophe nach der anderen?«
    Otto lachte kurz. »Nein, eigentlich nicht. Normalerweise ist es ziemlich ruhig. Hier in Seattle ist irgendetwas Spezielles los, das hinter dem ganzen Aufruhr steckt.«
    Damit fühlte sie sich ein bisschen besser … aber eigentlich doch nicht. Sie fühlte sich noch immer wie der letzte Dreck. »Hast du irgendeine Ahnung, wer dahintersteckt?«
    »Apolliten«, sagte er trocken. »Einflussreiche, und dazu ein paar Daimons um des Vergnügens willen.«
    »Sehr witzig, Otto. Ich meine es ernst.« Susan fasste das Steuerrad fester, als sie an Jimmys Gesichtsausdruck im Tierheim dachte. »Mein Freund Jimmy hat mir heute Nachmittag gesagt, dass es bei der Polizei einige Leute gibt, die mit den Vampiren zusammenarbeiten. Ich dachte, er wäre verrückt, aber jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher.«
    »Trotzdem ergibt das keinen Sinn. Ich verstehe, wenn die Leute darauf reinfallen, die nur Hollywood-Filme gucken, aber Polizisten? Die sollten mehr Verstand haben.«
    »Es sei denn, jemand weiter oben in der Nahrungskette schickt sie. Denk doch mal darüber nach. Ich habe vorhin eure Liste gesehen. Ihr habt eure Leute überall in der Regierung. Warum sollten sie das nicht auch können?«
    »Erstens gibt es nicht viele von ihnen, die sich ins Tageslicht wagen können.«
    »Ja, aber viele Polizisten fahren Nachtschicht. Woher weißt du, dass es keine Apolliten sind, die vielleicht die Morde vertuschen, die ihre Leute begangen haben?«
    »Das ist nichts Neues, das tun viele von ihnen. Aber dies hier ist straffer organisiert. Es sind nicht nur Apolliten und Daimons, die angreifen. Sie haben Menschen, die mit ihnen zusammenarbeiten.«
    »Das stimmt genau mit dem überein, was Jimmy gesagt hat. Er hat mir anvertraut, dass diese Sache hier bis ganz nach oben reicht. Es muss einen Menschen geben, der sie

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