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In den Faengen der Nacht

In den Faengen der Nacht

Titel: In den Faengen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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jetzt mal Pause.« Ehe sie etwas sagen oder sich rühren konnten, waren sie verschwunden.
    Susan riss die Augen auf, da Savitar offenbar in der Lage war, mit den Leuten zu tun, was er wollte, auch gegen ihren Willen.
    »Mach dir keine Gedanken«, sagte Savitar zu ihr, als könnte er ihre Gedanken lesen. »Dich schicke ich nicht weg, ohne dass ich dich vorher gewarnt hätte. Bleib einfach da stehen und sei von meiner Schönheit eingeschüchtert. Das ist das Sicherste, wenn man in meiner Nähe ist.«
    Na dann … »Darf ich fragen …«
    »Du bist noch nicht bereit für die Antwort«, sagte er und schnitt ihr das Wort ab. »Der Einzige, der hier wissen muss, was ich bin, der weiß es schon. Das bin ich selbst. Mir gefällt es, wenn der Rest der Welt ein bisschen raten muss.«
    Alles in allem empfand sie für diesen rätselhaften Mann eine merkwürdige Zuneigung, selbst wenn er ein gigantisches Ego und beängstigende Kräfte hatte.
    »Aber zurück zu Ravyn.« Er legte einen Arm mit vielen Tätowierungen um Ravyns Schultern und drückte ihn wie ein liebender Bruder. »Du wirst mir einen Gefallen tun.«
    »So?«
    »Ja.« Savitar trat zurück und versetzte ihm einen Klaps auf den Rücken. »Du musst mir in einer kleinen Angelegenheit helfen.«
    »Du brauchst meine Hilfe?«
    »Ja, erstaunlich, oder?«
    »Das kann man wohl sagen.« Ravyn tauschte einen verblüfften Blick mit Susan, und sie fragte sich, was ein solcher Mann wohl von Ravyn wollte. »Worum handelt es sich bei diesem Gefallen?«
    »Ich habe einen Freund, den jemand trainieren muss.«
    »Wofür denn trainieren?«
    »Damit er ein Dark-Hunter wird.«
    Ravyn war starr vor Staunen über diese Worte. Zum ersten Mal in vielen Jahrhunderten begann er, sich über den Geisteszustand von Savitar Gedanken zu machen. »Ich kann keinen anderen Dark-Hunter trainieren. Wir würden die Kräfte des jeweils anderen schwächen.«
    »Normalerweise würde das stimmen, aber dieser spezielle Dark-Hunter ist ein bisschen anders als andere.«
    Das machte Ravyn nervös. Anders war nicht unbedingt gut, besonders bei dieser Aufgabe. »Wie denn anders?«
    »In vielerlei Hinsicht. Er wurde mir anvertraut, aber ich habe festgestellt, dass es einfach nicht zu meinen Stärken gehört, jemandem das Kämpfen beizubringen.« Savitar verzog das Gesicht. »Mir dämmerte, dass ich eigentlich gar nicht kämpfe. Ich bringe einfach diejenigen um, die mich wütend machen, und das war es dann. Ganz zu schweigen davon, dass dieser Knabe mich in meinen Freiheiten einengt … und das bringt mich wirklich in Rage. Aber wenn ich ihn umbringe, dann schaffe ich mir damit neue Probleme, mit denen ich mich nicht herumschlagen will. Ach ja, und er hat sich angewöhnt, sich täglich bei mir zu beschweren, wann es denn endlich losgeht mit dem Training.« Er seufzte. »Ich will damit einfach nicht mehr belästigt werden. Es gibt zu viele Wellen, die ich reiten möchte … verstehst du, was ich meine?«
    Eigentlich nicht. »Hm, und wer ist dieser Knabe?«
    Savitar schnalzte mit den Fingern.
    Susan schnappte nach Luft, als ein gut aussehender junger Mann von vielleicht Mitte oder Ende zwanzig neben ihr auftauchte. Er war etwa eins achtzig groß, hatte dunkelbraunes Haar und dunkle Augen, aber was ihre Aufmerksamkeit am stärksten auf sich zog, war der Pfeil mit doppeltem Bogen, das Dark-Hunter-Zeichen, das seinen Hals und einen Teil seines entsetzlich unglücklichen Gesichts bedeckte.
    »Was, zum Teufel, soll das, Savitar?«, fragte der Mann.
    »Du wolltest trainiert werden, Nick. Das ist dein neuer Trainer. Ravyn Kontis, darf ich dir Nick Gautier vorstellen.«
    Ravyn schnappte bei diesem Namen nach Luft, Susan hingegen sagte er nichts.
    »Nick Gautier? Der Squire aus New Orleans, der vermisst wird?«
    Savitar sah ihn belustigt an. »Er wird ganz offensichtlich nicht vermisst. Mach die Augen auf, Mann, er steht hier direkt vor dir.«
    Ravyn machte ein finsteres Gesicht. »Nimm’s mir nicht übel, Savitar, aber das passt mir nicht besonders gut. Ich bin hier mitten in einer wirklich schwierigen Lage.«
    »Ja, ich weiß Bescheid. Du bist im Grunde am Arsch. Aber Nick kann dir in dieser Sache wirklich helfen. Gar nicht zu reden davon, dass ihr einen Dark-Hunter vermisst. Er kann der Ersatz sein.«
    »Darf ich eine Frage stellen?«
    Savitar seufzte schwer. »Ich kenne dich, Ravyn. Ich kenne dich seit Jahrhunderten. Nick ist ein spezielles Mitglied dieser Welt. Ich würde sonst niemandem zutrauen, dass er ihn trainieren

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