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In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)

In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Faszination.
    Die Geräusche, die an ihre Ohren drangen, handelten nicht von Pferderennen oder von Pferden – es waren ganz sicher nicht die Namen, die sie erfahren wollte. Grunzen, Keuchen und Stöhnen war alles, was sie hörte.
    Voller Abscheu verzog sie das Gesicht, dennoch kam kein Laut aus ihrem Mund, dann biss sie die Zähne zusammen und wandte sich um. Den Blick auf den Boden gerichtet, ging sie weg von den Büschen, den Hügel hinunter und zurück zu dem Gasthof.
    Nach all der Arbeit, nach all den Risiken, die sie eingegangen war! Sie hätte am liebsten vor Wut geschrien, und zwar in der Hoffnung, dass dieses Geräusch Bletchley erschreckte. In genau dem richtigen Augenblick.
    Männer!
    Sie verschwand in einem der Nebelschwaden – und stieß direkt mit einem Mann zusammen.
    Ihre Gesicht prallte gegen einen Oberkörper, und sie fühlte eine weiche Krawatte. Sie holte tief Luft, um zu schreien – doch dann erkannte sie den Geruch. Er hatte die Arme um sie gelegt, eisenhart, doch als ihre erste Erstarrung sich löste, lockerte sich auch sein Griff. Sie sah zu ihm auf.
    Wütend blickte er auf sie hinunter. »Wo …«
    »Psst!« Sie löste sich aus seinem Griff und bog den Kopf zurück und deutete auf die Büsche hinter ihr. »Bletchley ist dort hinten.«
    Demon betrachtete sie eingehend. »Wirklich?«
    Flick vermied es, ihn anzusehen. Sie nickte und ging um ihn herum den Hügel hinunter. »Er ist mit einer Frau zusammen.«
    Demon sah zu den Büschen hin, dann wieder zu Flick, die weiter den Hügel hinunterging. »Aha.« Er verzog den Mund, doch nur einen Augenblick lang. Mit ein paar großen Schritten hatte er sie eingeholt. »Eigentlich«, meinte er, und seine Stimme hatte einen stahlharten Unterton, »bin ich nicht hierher gekommen, um zu sehen, was Bletchley vorhat.«
    Sie antwortete ihm nicht sofort, sondern ging weiter. »Ich bin ihm gefolgt. Du warst ja in London. Und du wolltest erst morgen zurückkommen.«
    »Ich habe meine Meinung geändert – ein glücklicher Umstand. Wäre ich erst morgen zurückgekommen, der Himmel allein weiß, in welche Schwierigkeiten du bis dahin vielleicht geraten wärst.« Der abgehackte Ton seiner Stimme und die unterschwellige Härte darin waren eine Warnung.
    Ungerührt stieß Flick ein unwilliges Geräusch aus und deutete zurück zu den Büschen. »Offensichtlich werde ich nicht in Schwierigkeiten geraten, denn Bletchley ist nicht hier, um sich mit Mitgliedern des Syndikats zu treffen.«
    »Es ist nicht Bletchley, um den ich mir Sorgen mache.« Demons Stimme wurde gefährlich leise. » Er war nie der Grund für deine Schwierigkeiten.«
    Ein eigenartiger Schauer rann über Flicks Rücken. Demon legte die Hand um ihren Ellbogen. Sie dachte daran, sich aus seinem Griff zu lösen, doch seine Finger waren wie stählerne Klauen. Es war wohl besser, ihn zu ignorieren, überlegte sie, daher hob sie hochmütig das Kinn – und ließ sich von ihm den Hügel hinunterführen.
    Schweigend legten sie den Weg zurück, und dieses Schweigen wurde immer angespannter, je näher sie dem Hof des Gasthauses kamen. Der Lärm der Versammlung war immer lauter geworden, grob und wild, und viele der Männer schwankten bereits. Dies war kein Ort für eine wohlerzogene Dame.
    Demon blieb außerhalb des Lichtkreises der Fackeln stehen. »Wie bist du überhaupt aus dem Haus gekommen?«
    »Durch die Seitentür«, erklärte Flick.
    Er zog ihr die Kapuze tief ins Gesicht. »Halte den Kopf gesenkt.« Er legte einen Arm um ihre Taille und führte sie durch die gefährliche Zone in den Schatten an der Tür.
    Sie hatte kaum Zeit, einmal aufzublicken, ehe er sie durch die Tür geschoben und dann die Treppe hinaufbegleitet hatte. Er folgte ihr. »Wo ist dein Zimmer?«, zischte er, als sie in der ersten Etage angekommen waren.
    Flick deutete den Flur entlang. »Gleich über der Eingangstür.«
    Sie wollte ihm vorangehen, doch er legte ihr wieder den Arm um die Taille und zog sie an seine Seite.
    Flick entschied sich, sich nicht zu wehren. Der Blick in sein Gesicht, als sie durch die Tür getreten waren, hatte genügt, um ihre Nerven in Aufruhr zu bringen. Sein Gesicht sah immer hart aus, doch im Augenblick erschien es ihr wie aus Stein gemeißelt. Kompromisslos war das Wort, das ihr bei seinem Anblick in den Sinn kam.
    Die Geräusche der feiernden Männer drangen bis nach oben. Plötzlich erstarrte Demon neben ihr. Flick sah auf und entdeckte vier Gentlemen, die auf unsicheren Beinen die Treppe heraufkamen. Sie

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