In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)
waren noch ein ganzes Stück weg, doch sie machten viel Lärm und erzählten grobe Scherze. Instinktiv drängte sie sich an Demon. Er ging langsamer, dann blieb er stehen und wollte sie zu sich drehen, sie schützen …
Die vier schlugen einander auf die Schultern, lachten laut und schwankten den Flur entlang, in verschiedene Richtungen. Ohne sie zu entdecken.
Noch mehr Stimmen waren von unten zu hören.
Mit einem leisen Fluch legte Demon die Arme noch fester um sie und zog sie mit sich.
Flick presste die Lippen zusammen und wehrte sich nicht. Sie wusste, wenn sie auch nur leise murmelte, würde er sie einfach über seine Schulter werfen und weitergehen.
Dann waren sie vor der Tür zu ihrem Zimmer angekommen. Mit einem erleichterten Seufzer suchte sie in ihrer Tasche nach dem Schlüssel.
Demon nahm ihr den Schlüssel ab, steckte ihn ins Schloss und drehte ihn herum, und noch ehe sie überhaupt blinzeln konnte, war die Tür bereits offen.
Grob schob er sie über die Schwelle.
Flick zog die Augenbrauen zusammen, hob das Kinn und betrat das Zimmer. Sie ging zum Kamin, und erst dort drehte sie sich zu ihm um, verschränkte die Hände, reckte sich zu ihrer vollen Größe und starrte ihren selbst ernannten Beschützer herausfordernd an.
Er war ihr in das Zimmer gefolgt und hatte die Tür hinter sich geschlossen, doch er war mit der Hand auf dem Türgriff stehen geblieben. Er musterte sie von Kopf bis Fuß, dann ruhte sein Blick auf ihrem Gesicht.
Sie zeigte keinen Anflug von weiblicher Schüchternheit – Demon stellte das mit einiger Erleichterung fest. Was auch immer sie von Bletchleys Machenschaften hinter den Büschen gesehen hatte, es hatte sie nicht ernstlich berührt. In der Tat schien sich ihre ganze Aufmerksamkeit auf ihn zu richten – und das war zweifellos auch besser so. Er war im Augenblick eine viel größere Bedrohung für sie, als Bletchley es je sein würde. »Bleib hier – ich werde zunächst einmal dafür sorgen, dass Bletchley nicht aus den Armen seiner Geliebten zu einer anderen Verabredung verschwindet.« Selbst in seinen eigenen Ohren hörte sich seine Stimme gefährlich ausdruckslos an. »Und ich muss mit Gillies sprechen«, fügte er noch hinzu.
Eine leichte Röte stieg in ihre Wangen, und sie hob das Kinn noch ein wenig höher. Ihre Augen blitzten trotzig. »Die Idee, hierher zu kommen, war meine – Gillies war so freundlich, mich zu begleiten.«
»Ich weiß, dass es deine Idee war.« Demon hörte seine Stimme und wunderte sich über ihren sanften Klang. »Gillies würde niemals solch ein Dummkopf sein, auch nur vorzuschlagen, dich hierher zu bringen – mitten in eine Menschenmenge, die auf einen Preiskampf wartet.« Sein Zorn wurde hörbar, und er riss sich zusammen. »Gillies hat nur meinem Befehl gehorcht, die ganze Zeit über in deiner Nähe zu bleiben. Ich habe nicht die Absicht, ihn dafür zu schelten.« Er hielt ihren Blick gefangen. »Es ist nicht Gillies, auf den ich wütend bin.«
Noch einen Augenblick lang sah er ihr in die Augen, dann wandte er sich zur Tür. »Ich bin gleich wieder da.«
Er öffnete die Tür und verließ das Zimmer, zog die Tür hinter sich zu – und schloss sie ab.
Flick hörte, wie der Riegel vorgeschoben wurde. Mit offenem Mund starrte sie auf die geschlossene Tür.
Ihr Temperament ging mit ihr durch.
Einfach so! Er sperrte sie in ihrem Zimmer ein, während er …!
Sie ballte die Hände zu Fäusten, kniff die Augen zusammen und stieß einen wütenden Schrei aus.
Demon kehrte erst zwei Stunden später zu dem nur schwach erleuchteten Flur auf der ersten Etage zurück.
Und fand zwei junge Kerle vor Flicks Tür, die entschieden zu viel Bier getrunken hatten und ihr ein Ständchen darbrachten. Seine Schritte waren auf dem Teppich des Flurs nicht zu hören, und er hatte sie erreicht, ehe sie es überhaupt bemerkt hatten.
Die beiden zuckten zusammen wie zwei nasse Katzen.
»Ooh!«
»Aaah!«
Sie grinsten ihn an.
»Hinter dieser Tür wohnt eine wundervolle Witwe.«
»Wir versuchen, sie zu verlocken herauszukommen, um mit uns zu spielen, müssen Sie wissen.«
Der Erste starrte zu ihm auf. »Sind Sie gekommen, um uns dabei zu helfen?«
Sehr schnell trieb Demon den beiden diesen Gedanken aus. Sie stolperten davon, flohen vor ihm, ihr Ego zerstört, ihre Ohren brannten, und auf ihrem Hinterteil zeichnete sich der Abdruck seines ziemlich großen Schuhs ab. Er verfolgte die beiden bis zur Treppe, ehe er zurück zu Flicks Zimmer ging. In dem
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