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In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)

In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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küsste sie absichtlich sehr leidenschaftlich.
    Sie reagierte, indem sie den Kopf zurückbog und ihm die Lippen öffnete. Als er den Arm noch fester um sie schloss, schmiegte sie sich bereitwillig an ihn, drückte ihre Brüste gegen seinen Oberkörper und ihre Hüften gegen seine Schenkel. Ihm stockte einen Augenblick lang der Atem, dann schob er vorsichtig seine Zunge zwischen ihre Lippen, damit er die sanfte Höhlung, die sie ihm so bereitwillig anbot, gekonnt erforschen konnte.
    Ihr Geschmack, so leicht und frisch, so verlockend, stieg ihm sofort zu Kopf und verwirrte seine Sinne. Gekonnt hielt er seine inneren Dämonen zurück und genoss das, was sie ihm bot.
    Er wurde nicht vom Zorn getrieben, nicht einmal von dem Wunsch, ihr seinen Willen aufzuzwingen, damit sie sich von der Gefahr fern hielt. Der Drang, der sein Blut in Wallung brachte, war einfach nur das Verlangen nach ihr – mehr nicht.
    Während der Stunden, in denen er Bletchley beobachtet und mit Gillies gesprochen hatte, hatte sein Zorn sich gelegt, seine anfängliche Wut über das Risiko, das sie eingegangen war. Seine Erfahrung war groß, und das, was er sich vorstellte, genügte, um ihn wütend zu machen. Aber er hatte Zeit gehabt, um ihre Gedanken nachvollziehen zu können, auch wenn sie keine Ahnung hatte, was bei einem Preiskampf vor sich ging, so musste er begreifen, dass aus ihrer Sicht ihre Fahrt hierher nicht nur der offensichtlich beste Schritt gewesen war, sondern auch ein Schritt, den sie hatte ergreifen müssen.
    Das konnte er verstehen. Auch wenn er nicht damit einverstanden war, doch das war etwas anderes. Sein Zorn war verschwunden, doch die unterschwellige Anspannung war noch immer da. Der Zorn war nur ein Symptom eines viel tieferen Gefühls gewesen – eines Gefühls, das ihm unangenehm war: Sorge.
    Sorge war etwas, mit dem keiner der männlichen Cynsters gut umgehen konnte. Er hatte wenig Erfahrung damit – und das, was er im Augenblick fühlte, gefiel ihm gar nicht. Dass seine Sorge Flick galt, war offensichtlich, aber warum er Angst um sie hatte, war eines der Dinge, die er lieber nicht genauer untersuchen wollte.
    Wenn er gewusst hätte, dass seine Entscheidung, über seinen Schatten zu springen und zu heiraten, all das bewirken würde, hätte er sich die ganze Sache wohl noch einmal anders überlegt. Doch leider war es jetzt zu spät. Der Gedanke, Flick aufzugeben, sich zurückzuziehen und sie nicht zu heiraten, war undenkbar.
    Wie undenkbar, das kam ihm jetzt wieder in den Sinn, als er für einen kurzen Augenblick ihre Lippen freigab und tief Luft holte. Ihr Duft stieg ihm in die Nase – Apfelblüten und Lavendel -, ein Duft, der so unschuldig war, dass er seine Seele berührte, so schlicht, dass er die Mauer der Verteidigung, die er um sich errichtet hatte, durchdrang und ihn gefangen hielt.
    Ohne dies alles zu leben – ohne sie, ohne die überwältigende Befriedigung, die sie ihm schenken konnte, so wie seine Erfahrung es ihm sagte -, das war es, was undenkbar war.
    Er ließ ihr Kinn los und vergrub seine Finger in den Locken ihres Haares, das wie reine Seide über seine Hände glitt, und er musste einen wohligen Schauer unterdrücken. Seine Lippen legten sich wieder auf ihre, er drehte ihren Kopf ein wenig zur Seite, hielt ihn fest, damit er sie so küssen konnte, wie er es wollte, damit sein Kuss noch eindringlicher werden und er ihr etwas zeigen konnte, das sie noch nie erlebt hatte. Er jedoch sollte derjenige sein, der die Kontrolle über alles behielt.
    Erschrocken fühlte er, wie genau diese Kontrolle ihm langsam entglitt. Er spürte nur noch Verlangen. Benommen zog er sich von ihr zurück, zwang sich, seine Lippen von ihren zu lösen. Lange genug, um noch einmal tief Luft zu holen. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann ihm zum letzten Mal so schwindlig gewesen war. »Hm …« Er blinzelte. »Wir werden bis zwei Uhr hier bleiben. Dann bringe ich dich nach Hause.«
    Dazu hatte er sich entschieden, während er Bletchley beobachtet hatte.
    Flick öffnete die Augen gerade weit genug, um auf seine Lippen blicken zu können, dann nickte sie, streckte die Hände aus, legte sie um sein Gesicht und zog seinen Kopf zu sich herunter. Sie wusste sehr genau, warum er sie küsste – er wollte die Kontrolle über sie haben, wollte sie schwach machen und gehorsam. Sie war vielleicht schwach – sie war vielleicht sogar ein wenig abgelenkt -, aber gehorsam? Nur weil ihr Körper und ihr Verstand jeglichen Widerstand aufgaben,

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