In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)
einem der schlimmsten Klatschmäuler der gehobenen Gesellschaft, und dass du demzufolge zugestimmt hast, mich zu heiraten.«
Flick wandte den Kopf und begegnete seinem Blick. »Das habe ich nicht getan.«
Sein Gesicht wurde hart. »Du hast seit dem gestrigen Abend eine ganze Menge getan – was genau ist es also, das du glaubst, noch nicht getan zu haben?«
Seine Stimme klang entschlossen, die Worte waren abgehackt. Doch Flick ignorierte die Warnung. »Ich habe noch nicht zugestimmt, dich zu heiraten.«
Das Geräusch, das aus seinem Mund kam, klang ärgerlich. Abrupt setzte er sich gerade hin. »Flick, diesmal bist du wirklich und gründlich kompromittiert worden. Du hast gar keine andere Wahl als …«
»Ganz im Gegenteil.« Sie hielt seinem Blick stand. »Ich kann noch immer Nein sagen.«
Demon starrte sie an, seine Augenbrauen zogen sich zusammen. »Aber warum solltest du Nein sagen?«
»Ich habe meine Gründe.«
»Und was sind das für Gründe?«
Sie betrachtete ihn. »Ich habe dir doch gesagt, dass ich mehr brauche als nur gewisse Umstände, damit ich davon überzeugt bin, dass wir heiraten sollten. Was du in der letzten Nacht getan hast, hat mir nicht gereicht.«
Er runzelte die Stirn, dann schüttelte er den Kopf. Sein Gesicht war grimmig verzogen. »Lass mich meine Absicht deutlich machen. Ich werde dem General das erzählen, was ich dir eben gesagt habe, und wenn du dann noch immer nicht einverstanden bist, mich zu heiraten, werde ich ihm auch noch den Rest erzählen: dass ich die ganze Nacht in deinem Bett verbracht habe – und die halbe Nacht in dir.«
Sie zog die Augenbrauen hoch, betrachtete ihn eingehend, dann sah sie wieder weg. »Du weißt selbst, dass du ihm das niemals erzählen wirst.«
Demon starrte sie an, sah ihr Profil, ihr Kinn, das sie so entschlossen vorgereckt hatte, ihre Stupsnase – und widerstand dem Wunsch, seine Hände nach ihr auszustrecken.
Sie hatte natürlich Recht – er würde niemals etwas tun, das ihre Beziehung zu dem General gefährden könnte, einer der wenigen Menschen, an dem ihm etwas lag. Der General würde sehr wahrscheinlich verstehen, warum er so gehandelt hatte, aber er würde nicht verstehen, warum sie sich weigerte, Demon zu heiraten. Genauso wenig wie Demon selbst das verstand.
Er zwang sich, sich zu entspannen, sank in die Polster zurück und starrte aus dem Fenster. Die Pferde trotteten ungerührt weiter.
»Welche Geschichte hast du dir denn ausgedacht, um deine Reise nach Bury zu erklären?« Er hatte diese Frage gestellt, ohne Flick anzusehen. Er fühlte ihren Blick einen Moment auf sich, ehe sie antwortete.
»Ich habe gesagt, ich würde Melissa Blackthorn besuchen – ihre Familie lebt ein Stück hinter Bury. Wir besuchen einander oft, ohne unseren Besuch vorher anzukündigen.«
Demon dachte nach. »Also gut. Du hattest du Absicht, Miss Blackthorn zu besuchen – Gillies hat angeboten, dich dorthin zu fahren, in der Hoffnung, sich dadurch den Boxkampf ansehen zu können, aber als du Bury erreicht hast, war die Straße vom Verkehr blockiert, und du wurdest in dem Durcheinander gefangen und konntest nicht weiterfahren. Es wurde dunkel, und du warst noch immer dort. Da du von dem Boxkampf nicht au fait warst, hast du Zuflucht im Angel gesucht.« Er warf Flick einen Blick zu. »Hoffentlich wird niemand etwas von deiner Verkleidung erfahren, denn sonst fliegt deine Geschichte auf.«
Sie zuckte mit den Schultern. »Bury ist weit genug weg – keiner der Dienstboten hat Verwandte, die dort wohnen.«
Demon stieß ein unwilliges Geräusch aus. »Wir können nur hoffen. Also – du warst im Angel, als ich dort ankam, in der Absicht, mir den Boxkampf anzusehen. Ich habe dich getroffen … und dann hat Lord Selbourne uns beide zusammen gesehen. Ich habe dich also heute Morgen sofort nach Hause gebracht, damit wir die Situation besprechen können.« Er wandte sich Flick zu. »Klingt die Geschichte plausibel, oder gibt es Lücken?«
Sie schüttelte den Kopf und verzog dann das Gesicht. »Ich hasse es, den General anzulügen.«
Demon sah aus dem Fenster. »Wenn man bedenkt, dass es uns bis jetzt gelungen ist, weder Dillon noch das Syndikat zu erwähnen, sehe ich keinen Grund dafür, jetzt darüber zu reden.« Es würde den General nur aufregen, wenn er wüsste, dass die augenblickliche verzwickte Lage das Ergebnis von Flicks Bemühungen war, Dillon zu beschützen.
Die schattige Einfahrt zum Haus lag hinter ihnen, vor ihnen erstrahlte das Haus im
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