In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)
Sonnenschein. Die Kutsche hielt an, Demon öffnete die Tür, stieg aus und half Flick beim Aussteigen. Jacobs öffnete die Haustür, als sie anklopften, und Demon führte Flick ins Haus.
Mrs. Fogarty kam und bemühte sich um Flick, die ihren Fragen geschickt auswich. Sie warf Demon einen fragenden Blick zu – doch sein Gesicht verriet nichts von seinen Gedanken. Einen Augenblick lang runzelte Flick die Stirn, doch dann ließ sie sich von Mrs. Fogarty ablenken. Die Haushälterin folgte Flick, als diese zu ihrem Zimmer ging.
Demon sah ihr nach, seine Mundwinkel zogen sich ein wenig nach oben. Herausforderungen – noch mehr Herausforderungen. Er wandte sich auf dem Absatz um und ging in die Bibliothek.
»Also … mal sehen, ob ich das richtig verstanden habe.«
In dem Sessel hinter seinem Schreibtisch lehnte sich der General zurück und legte die Finger gegeneinander. »Du und Felicity wurdet wieder einmal in einer offensichtlich kompromittierenden Lage entdeckt, nur hat euch diesmal jemand gesehen, dem es eine große Freude machen wird, Felicitys guten Namen zu ruinieren. Du hingegen bist bereit, das Mädchen zu heiraten, aber sie erweist sich als störrisch und will nicht. Also, anstatt sie zu dieser Ehe zu zwingen, schlägst du vor, dass ich sie zu deiner Mutter schicke, zu Lady Horatia, damit sie die Freuden einer Saison in London genießen kann. Unter den Fittichen deiner Mutter wird man, auch ohne eine förmliche Erklärung, annehmen, dass sie deine Zukünftige ist, aber das Zwischenspiel wird Felicity Zeit geben, sich an diese Stellung zu gewöhnen und den Heiratsantrag anzunehmen, weil es vernünftig ist, dich zu heiraten.« Er sah zu Demon auf. »Ist das so richtig?«
Demon stand vor dem Fenster und nickte. »Wenn sie natürlich während der Zeit in London einen anderen Gentleman kennen lernt und eine Beziehung eingeht, die erwidert wird, dann gebe ich Ihnen mein Wort, dass ich sie ohne jegliche Einschränkung gehen lasse. Es ist ihr Glück – ihr Ruf -, der mir wichtig ist.«
»In der Tat. Hm.« Die Augen des Generals blitzten. »Also, es gibt keinen Grund, warum sie die Reise nach London ablehnen sollte. Es wird ihr sowieso gut tun, all das zu erleben, was sie bisher vermisst hat, weil sie hier bei einem alten Mann geblieben ist.«
Der Gong zum Mittagessen ertönte, der General lachte leise und stand auf. »Großartige Idee. Wir wollen gehen und es ihr erzählen, wie?«
Demon lächelte lässig und schlenderte neben dem General zum Esszimmer.
»London?« Flick starrte Demon an, der ihr am Esstisch gegenübersaß.
»Hm – die Hauptstadt. Meine Mutter würde sich freuen, dich bei ihr begrüßen zu können.«
Es war alles so durchsichtig. Flick sah nach rechts, wo der General saß und milde nickte. Er nahm sich gerade von den Erbsen. Er schien sich wegen ihres Rufs keine Sorgen zu machen, und dafür war sie Demon auch dankbar. Sie hätte es nicht ertragen können, wenn der liebe alte Kerl sich aufgeregt hätte. Dennoch war sie ziemlich sicher, dass er nur deshalb so guter Laune war, weil er glaubte, dass sie in London, unter den Fittichen von Lady Horatia, ihre Meinung vielleicht ändern und seinen Protegé zu ihrem Ehemann nehmen würde, weil ihr Ruf, wenn auch nicht vollkommen zerstört, so doch recht mitgenommen war. Und es bestand immerhin die Möglichkeit, dass er Recht hatte.
Außerdem gab es eine ganze Reihe guter Gründe, warum sie Demons Plan gutheißen sollte. Und einer davon war die Tatsache, dass Bletchley nach London gegangen war. Und auch wenn sie nie zuvor Interesse an den Vergnügungen der gehobenen Gesellschaft gehabt hatte, musste sie, wenn sie Demon heiraten wollte, auf diesem Gebiet Fuß fassen. Sie war plötzlich neugierig, wie und mit wem er seine Tage in London verbrachte.
Abgesehen von allem anderen: Wenn sie wollte, dass er sich in sie verliebte, dann musste sie bei ihm sein.
Sie sah ihm tief in die Augen, dann nickte sie. »Ja – ich glaube, das würde mir gefallen.«
Er lächelte. »Gut. Gleich morgen werde ich dich hinbringen.«
»Wie, um alles in der Welt, ist das nur passiert?«
Früh am nächsten Morgen, auf ihrer Fahrt nach London, wandte Flick sich auf dem Sitz des Zweispänners um und sah zu Gillies, der hinten auf dem Wagen stand. »Ich dachte, Sie würden ihm folgen.«
Gillies sah sie gequält an, und an seiner Stelle antwortete Demon. »Wir haben geglaubt, dass Bletchley die Absicht hatte, mit einer der besonderen Kutschen von Bury zurück
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