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In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)

In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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unschuldig, musst du wissen.«
    »Oh, ich verstehe«, versicherte ihm Demon. »Aber das hast du wohl nicht gewusst, ehe sie dich darum gebeten haben, nicht wahr?«
    »Nun ja … nein.«
    »Warum also hast du diesem Mann nicht einfach gesagt, wo er den gewissen Jockey finden konnte? Warum wolltest du zwischen den beiden vermitteln?«
    »Nun ja, weil … ich denke, ich habe geglaubt, dass er nicht gesehen werden wollte … nein, das wollte er wohl nicht.«
    Demon sah Dillon tief in die Augen. »Nein, in der Tat. Wie viel haben sie dir gezahlt?«
    Alle Farbe wich aus Dillons Gesicht, seine Augen wurden noch dunkler und weiteten sich noch mehr. »Ich … ich weiß nicht, was du meinst.«
    Demon ließ ihn nicht aus den Augen. »Ich würde sagen, das hier ist nicht die richtige Zeit für eine Lüge. Wie viel haben sie dir gezahlt?«
    Dillon errötete.
    Flick sprang auf. »Du hast Geld dafür genommen?« Hinter ihr fiel der Hocker zu Boden. »Du hast Geld genommen, um eine Botschaft zu überbringen, damit bei einem Rennen betrogen wurde?«
    Der Vorwurf in ihrer Stimme war so heftig, dass sogar der Teufel zusammengezuckt wäre. Doch Dillon blieb ungerührt. »Es waren nur fünfzig Pfund – nur für die eine Nachricht. Ich hätte es danach nicht noch einmal getan. Deshalb haben sie auch Ickley geholt.«
    »Nicht noch einmal ?« Flick starrte ihn an. »Was willst du damit sagen, ›nicht noch einmal‹?«
    Dillon verzog störrisch das Gesicht, Flick stützte beide Hände auf den Tisch und sah ihm in die Augen. »Dillon – wie lange? Wie lange hast du schon Geld von diesen Leuten bekommen, um ihre Botschaften zu überbringen?«
    Er versuchte zu schweigen, versuchte, die Forderung in ihren Worten zu überhören, dem Zorn in ihrem Blick auszuweichen. »Seit letztem Sommer.«
    »Seit letztem Sommer ?« Flick richtete sich wieder auf und schob verärgert den Tisch ein Stück von sich. »Gütiger Gott! Warum? « Sie starrte Dillon an. »Was, um alles in der Welt, hat dich dazu gebracht?«
    Demon schwieg. Als Racheengel war Flick entschieden im Vorteil.
    Dillon wurde mürrisch; er stieß sich vom Tisch ab. »Natürlich ging es um Geld.« Er versuchte, verächtlich zu schnaufen, doch Flick war so wütend, dass sie gar nicht darauf achtete.
    »Der General hat dir ein großzügiges Taschengeld gezahlt – warum solltest du noch mehr Geld wollen?«
    Dillon lachte schrill und stützte beide Arme auf den Tisch. Er vermied Flicks wütenden Blick.
    Doch das dämpfte ihren Zorn nicht. »Und wenn du mehr Geld brauchst, dann weißt du, dass du nur hättest fragen müssen. Ich habe immer genügend …« Sie hielt inne, blinzelte, doch dann blitzten ihre Augen. Sie richtete den Blick erneut auf Dillon. »Du hast wieder gespielt, du bist wieder zu den Hahnenkämpfen gegangen, nicht wahr?« Wut – reine Verachtung – war aus ihren Worten zu hören. »Dein Vater hat es dir verboten, aber du konntest einfach nicht aufhören. Und jetzt … « Ihr Zorn war so groß, dass sie nicht weitersprechen konnte und nur heftig mit den Händen gestikulierte.
    »Hahnenkämpfe sind doch gar nicht so schlimm«, gab Dillon zurück. Noch immer sah er mürrisch vor sich hin. »Das ist ja nicht so, als würden andere Gentlemen nicht auch hingehen.« Er warf Demon einen schnellen Blick zu.
    »Mich brauchst du dabei nicht anzusehen«, antwortete Demon. »So etwas ist überhaupt nicht mein Stil.«
    »Es ist abscheulich!« Flick sah Dillon in die Augen. »Du bist auch abscheulich.« Sie wirbelte herum und nahm einen Stapel Kleidung auf den Arm, der auf einer alten Anrichte lag. »Ich ziehe mich jetzt um.«
    Demon entdeckte einen Rock aus blauem Samt, der zu einem eleganten Reitkleid gehörte, als sie an ihm vorbei in den Schuppen stürmte.
    Schweigen senkte sich über den Raum, und Demon machte keine Anstalten, es zu brechen. Er sah, wie Dillon sich wand, dann reckte er sich, doch nur, um gleich darauf wieder in sich zusammenzusinken. Als er glaubte, es sei an der Zeit, begann Demon leise zu sprechen. »Ich denke, es ist besser, wenn du uns die ganze Geschichte erzählst.«
    Mit dem Blick auf den Tisch, auf dem er mit einem Finger Kreise auf die zerkratzte Tischplatte malte, holte Dillon zittrig Luft. »Ich habe die ganze Herbstsaison über diese Botschaften weitergeleitet. Ich war in Bury St. Edmunds jemandem Geld schuldig – er hat gesagt, ich müsste es vor dem Ende des Jahres zahlen, sonst wollte er zum General gehen. Also musste ich das Geld irgendwie aufbringen.

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