In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)
gewöhnen, uns auseinander zu halten – wir sind keine eineiigen Zwillinge.«
Das war vielleicht so, aber die beiden sahen einander sehr ähnlich.
»Erzähle«, drängte Amelia, »wie lange kennst du Demon schon?«
»Wir fragen das«, mischte sich Amanda ein, »weil er bis vor wenigen Wochen unsere Geduld auf eine sehr harte Probe gestellt hat, denn er hat bei allen Bällen und auch bei den größeren Partys ständig auf uns aufgepasst.«
»In der Tat. Wir wissen, dass er vor ein paar Wochen nach Newmarket gereist ist. Hast du ihn dort kennen gelernt?«
»Wir haben uns wirklich in Newmarket kennen gelernt«, stimmte Flick den beiden zu. »Aber ich lebe schon dort, seit ich sieben Jahre alt bin, und so lange kenne ich auch Demon bereits.«
Die beiden Mädchen starrten sie an, dann runzelte Amanda die Stirn. »Wie, zum Teufel, hat er es geschafft, dich so lange vor uns versteckt zu halten?«
»Entschuldige, dass wir dir diese Frage stellen, aber du bist älter als wir, nicht wahr? Wir sind achtzehn.«
»Ich bin zwanzig«, antwortete Flick. Die Zwillinge waren größer und sicher auch gesellschaftlich erfahrener als sie selbst, sie hatte nicht angenommen, dass sie jünger war als die beiden.
»Also«, drängte Amanda noch einmal, »warum hat Demon dich nicht schon im letzten Jahr mitgebracht? Er ist doch sonst nicht so zögerlich. Nein, ganz bestimmt nicht.«
»Er ist eher dafür bekannt, sehr schnell zu sein.« Flick lächelte die beiden an. »Er hat mich im letzten Jahr nicht mitgebracht, weil … nun ja, er hat letztes Jahr noch gar nicht so recht gewusst, dass ich überhaupt existiere.«
Diese Bemerkung führte natürlich zu weiteren Fragen, weiteren Enthüllungen. Und das machte den Weg frei für Flicks Frage, warum Demon auf die beiden aufgepasst hatte.
»Manchmal glaube ich, er tut das nur, um uns verrückt zu machen, aber die armen Lieblinge können wirklich nicht anders.« Amanda schüttelte den Kopf. »Das liegt ihnen wohl im Blut.«
»Glücklicherweise stören sie nicht mehr so sehr, wenn sie erst einmal verheiratet sind. Sie würden sich allerdings noch immer einmischen, wenn sie das könnten, aber Honoria, Patience und Catriona haben es bis jetzt geschafft, Devil, Vane und Richard von uns fern zu halten.« Amelia sah Flick an. »Und jetzt bist du da, um Demon zu beschäftigen.«
»Mit ein wenig Glück«, fügte Amanda ein wenig spöttisch hinzu, »werden auch die anderen eine Lady finden, um die sie sich kümmern können, ehe wir verrückt werden.«
Flick lachte. »Aber sicher sind sie nicht so schlimm.«
»Oh, und ob!«, riefen die Zwillinge wie aus einem Mund und erzählten eine ganze Reihe von Ereignissen, die ihre Behauptungen unterstützten, und gaben Flick dabei einen Einblick, wie Demon sich in der gehobenen Gesellschaft verhielt – umgeben von schönen Frauen. Doch als sie Flicks Interesse spürten, was seine Eroberungen in London betraf, winkten sie ab.
»Mach dir darüber keine Sorgen – diese Beziehungen dauern nie sehr lange, und jetzt wird er viel zu sehr mit dir beschäftigt sein.«
»Er wird auf dich aufpassen, Gott sei Dank!« Amanda verdrehte die Augen. »Jetzt sind es nur noch zwei.«
Amelia lachte leise und wandte sich dann an Flick. »Nur noch Gabriel und Lucifer.«
»Wer?«
Die Zwillinge lachten und erklärten, was es mit ihren älteren männlichen Cousins auf sich hatte, die alle aus der Familie stammten, die als Bar Cynster bekannt war.
»Wir sollten das mit den Bar Cynster eigentlich gar nicht wissen, also denke daran, es Demon gegenüber niemals zu erwähnen«, warnte Amanda Flick.
Sie erzählten und gaben ihr eine Kurzfassung der Familiengeschichte – wer wessen Kind, Bruder, Schwester war. Sie winkten eines der anderen jungen Mädchen herbei – ihre Cousine Heather, die beinahe sechzehn war.
»Ich werde erst im nächsten Jahr in die Gesellschaft eingeführt werden«, seufzte Heather, »aber Mama hat gesagt, bei den Familienfeiern darf ich schon in diesem Jahr dabei sein. Tante Louise gibt einen Ball in der nächsten Woche.«
»Du wirst ganz sicher eingeladen werden«, erwiderte Amanda. »Wir werden dafür sorgen, dass auch Flick auf der Gästeliste steht.«
Amelia unterdrückte ein verächtliches Geräusch. » Mama wird dafür sorgen, dass dein Name auf der Gästeliste steht.«
Augenblicke später wurden sie gerufen, um die Teetassen zu verteilen, und Flick half ihnen dabei. Sie bewegte sich geschickt in der Gesellschaft. Und auch wenn jede Lady mit
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