In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)
durch das Ziel ritt, er spürte ihre Erregung – das Gefühl des Triumphes. Es klang in ihm nach, hielt ihn gefangen. Dann holte er tief Luft und zwang sich wegzusehen, dorthin, wo seine anderen Reiter ihre Pferde antrieben.
Der leichte Nebel legte sich auf die Schultern seines Mantels, und sein Haar schimmerte dunkel. Das bemerkte Flick, als The Flynn ein langsameres Tempo anschlug und sie einen Blick zu der Stelle zurückwarf, an der Demon stand. Er sah nicht zu ihr hin, das hatte sie gewusst, denn sonst hätte sie sich nicht umgedreht. Er hatte sie beinahe pausenlos beobachtet, seit er hier angekommen und auch kurz nachdem sie losgeritten war.
Glücklicherweise machte es ihre Verkleidung glaubwürdiger, wenn sie leise vor sich hin fluchte. Doch sie musste alle anderen Anzeichen der Erregung unterdrücken, damit The Flynn nichts von ihrer Nervosität spürte. Sie war schon immer atemlos gewesen, wenn Demon in der Nähe war, und hatte ihre Verlegenheit damit erklärt, dass sie als Kind in ihn vernarrt gewesen war. Doch das hier war anders – dieses nervenaufreibende Bewusstsein, dieses zittrige Gefühl in ihrem Bauch. Sie schob den Gedanken beiseite, dass es etwas – ziemlich viel sogar – damit zu tun hatte, dass sie diesen atemlosen Schock verspürt hatte, als er sie am vergangenen Abend in den Sattel gehoben hatte. Das Letzte, was sie wollte, war, dass The Flynn sich vor Demons Augen produzierte. Demon könnte das als Grund ansehen, seine Meinung zu ändern und sie von ihren Pflichten zu entbinden.
Doch die Rennstrecke zu reiten, während er ihr dabei zusah, stellte sich als größere Herausforderung heraus, als nur für Carruthers zu reiten, trotz der Tatsache, dass der alte Geizkragen der anspruchsvollste Trainer in der ganzen Gegend war. In Demons blauen Augen lag ein harter, abschätzender Blick, den Carruthers nicht hatte, und während ihre Nervosität wuchs, fragte sie sich, ob Demon das mit Absicht tat – ob er sie absichtlich beunruhigen wollte -, damit sie einen dummen Fehler machte und er einen Grund hätte, sie wegzuschicken.
Gott sei Dank hatten die vielen Jahre, in denen sie geritten war, sie gelehrt, ihre Gefühle sorgfältig zu verbergen, und sie und The Flynn boten den Zuschauern eine gute Show. Schließlich lenkte sie den großen Braunen zurück zum Stall.
Demon nickte zustimmend, als sie The Flynn in den Stall ritt und dann an der Stelle stehen blieb, an der die Pferde abgesattelt wurden. Sie zog die Füße aus den Steigbügeln und glitt auf der von Demon und Carruthers abgewandten Seite vom Pferd. Ein Lehrjunge kam herbeigelaufen und griff nach den Zügeln, ehe sie noch reagieren oder nachdenken konnte, und führte The Flynn in seine Box. Flick blieb vor Carruthers und Demon stehen.
»Gute Arbeit.« Demons Blick hielt den ihren gefangen. Er nickte knapp. »Wir sehen dich also heute Nachmittag. Komm nicht zu spät.«
Flick biss sich auf die Zunge. Bis jetzt hatte sie The Flynn immer selbst abgesattelt und abgerieben. Aber ihre Verkleidung verlangte von ihr, dass sie sich fügte, deshalb senkte sie den Kopf. »Ich werde rechtzeitig hier sein.« Mit diesen wenigen Worten wandte sie sich um und dachte noch daran, nicht zu hölzern zu gehen, dann schlenderte sie durch den Gang, zu der Stelle, an der ihr Gaul in der Nähe der Tür stand. Sie kletterte in den Sattel und ritt los, ohne noch einen Blick zurückzuwerfen – ehe die Versuchung sie übermannte.
Sie hörte, wie hinter ihr Demon Carruthers eine Frage stellte – und fühlte noch immer seinen Blick in ihrem Rücken.
Nachdem Demon Flick in Sicherheit wusste, ging er in ein Kaffeehaus auf der Newmarket Street, das von den Mitgliedern des Jockey Club bevorzugt wurde.
Als er über die Schwelle trat, winkte ihm sofort jemand zu. Er grüßte nach rechts und links und ging dann zur Theke, wo er ein großes Frühstück bestellte, dann gesellte er sich zu einer Gruppe an einem langen Tisch, die zum größten Teil aus den Eigentümern der Ställe bestand.
»Wir unterhalten uns gerade über die Aussichten für die kommende Saison«, wandte sich Patrick McGonnachie, der Manager des Stalles des Herzogs von Beaufort, an Demon, als dieser sich setzte. »Im Augenblick haben wir natürlich fünfmal so viele Gewinner wie Rennen.«
»Das klingt ganz so, als hätten wir eine neue Gruppe von Pferden«, antwortete Demon gedehnt. »Das wird dem General eine Menge Arbeit bereiten.«
McGonnachie blinzelte, dann aber verstand er, worauf Demon
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