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In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)

In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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wo sein Sohn ist, aber sie werden sich zurückhalten, solange es möglich ist. Doch da die Frühjahrssaison vor der Tür steht, können sie nicht ewig warten.«
    Demon sah Reggie in seine verräterisch unschuldigen Augen. »Verstehe.«
    Und er verstand wirklich. Die Botschaft, die er gerade bekam, stammte nicht von Reggie und auch nicht von dessen Vater, sondern von dem allmächtigen Komitee höchstpersönlich.
    »Du hast nicht etwa vielleicht einige … Einsichten in diese Angelegenheit, wie?«
    »Nein«, antwortete Demon nach einem Augenblick. »Aber ich verstehe die Ansicht des Komitees.«
    »Hm.« Reggie warf Demon einen mitfühlenden Blick zu. »Das ist ja auch nicht schwer zu verstehen, wie?«
    »Nein, wirklich nicht.« Sie tranken ihren Kaffee aus, bezahlten und verließen dann das Kaffeehaus. Auf der Treppe vor dem Haus blieb Demon stehen.
    Reggie wartete neben ihm. »Wohin willst du?«
    Demon warf ihm einen schnellen Blick von der Seite zu. »Nach Hillgate End, wohin sonst?« Er zog die Augenbrauen hoch. »Ich will mal nachsehen, wie die Lage dort ist.«
     
    »Sie alle glauben, dass ich nicht Bescheid weiß.« General Sir Gordon Caxton saß in dem Sessel hinter seinem Schreibtisch. »Aber ich verfolge die Ergebnisse der Rennen weitaus genauer als alle anderen, und auch wenn ich in letzter Zeit nicht sooft draußen auf den Weiden bin, so sind meine Ohren doch noch immer in Ordnung, wenn ich einmal draußen bin.« Er schnaubte verächtlich.
    Demon stand vor dem großen Fenster und betrachtete seinen Freund und Mentor, der beunruhigt seinen Tintenlöscher zurechtrückte. Demon war vor einer Viertelstunde angekommen und, wie es seine Gewohnheit war, gleich in die Bibliothek gegangen. Der General hatte ihn mit Freude begrüßt. Doch in Demons Ohren hatte die Herzlichkeit des Generals gezwungen geklungen. Nachdem sie einander begrüßt hatten, hatte Demon sich nach dem Befinden seines Freundes erkundigt. Die oberflächliche Freude des Generals war sofort verschwunden, und er hatte Demon ein Geständnis gemacht.
    »Es wird geflüstert – und noch mehr. Natürlich über Dillon.« Der General sank in sich zusammen und starrte lange Zeit auf eine Miniatur seiner verstorbenen Frau, Dillons Mutter, die auf seinem Schreibtisch stand, dann seufzte er und richtete seinen Blick noch einmal auf den Tintenlöscher. »Abgesprochene Rennen.« Voller Verachtung sprach er diese beiden Wörter aus. »Natürlich könnte er vollkommen unschuldig sein, aber …« Der General holte zittrig Luft, dann schüttelte er den Kopf. »Ich kann nicht behaupten, dass es mich überrascht. Der Junge hatte schon immer zu wenig Rückgrat – das ist genauso sehr mein Fehler wie der seine. Ich hätte ihn härter anpacken müssen, mit festerer Hand. Aber …« Nach einem langen Augenblick des Schweigens seufzte er noch einmal. »So etwas hatte ich nicht erwartet.«
    In seinen ruhig ausgesprochenen Worten lagen ungeheurer Schmerz und Verwirrung. Demon verspürte den dringenden Wunsch, Dillon zu packen und ihm den Kopf gerade zu rücken, im wahrsten Sinne des Wortes, ganz gleich, was Flick auch darüber denken mochte. Der General war trotz seiner mächtigen Gestalt, den buschigen Augenbrauen und dem wilden Haarschopf ein gütiger, sanftmütiger Mann. Er hatte ein weiches Herz, war großzügig, und alle, die ihn kannten, respektierten ihn. Demon hatte ihn in den letzten fünfundzwanzig Jahren regelmäßig besucht, und niemals hatte es einen Mangel an Liebe oder sanfter Führung Dillon gegenüber gegeben. Was auch immer der General sich jetzt vorstellte, die Lage, in die Dillon sich gebracht hatte, war nicht der Fehler des Generals.
    Der General verzog sein Gesicht. »Felicity, das liebe Mädchen, und Mrs. Fogarty und Jacobs versuchen alle, die Sache von mir fern zu halten. Ich habe ihnen noch nicht gesagt, dass das gar nicht nötig ist. Sie würden mich nur noch mehr umsorgen, wenn sie wüssten, dass ich längst Bescheid weiß.«
    Mrs. Fogarty war seit mehr als dreißig Jahren die Haushälterin des Generals, und Jacobs, der Butler, arbeitete schon genauso lange für ihn. Die beiden, genau wie Felicity, waren dem General vollkommen ergeben.
    Der General blickte auf und sah Demon an. »Sag mir, hast du etwas gehört, außer den Vermutungen?«
    Demon hielt seinem Blick stand. »Nein – nicht mehr als das.« In Kürze erklärte er ihm alles, was er am heutigen Morgen in Newmarket erfahren hatte.
    Der General stieß ein unwilliges Geräusch aus. »Wie ich

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