In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)
brannten auf den ihren, seine Leidenschaft überwältigte sie und führte sie in Versuchung. Sie fühlte es ganz deutlich unter seiner nur mühsam aufrechterhaltenen Kontrolle, hinter seiner eleganten Fassade. Noch kühner geworden, streckte sie die Hand aus.
Er erstarrte.
Im nächsten Augenblick trat sie unsicher ein wenig zurück, und zwischen ihnen entstand ein kleiner Abstand. Ihre Brüste schmerzten eigenartig, ihre Haut brannte. Sie blinzelte und sah ihn dann an – er atmete genauso heftig wie sie. Doch er erholte sich schneller, während sich in ihrem Kopf noch immer alles drehte.
Er zog die Hände von ihr zurück, und es war ganz unmöglich, in seinen Augen etwas zu lesen. »Wir sollten wieder ins Haus gehen.«
Noch ehe sie überhaupt Zeit hatte, darüber nachzudenken, und lange, bevor sie sich wieder gefangen hatten, waren sie schon zurück im Salon. Sie mischten sich unter die anderen Gäste, während sie noch immer versuchte, ihre Fassung wieder zu finden. Er war neben ihr, elegant wie immer, kühl und kontrolliert, während ihre Lippen prickelten und ihr Atem noch immer etwas zu flach ging. Und in ihrem Körper verspürte sie einen heftigen Schmerz, weil ihr etwas versagt geblieben war.
Am nächsten Morgen trat Flick mit einem Stapel Bücher unter dem Arm aus der Seitentür des Hauses. Sie blickte vor sich hin, während sie ihre Handschuhe anzog, und lief gegen eine harte Wand.
Sie zog scharf den Atem ein. Doch glücklicherweise war es eine Wand aus Muskeln und Armen, die sich um sie schlossen und verhinderten, dass sie und die Bücher zu Boden fielen.
Sie holte tief Luft, ihre Brüste drängten sich gegen Demons Rock, dann blies sie eine Locke ihres Haares nach hinten, die ihr ins Gesicht gefallen war, und ihr Atem strich über die blonden Locken über seinem Ohr.
Er erstarrte am ganzen Körper.
Verlegen gab er sie wieder frei, hielt sie an den Oberarmen fest und schob sie von sich.
Sie blinzelte, und er sah sie verärgert an.
»Wo willst du hin?«
Der Ton seiner Stimme, als hätte er das Recht, ihr diese Frage zu stellen, machte sie widerspenstig. Sie reckte die Nase in die Luft und ging um ihn herum. »Zur Leihbücherei.«
Er unterdrückte einen Fluch, wandte sich auf dem Absatz um und folgte ihr. »Ich werde dich in meinem Wagen hinfahren.«
Nicht einmal »Guten Morgen, meine Liebe, wie geht es dir« hatte er gesagt. Und das nach der letzten Nacht. Vollkommen unbeeindruckt schaute Flick vor sich hin und widerstand dem Wunsch, ihn anzusehen, während er neben ihr herging. »Ich bin sehr gut in der Lage, die Bücher allein zurückzubringen und mir neue Bücher auszusuchen, vielen Dank.«
»Was du nicht sagst.«
Er klang genauso störrisch wie sie.
Sie öffnete den Mund, um ihm zu widersprechen – dann entdeckte sie die Schwarzen, die er vor seinen Wagen gespannt hatte. Ihr Gesicht wurde weich, und ihre Augen leuchteten. »Oh – was für Schönheiten !« Ihre Stimme klang bewundernd. Es waren Pferde, die perfekt zueinander passten und die ungeduldig mit den Hufen im Kies scharrten. »Sind sie neu?«
»Ja.« Demon schlenderte neben ihr her, während sie um den Wagen herumging und die Pferde bewunderte. Als sie kurz Luft holte, warf er lässig ein: »Ich dachte, ich mache eine kurze Ausfahrt mit ihnen, nur um sie an den Verkehr in der Stadt zu gewöhnen.«
Mit großen Augen betrachtete sie das glänzende Fell der Schwarzen und hörte gar nicht auf das, was er sagte, und er nutzte diesen Augenblick, nahm ihre Hand und half ihr in den Wagen.
»Sie halten die Köpfe so stolz.« Sie setzte sich neben ihm zurecht. »Wie laufen sie denn?«
Sie wartete seine Antwort gar nicht erst ab, sondern plauderte weiter, und als sie ihm all ihre Fragen gestellt hatte, fuhren sie bereits die Einfahrt vom Haus hinunter. Demon richtete seine Aufmerksamkeit auf die Pferde und wartete darauf, dass sie sich bewusst wurde, was sie tat, und mit ihm zu schimpfen begann, weil er ihre Unaufmerksamkeit ausgenutzt hatte. Stattdessen legte sie die Bücher neben ihn auf den Sitz und lehnte sich mit einem leisen Seufzer zurück.
Erst als sie nach einer Weile noch immer nichts sagte, warf er ihr einen schnellen Blick zu. Sie saß lässig da, eine Hand auf der Seitenlehne, und hatte den Blick nicht auf die Pferde gerichtet, sondern auf seine Hände.
Sie beobachtete, wie er die Zügel hielt und wie seine Finger die Leine aus Leder bewegten. In ihren Augen lag ein freudiges Leuchten, auf ihrem Gesicht ein
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