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In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)

In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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niemals erfahren, dass er das Kleid bezahlt hatte. Clotilde war eine ausgezeichnete Schneiderin, und er nahm sich vor, ihr ein Geschenk zu machen, um ihr so seine Anerkennung zu zeigen.
    Er zögerte … aber sie waren beide allein im Mondschein – die Geigen waren nur ein leises Flüstern in der Nacht. Langsam ging er auf sie zu und sah sie eindringlich an.
    Flick fühlte, wie er näher kam, groß, elegant – gefährlich. Der Mond ließ sein Haar silbern aufleuchten und verlieh seinem Gesicht eine gewisse Härte. Die kantigen Linien schienen hervorgehoben, das Gesicht wie aus Stein gemeißelt, die Augen lagen im Schatten unter den schweren Lidern.
    Warum seine Anwesenheit sie gleichzeitig beruhigen und aufregen konnte, das wusste sie nicht. Ihre Nerven spannten sich an, ihre Sinne regten sich … Die Sehnsucht, die sie gefühlt hatte, als sie miteinander tanzten, kehrte zurück.
    Sie war hierher gekommen, um allein zu sein, um die kühle Luft zu genießen, um ihren heißen Kopf, ihren erhitzten Körper abzukühlen. Sie war hierher gekommen, um nachzudenken. Über ihn. Ein Teil von ihr fragte sich, ob sie ihn heute Abend richtig verstanden hatte. Der andere Teil wusste, dass es so war. Aber sie konnte es noch immer nicht glauben.
    Es war wie ein Märchen.
    Und jetzt war er hier … ihre Nerven erbebten, noch ehe sie diesen Gedanken gefasst hatte. Abrupt rief sie sich wieder ins Gedächtnis, dass sie ja eigentlich böse war auf ihn. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und hob das Kinn, als er noch näher kam, und ihre Augen zogen sich zusammen. » Du hast dich mit Mrs. Pemberton verbündet – Foggy hat mir erzählt, dass Mrs. Pemberton durch dich die Nachricht an den General geschickt hat.«
    Er blieb vor ihr stehen. »Mrs. Pemberton hat das Bild von dir gezeichnet, wie du zu einer alten Jungfer wirst – und das schien mir kein so guter Gedanke zu sein.«
    Seine tiefe Stimme ging ihr unter die Haut, und es gelang ihm mühelos, ihren Ärger zu vertreiben. Sie unterdrückte einen Schauer und stieß ein unwilliges Geräusch aus. »Ich kann mir nicht vorstellen, wie ein Abend wie dieser hier daran etwas ändern könnte.« Sie deutete in Richtung auf das Haus. »Ganz sicher werde ich dort drinnen keinen Ehemann finden.«
    »Nicht?«
    »Du hast sie doch gesehen. Sie sind so jung!«
    »Ah – du meinst sie.«
    Seine Stimme wurde noch tiefer, und sie fühlte, wie er ein Netz aus Faszination um sie wob. Er zog die Mundwinkel hoch, nur ein wenig. »Nein.« Seine Stimme war nur noch ein leises Brummen, das sie näher zu ihm trieb. »Ich stimme dir zu – ganz sicher solltest du keinen von ihnen heiraten.«
    Die Pause, die seinen Worten folgte, dehnte sich aus, dann hob er den Blick und sah ihr in die Augen. »Es gibt allerdings noch eine Alternative.«
    Mehr sagte er nicht, doch das, was er nicht ausgesprochen hatte, war deutlich, sie las es im Ausdruck seines Gesichtes und in seinen Augen. Er beobachtete sie mit ruhigem Blick. Die Nacht hielt sie beide in ihrer sanften Dunkelheit gefangen, und es war so still, dass Flick fühlte, wie das Schlagen ihres Herzens die Stille erfüllte.
    Plötzlich war Musik zu hören.
    Sehnsuchtsvolle Töne wehten über die Wiese, flogen über die Hecke. Die ersten Noten eines Walzers erreichten sie – Demon legte den Kopf ein wenig schief, dann streckte er ihr die Hände entgegen, und dabei gab er ihren Blick nicht einen Augenblick lang frei.
    »Komm – tanze einen Walzer mit mir.«
    Das Netz zog sich enger um sie. Sie fühlte seine Berührungen, aber er drängte sie nicht, es war ihre Entscheidung, einen Schritt nach vorn zu machen und seine Einladung anzunehmen, wenn sie das wollte.
    Flick fragte sich, ob sie es wohl wagen würde. Ihre Sinne sehnten sich nach ihm – sie wusste, wie es sich anfühlte, wenn sie an seiner warmen Brust lag, wie es sein würde, wenn er die Arme um sie schloss, wie ihre Hüften sich gegen seine muskulösen Oberschenkel drängen würden. Aber …
    »Ich weiß nicht, wie man das macht.«
    Ihre Stimme klang überraschend gelassen, und seine Lippen verzogen sich noch ein wenig mehr.
    »Ich werde dir alles, was du wissen musst, beibringen.« Ein Anflug von Spott lag in seiner Stimme.
    Es gelang ihr, den Schauer zu unterdrücken, der ihr bei seinen Worten durch den Körper rinnen wollte. Sie wusste sehr gut, dass sie nicht nur vom Walzer sprachen – das war nicht die Einladung, die sie in seinen Augen und in seiner Haltung las. Diese Hände, diese Arme, dieser

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