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In den Haenden des Eroberers

In den Haenden des Eroberers

Titel: In den Haenden des Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terri Brisbin
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zogen.
    Als Giles und seine Männer schließlich zur Burg Taerford zurückkehrten, war die Nacht längst hereingebrochen. Zum Glück stand der Mond fast voll am Himmel und leuchtete ihnen, sodass sie sich in den ihnen unbekannten Hügeln und Tälern zurechtfanden. Vor dem Tor angekommen, pfiff Giles wie verabredet, und vom Wachtturm aus befahl Roger, sie einzulassen. Der kleine Trupp ritt ein, und sofort schloss sich das Tor hinter ihnen.
    Vor den Ställen wurden ihnen die Pferde abgenommen. Martin folgte seinem Herrn auf den Fersen, denn er kannte seine Pflichten als Knappe. Giles schickte die Männer, die ihn begleitet hatten, fort, damit sie sich eine anständige Mahlzeit als Ersatz für die verpasste gönnen konnten. Auch sein Magen grummelte hörbar, als sie an der Tür zur Küche vorbeikamen, aus der es verführerisch nach Gebratenem und Gebackenem duftete.
    Er befreite sich von Schwert, Kettenhemd und Rüstung und schickte Martin mit der Anweisung fort, alles zu reinigen. Dann setzte er sich an die Tafel zu Brice, Roger und den übrigen Männern. Über eine große Schale Eintopf hinweg, die ihm zusammen mit einem kleinen, runden Käse und etwas Brot vorgesetzt wurde, berichtete er den anderen, was sie auf ihrem Ritt herausgefunden hatten.
    In den Wäldern westlich der Burg hatte eine Bande von Aufsässigen Unterschlupf gefunden. Giles war auf die Überreste eines Lagers sowie auf Feuerstellen und Abfälle gestoßen, konnte allerdings nicht sagen, wie viele Männer es waren. Und er wollte nicht, dass es bekannt wurde, bevor sie nicht wussten, wer die Personen waren und was sie planten.
    Giles und seine Männer redeten noch, als der Tisch längst abgeräumt war und das Gesinde begann, sich zur Nacht in der Halle einzurichten. Rund um die Burg lauerten Gefahren, und Giles wusste, dass eine gute Vorbereitung zwischen Leben und Tod entscheiden konnte. Roger berichtete, wie geschickt Lady Fayth es verstanden hatte, den Neuankömmlingen aus dem Dorf Aufgaben zuzuweisen, und es stimmte Giles hoffnungsfroh, dass sie ihn auch weiterhin unterstützen würde.
    Als eine der Mägde auf Giles zutrat und ihm mitteilte, dass ein Bad für ihn bereitet sei, schickte er seine Männer schließlich schlafen. Er stellte noch sicher, dass bei den Wachtposten alles in Ordnung war, dann wusch er sich geschwind und stieg die Treppe zu seinem, nein, ihrer beider Gemach hinauf. Er lächelte, als er sah, dass die Tür repariert worden war und wieder in den Angeln hing. Leise stieß er sie auf.
    Giles wusste inzwischen, dass die Frau, mit der er nun verheiratet war, viele Seiten hatte, aber der Anblick, den sie bot, als er die Kammer betrat, überraschte ihn trotzdem. Er hatte erwartet, sie angekleidet im Bett vorzufinden, mit dem Rücken an die Wand gepresst. Stattdessen saß sie in eine Decke gewickelt auf einem Stuhl mit hoher Rückenlehne und schlief tief und fest. Anders als heute Vormittag im Hof, fiel ihr das Haar nun offen über die Schultern und ließ sie noch jünger aussehen.
    Lady Fayth seufzte im Schlaf und drehte sich, sodass eine Ecke der Decke herabglitt. Giles hörte sie murmeln, doch ihre Worte verschwammen im Schlaf zu einem unverständlichen Satz. Sie kam wieder zur Ruhe und sank tiefer in Schlaf, und Giles betrachtete sie noch einige Augenblicke lang, bevor er sich ebenfalls für die Nacht vorbereitete.
    Er ging zum Bett, warf seine Kleider auf eine Truhe und schlug die Decken und Felle zurück. Dann entschied er, dass es wohl klüger sei, das unausweichliche Gespräch hier und jetzt zu führen, wo sie unter sich waren, anstatt vor den Augen ihrer oder seiner Leute. Wenn Lady Fayth sich einverstanden erklärte, gut. Wenn nicht, nun, dann ließ das wohl erahnen, wie ihre gemeinsame Zukunft aussähe. Er hockte sich vor ihr hin, berührte sacht ihre Wange und flüsterte ihren Namen. Erst beim dritten Mal schlug Fayth die Augen auf.
    Als sie ihn erkannte und allmählich gewahr wurde, wo sie sich befand, trat Furcht in ihre Augen. Giles ging auf, dass dies bei jedem ihrer Zusammentreffen der Fall war, und das gefiel ihm immer weniger. Fayth versuchte zurückzuweichen, wurde aber von der hohen Lehne daran gehindert. Es dauerte einen Moment, bis sie gänzlich wach war.
    „Mylady“, sagte Giles sanft, „Ihr werdet doch nicht die ganze Nacht in diesem Stuhl verbringen wollen?“ Er klopfte auf die Armlehne und wies mit dem Kinn darauf. „Sehr bequem scheint er ja nicht gerade zu sein.“ Dann stand er auf und trat einen

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