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In den Klauen des Bösen

In den Klauen des Bösen

Titel: In den Klauen des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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unterhaltsam bist du heute abend nicht gerade gewesen.«
    »Meistens redet er zuviel!« piepste Jenny, die Michael gegenübersaß. »Mich läßt er nie reden. Und er redet bloß immer von diesen doofen Tieren im Moor!« Sie sah ihren Bruder mit aller Verachtung an, derer sie fähig war. »Eines Tags wird dich im Moor eine große Schlange auffressen.«
    »Jenny!« Barbara gab sich Mühe, die Tochter gebührend streng anzusehen; angesichts von Jennys fröhlicher Begeisterung über ihren Einfall konnte sie ein Lachen aber nicht zurückhalten. Das verbuchte Jenny wiederum als Sieg über den Bruder. Sie streckte Michael die Zunge heraus. Michael ignorierte es einfach.
    »Kennst du Mr. Andersons Enkelin?«
    Bevor Craig antworten konnte, piepste Jenny schon wieder los. »Michael hat ‘ne Freundin! Michael hat ‘ne Freundin!«
    Diesmal warf ihr Michael einen bösen Blick zu. »Kann man hier nicht einmal eine simple Frage stellen, ohne dass du dich wie eine Vollidiotin aufführst?«
    Jenny wurde wütend. »Nimm das zurück!« verlangte sie. »Mami, sag Michael, dass er mich nicht beleidigen darf!«
    Barbara stöhnte. Sie lehnte sich nach hinten und legte die Serviette auf den Tisch. »Nun reicht’s aber!« sagte sie. »Wenn du ihn aufziehst, musst du dir auch gefallen lassen, wenn er’s dir zurückgibt.« Angriffslustig machte Jenny schon wieder den Mund auf. Ihre Mutter hob warnend die Hand. »Ich habe dir doch gesagt: Jetzt reicht’s! Wenn du nicht vor die Tür geschickt werden willst, dann sei höflich und iß deinen Teller leer!« Sie wandte sich an Michael. »Was ist mit Kelly Andersen?«
    »Sie hat bei uns vorbeigeschaut«, wehrte er ab. Das war nicht wirklich gelogen. Sie war ja unterwegs zu Stubbs’ Zoo, als sie ihn im Graben gefunden hatte. Außerdem: Wenn sie weitergegangen und wenn er bei der Arbeit gewesen wäre, hätten sie sich bestimmt dort kennengelernt.
    »Halt sie dir vom Leib!« sagte der Vater strikt.
    Michael erschrak. »Weshalb?«
    »Also, Craig, das ist nicht ganz fair...« begann Barbara. Ihr Mann ließ sie nicht ausreden.
    »Das Mädchen hat sich umbringen wollen, Barb. Sie...«
    »Craig, bitte!« Sie warf einen gezielten Blick auf Jenny, die gespannt mithörte.
    Craig zögerte. Dann grinste er Jenny verschmitzt an. »Du bist ja schon fertig! Du darfst im Wohnzimmer fernsehen.«
    »Ich will’s aber hören!« widersprach Jenny.
    »Und ich will, dass du nicht mithörst!« sagte Barbara bestimmt. Jenny sah von einem Elternteil zum andern und merkte, dass sie von keiner Seite Unterstützung finden würde.
    »Das ist unfair«, beschwerte sie sich. »Wenn ich einmal groß bin, dürfen meine Kinder alles mithören!« Sie knallte die Tür hinter sich zu. Craig hatte sich bereits mit besorgter Miene Michael zugewandt.
    »Vor einem Monat glaubte Kelly Andersen, schwanger zu sein. Sie wollte sich das Leben nehmen«, erklärte er. »Sie war aber gar nicht schwanger. Sie hat sich’s nur eingebildet.«
    Barbara hielt den Atem an. Sie mißbilligte die Gewohnheit ihres Mannes, Menschen abzuurteilen, bevor er die genauen Tatsachen kannte. Sie fand es noch unerträglicher, dass er sich das im Familienkreis erlaubte, aber nie bei Klienten. »Craig, du bist voreilig...«
    Craig hob die Hand. »Ich weiß genug, um zu verstehen, dass Kelly für Michael nicht der richtige Umgang ist. Sie hat einen Haufen Probleme. Nach dem Bericht von Carl Anderson hat sie schon immer Probleme gehabt. Es gibt hier in der Gegend wirklich genug nette Mädchen...«
    »Hervorragend!« Barbara explodierte. »Natürlich hat sie Probleme! Weshalb sind Ted und Mary wohl mit ihr nach Villejeune umgezogen! Ist dir eigentlich nicht eingefallen, dass Carl dir das in der Hoffnung erzählt hat, wir könnten ihr vielleicht helfen? Bei deiner Einstellung können sie gleich wieder nach Atlanta zurückkehren. Du hast das arme Mädchen nicht einmal gesehen und schon dein Urteil gefällt. Wir sollten ihr doch wenigstens eine Chance geben!«
    Craig warf seiner Frau einen finsteren Blick zu. »Typisch Sozialarbeiterin! Jeder Mensch verdient eine Chance! Und was ist mit deinem Sohn? Ist es dir wirklich recht, dass er mit einem billigen Punkmädchen aus Atlanta ausgeht? Du kannst doch gar nicht wissen, wozu sie fähig wäre! Nach meinen Informationen könnte sie durchaus drogensüchtig sein. Und die Geschichte von der mutmaßlichen Schwangerschaft läßt auf ein Flittchen schließen!«
    Der Streit zwischen den Eltern zog sich in die Länge.
    Michael hatten

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