In Den Schatten Lauert Der Tod -1-
stinksauer auf mich sein – die Katze, nicht Tonia –, was ausgiebige Streicheleinheiten und ein kulinarisches Katzenverwöhnprogramm erfordert. Außerdem muss ich ein paar Recherchen für den Mueller-Bericht anstellen. Oh, und ich darf nicht vergessen, mich bei ein paar anderen Zeitarbeitsagenturen zu bewerben. Aber das Wichtigste ist, dass ich meine Schwester ausfindig machen und nach Mom sehen muss.«
Er nickte. »Ich werde Sean anrufen und ihn fragen, ob er Fortschritte bei der Suche nach Cindy gemacht hat, aber das geht nicht auf nüchternen Magen. Okay … Katze, Schwester, Mutter. Was steht noch auf unserem Terminplan?«
Er war bereit, sich all das aufzubürden. Sein Großmut brachte ihr Herz aus dem Takt. »Connor, du bist wirklich ein Schatz, aber das hier sind einzig und allein meine Probleme, und sie sind nicht angenehm«, argumentierte sie sanft. »Du musst nicht denken, dass, nur weil wir zusammen sind …«
»Hey!« Er hob die Hand. »Hallo! Erde an Erin! Du bist jetzt meine Freundin. Deine Probleme sind meine Probleme. Und zwar ohne jede Ausnahme.«
Sie senkte den Blick zu ihren Händen, um ihr Gesicht hinter ihren feuchten, verstrubbelten Haaren zu verbergen. »Wir sind doch erst seit zwei Tagen zusammen.«
»Das spielt keine Rolle. Es würde selbst dann keine Rolle spielen, wenn es erst fünf Minuten wären. Und es ist auch keine Frage des Müssens oder Wollens. Es ist einfach, wie es ist. Also leiste keinen Widerstand. Denn du würdest verlieren. Kapiert?«
Sie warf ihm ein neckendes Lächeln zu. »Oh mein Held!«
Er verdrehte die Augen. »Bitte verschone mich. Katze, Schwester, Mutter. Sonst noch irgendwelche Verwandten, um die wir uns kümmern müssen? Großmütter, Tanten, Cousinen?«
Erin schüttelte den Kopf. »Von denen will seit dem Prozess keiner mehr etwas mit uns zu tun haben. Sie meiden uns wie die Pest.«
Connors Hand kroch höher, dann strichen seine Fingerspitzen über ihre Brustwarze. Sie packte seine Hand, schob sie wieder zu ihrem Bauch und hielt sie dort eisern fest.
Er seufzte wehmütig. »Okay, diese Arschgeigen von Verwandten sollen bleiben, wo der Pfeffer wächst. Ist eh von Vorteil, schließlich hat jeder Tag nur eine begrenzte Stundenzahl.«
Sie warf sich kichernd auf den Rücken. All die Dinge, die bis eben noch die Macht besessen hatten, sie zu verletzen und traurig zu stimmen, wirkten nun dank Connors Energie und seines aufmunternden Humors nur noch lächerlich. Sie schlüpfte unter der Decke heraus und schlug seine Hände weg.
»Ich muss noch mal duschen«, sagte sie. »Hör sofort damit auf, Connor! Sei ein lieber Junge.«
»Ich bin immer lieb, mein Schatz. Soll ich es dir beweisen?«
Noch immer lachend entzog sie sich ihm und flüchtete ins Bad.
Als sie herauskam, wartete Connor komplett angezogen an der Wohnungstür. »Ich habe die Straße runter einen Lebensmittelladen gesehen. Lass uns schnell hingehen und ein paar Sachen fürs Frühstück besorgen«, schlug er vor. »Ich bin am Verhungern.«
Sie lächelte ihn an, während sie sich abtrocknete, und bezwang das Bedürfnis, sich zu bedecken. Er war ihr Geliebter. Er konnte ihren Körper so lange betrachten, wie er wollte. Er hatte ihn schon aus jedem Blickwinkel gesehen, und er vergötterte ihn. Das glühende, bewundernde Glänzen in seinen Augen ließ sie beinahe vergessen, was er gesagt hatte.
»Übernimm du das, während ich mich anziehe«, meinte sie. »Die Schlüssel liegen auf dem Bord neben der Tür. Ich werde lieber hierbleiben. Nur für den Fall, dass Cindy anruft oder meine Mutter.«
Connor steckte die Schlüssel ein. Er wirkte besorgt. »Kannst du mit einer Schusswaffe umgehen?«
»Ja, Dad hat es uns beigebracht. Er hat uns ein paarmal zum Schießplatz mitgenommen. Ich konnte die Dinger nie leiden, aber ich weiß, wie man sie bedient.«
Er ging in die Hocke, zog einen kurzläufigen Revolver aus einem Knöchelhalfter und gab ihn ihr. »Behalte ihn bei dir.«
Sie wich kopfschüttelnd zurück. »Connor, nein. Ich …«
»Nimm ihn, Erin.«
Sie kannte diesen unnachgiebigen Ton. Seufzend nahm sie die Waffe entgegen. Wenn er sich dadurch besser fühlte.
Er demontierte die Alarmvorrichtung und entriegelte die Tür. »Mach niemandem auf, außer mir. Möchtest du irgendwas Spezielles aus dem Laden?«
»Milch für meinen Tee, bitte.«
»Kriegst du.« Ein Grinsen huschte über sein Gesicht, dann fiel die Tür ins Schloss.
Erin sank kraftlos auf die Knie. Der Revolver landete auf dem
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