In Den Schatten Lauert Der Tod -1-
Schönheit«, schwärmte Sean. »Sie hatten zwar nicht viele brauchbare Informationen für mich, aber die Blondine mit dem roten Stringtanga meinte …«
»Woher weißt du, dass sie einen roten Stringtanga trug?«, fiel Erin ihm ins Wort.
Sean sah sie über den Rand seiner Tasse mit unschuldigem Augenaufschlag an. »Weil sie darüber eine hautenge weiße Caprihose trug«, erklärte er. »Also, jedenfalls meinte sie, dass ich mit den Vicious Rumors, Cindys Band, sprechen sollte. Sie hat sogar die Telefonnummern für mich rausgefunden, dieser süße, hilfsbereite lockige Engel. Wie war noch mal ihr Name, Miles?«
»Victoria.«
»Victoria. Genau. Mmmm. Dann war da noch diese Rothaarige mit dem Augenbrauenpiercing und der durchsichtigen Bluse. Sie war diejenige, die …«
»Eine durchsichtige Bluse? Sie kam in einer durchsichtigen Bluse an die Tür, und das im Endicott Falls Christian College?«, staunte Erin.
»Oh, als ich dort ankam, trug sie die Bluse noch nicht«, versicherte Sean ihr hastig. »Sie ging erst danach nach oben und zog sie an. Übrigens hatte sie darunter einen sehr hübschen BH an. Ich kenne ihn gut. Victoria’s Secret, Frühlingskollektion. Die perfekte Wahl für die Bluse.«
Connor seufzte. »Du Tier.«
»Ignorier ihn einfach«, riet Davy ihr. »Er versucht nur, dich zu beeindrucken.«
Aber Erin musste schon jetzt hinter vorgehaltener Hand ein hilfloses Kichern unterdrücken. »Herrje. Ich habe einen Wolf in ein Haus voller Lämmer geschickt.«
Sean schnaubte. »Lämmer, dass ich nicht lache! Löwinnen trifft es wohl eher. Aber keine Sorge, sie sind zu jung für mich, wobei mich das nicht daran hindern muss, ihre Unterwäsche zu bewundern, oder etwa doch? Aber ich schweife ab …«
»Das kann man wohl sagen«, bestätigte Connor.
»Durchsichtige Bluse – wie war ihr Name?« Sean wandte sich an Miles und schnippte mit den Fingern.
»Caitlin«, half Miles ihm auf die Sprünge.
»Richtig, Caitlin. Sie erzählte mir von Miles, und der Leadgitarrist besorgte mir die Nummer seiner Eltern. Als ich dann die Kellerfestung stürmte und Miles’ Bildschirmschoner sah, wusste ich, dass er mein Mann ist.«
»Was für ein Bildschirmschoner?«, wollte Erin wissen.
»Ein viersekündiger Videoclip von Cindy, in dem sie jemandem eine Kusshand zuwirft. Immer und immer wieder. Es war atemberaubend.«
Miles verkroch sich zwischen seinen knochigen Schultern. »Hey, Mann! Musst du das unbedingt rumerzählen?«, murmelte er. »Das ist reine Privatsache.«
»Ja, zeig’s ihm, Miles«, ermunterte Connor ihn.
Davy grunzte. »Er hört sowieso nie zu, was sollte das also bringen?«
»Hey, wir arbeiten doch alle zusammen an dieser Sache«, rechtfertigte Sean sich. »Abgesehen davon kennt sich Connor – auch wenn er in Sachen Hightech nicht so ein Ass ist wie du, Miles – bestens damit aus, wie es ist, sich nach einem unerreichbaren Mädchen zu verzehren …«
»Halt einfach die Klappe, Sean«, befahl Connor ihm resigniert. »Du gehst mir heute tierisch auf die Nüsse. Ich weiß, dass du müde bist, aber noch ein so blöder Spruch und …«
»Schon gut. Ich werde mich auf das Wesentliche konzentrieren. Reg dich ab, Con«, gab Sean klein bei. »Jedenfalls war Miles mein großer Durchbruch. Wenn wir deine Schwester finden, schuldet sie ihm ein bisschen leidenschaftliche Anerkennung. Du kannst ihr ruhig ausrichten, dass ich das gesagt habe.«
»Ich werd’s mir überlegen«, erwiderte Erin sachlich. »Erzähl bitte weiter.«
»Miles ist der Tontechniker der Vicious Rumors und Cindys treuer Verehrer. Willst du etwas über ein Mädchen herausfinden? Frag einen eifersüchtigen Mann«, fuhr Sean fort. »Miles konnte mir sogar das Kennzeichen des berüchtigten Jaguars nennen, das ich sofort an Davy weitergeleitet habe.«
Connor und Erin wandten sich gleichzeitig Davy zu. »Und?«
»Der Wagen gehört einem Kerl namens William Vaughn. Ein Betrüger und Zuhälter mit einem Vorstrafenregister, das so lang ist wie mein Arm und in das ihr gern einen Blick werfen könnt.« Er schob einen Aktenordner über den Tisch. »Ich habe sämtliche Adressen überprüft, die ich darin finden konnte, aber keine davon ist mehr aktuell. Eine seiner ehemaligen Vermieterinnen sagte mir, dass sie ihn seit zwei Jahren nicht mehr zu Gesicht bekommen habe und sie bei Gott hoffe, ihn auch niemals wiederzusehen, und das, obwohl er ihr noch Geld schulde.«
»Ich wusste, dass er ein Drecksack ist. Vom ersten Moment an. Ich hab dem
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