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In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

Titel: In Den Schatten Lauert Der Tod -1- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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nicht mehr an Sie erinnere. Es ist schon lange her.«
    »Ein Jahr und zwei Monate, um genau zu sein.«
    »Ich dachte, Erin hätte erwähnt, dass Sie im Highpoint arbeiten«, wunderte sich Barbara.
    »Das tue ich auch«, sagte Tonia. »Ich flattere wie ein Schmetterling von einem Job zum nächsten. Nun, hm … ich sollte mich jetzt lieber auf den Weg machen. Und diese Sache, über die wir gesprochen haben, Mrs Riggs? Bitte kümmern Sie sich gleich darum. Es ist wirklich wichtig.«
    »Oh, das werde ich«, versprach Barbara eifrig. »Danke, dass Sie vorbeigekommen sind.«
    »Nett, Sie kennengelernt zu haben«, rief Tonia über ihre Schulter. »Auf Wiedersehen!«
    Nachdem sie fort war, trat ein langes Schweigen ein. Seans grüne Augen ähnelten denen seines Bruders unglaublich stark. Strahlend, direkt … einnehmend. Ein dunkle, nervöse Panik drohte Barbara zu übermannen. Sie musste sich an der Wand abstützen.
    »Vorsicht, Mrs Riggs. Brauchen Sie Hilfe?«
    Wie ironisch – ein Hilfsangebot ausgerechnet von einem der wenigen Menschen auf der Welt, denen sie ihr Problem nicht anvertrauen konnte. »Nein, es ist alles bestens, vielen Dank!«
    »Sind Sie sicher? Kann ich irgendetwas für Sie tun? Ganz egal was?«
    Die Besorgnis auf seinem Gesicht bewirkte, dass sie sich schämte, weil sie ihn anlog. Sie rang sich ein Lächeln ab. »Es ist wirklich alles okay. Aber danke, dass Sie fragen.«
    »Na gut. Dann werde ich mich jetzt verabschieden. Ich habe noch einiges zu erledigen. Es freut mich, dass es Cindy besser geht. Geben Sie auf sich acht.«
    »Ja, das werde ich«, beteuerte sie.
    Sean schlenderte den Gehweg hinab und stieg in seinen schlammbespritzten Jeep. Barbara schaltete die Alarmanlage ein und kehrte in die Küche zurück. Sie schnappte sich das schnurlose Telefon, setzte sich hin und starrte es an.
    Jedes ihrer beiden Mädchen war von brutalen Männern bedroht worden. Erin vor sechs Monaten von Novak und Luksch. Cindy von Billy Vega. Und nun hatte sich ihre unschuldige, selbstlose Erin Hals über Kopf in einen unberechenbaren, kontrollsüchtigen Mann verliebt, in dessen Familie es Fälle von Geisteskrankheit gab.
    Ihr gutes Mädchen, das sich so sehr anstrengte und das nur das Allerbeste verdiente. Der Gedanke war unerträglich. Sie hatte es satt, herumzusitzen und nichts zu tun. Es war ihre Aufgabe, ihre Kinder auf jede erdenkliche Weise zu beschützen. Und Tonias Rat war ein verdammt guter Startpunkt.
    Sie wählte eine Nummer, von der sie gedacht hatte, dass sie sie nie wieder anrufen würde.
    »Könnten Sie bitte Nick Ward für mich anfunken«, bat sie die Telefonistin. »Es ist dringend.«
    Das Zuschlagen einer Autotür riss Connor aus seiner Betäubung. Er zog den Küchenvorhang auf, um sich zu vergewissern, dass es einer seiner Brüder war. Nicht viele Menschen wussten, wo das baufällige, handgezimmerte Haus weit draußen in den Bergen zu finden war, das Eamon seinen Söhnen hinterlassen hatte, und die McCloud-Brüder wollten es genau so haben. Es war ein sicherer Rückzugsort von der bizarren Welt dort draußen. Nur ihre engsten Freunde kannten den Weg.
    Es war Sean. Die Sache würde nervenaufreibend werden. Connor musterte die Flasche Scotch auf dem Tisch. Der Versuch, seine Sorgen im Alkohol zu ertränken, war ebenso fehlgeschlagen wie alles andere, was sein derzeitiges Leben betraf. Anstatt seine Emotionen abzustumpfen, wie man das von Alkohol erwartete, hatte er nur sein klares Denkvermögen vernebelt. Die Emotionen hatten unverdrossen weitergefeiert.
    Er brauchte Sean nicht, damit der ihm wegen seiner üblen Launen die Leviten las. Das tat er längst selbst, nur war nicht genügend Kraft dahinter, um seine innere Lähmung zu durchbrechen. Die Küchentür ging knarrend auf. Connor machte sich nicht die Mühe, sich umzudrehen.
    Seans unverwechselbarer Duft wehte durchs Zimmer. Ein teures, nach Zitronen riechendes Rasierwasser und gut gepflegtes Leder. Gott, sein Bruder war so eitel! Aber er liebte ihn, auch wenn er ihm manchmal den letzten Nerv raubte. Der Whiskey machte ihn gefühlsduselig. Er vergrub das Gesicht in den Händen und wappnete sich für das, was nun kommen würde.
    »Ich suche dich schon den ganzen Morgen.« Seans Ton war vorwurfsvoll.
    »Jetzt hast du mich ja gefunden.«
    Sean blieb untypisch lange stumm. »Ich bin zu deinem Haus gefahren. Wusstest du, dass du die Tür nicht abgeschlossen hast? Es ist keine üble Gegend, aber immerhin wurdest du erst vor ein paar Monaten

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